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Wiederverwenden und vermeiden Plastikflut erreicht das Portfolio

Umgeben von Plastikmüll
Umgeben von Plastikmüll: Schätzungen zufolge schwimmen in den Ozeanen etwa 150 Millionen Tonnen nicht biologisch abbaubaren Kunststoffs | Foto: IMAGO / Ardea

Die Menge an nicht biologisch abbaubaren Kunststoff in den Ozeanen wird derzeit auf 150 Millionen Tonnen geschätzt – Tendenz steigend. Aktuellen Prognosen zufolge landen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. „Wenn das so weitergeht, dürfte sich dieser Wert bis 2040 auf 29 Millionen Tonnen pro Jahr erhöhen, also fast verdreifachen“, warnt Alina Donets, Portfoliomanagerin bei Lombard Odier IM. Das sollten Investoren in ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.

Fahrplan auf regulatorischer und politischer Ebene

„Regierungen und Aufsichtsbehörden haben die Zeichen der Zeit erkannt“, so Donets. Beispielsweise hätten die Europäische Union, die USA, Großbritannien und China in den vergangenen Jahren mehrere Maßnahmen angekündigt, um die Verwendung von Plastikprodukten und -verpackungen zu begrenzen. Zudem stellte die Europäische Kommission im vergangenen Jahr einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vor, der sich auf Abfallvermeidung und -wirtschaft konzentriert und außerdem darauf abzielt, das Wirtschaftswachstum sowie die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu fördern.

„Die Plastikstrategie trägt der Notwendigkeit Rechnung, mit hoher Priorität intelligentere und leichter wiederzuverwertende Alternativen sowie effizientere Recyclingprozesse zu entwickeln“, sagt die Portfoliomanagerin. Auf globaler Ebene wurde daher das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt zur Bekämpfung des Artensterbens im Sinne des Übereinkommens von Paris vorgestellt.

Umdenken bei Konsumenten

Dieses Umdenken wird laut Donets sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen. Unternehmen, die nichts gegen ihren Plastikverbrauch tun, riskierten den Verlust zahlreicher Konsumenten. Mehr als die Hälfte der US-Verbraucher habe Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkung von Verpackungen geäußert. „Von ihnen haben sich zwischen 60 und 70 Prozent bereit erklärt, für nachhaltige Verpackungen mehr zu zahlen“, erläutert Donets. „Einer anderen Studie zufolge macht der Plastikmüll 91 Prozent der Konsumenten Sorgen, auch wenn sich das noch nicht vollständig in ihren Kaufgewohnheiten widerspiegelt.“

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Große Marken folgten bereits dem Trend und haben zugesagt, Plastik in ihren Produkten zu verringern oder durch andere Materialien zu ersetzen. In Kombination mit dem stärkeren regulatorischen Druck dürfte das Anbietern und Herstellern von Alternativen Auftrieb geben, vermutet Donets: „Die Zellstoff- und Papierverpackungsbranche bietet Anlagechancen, wenn es um die Abkehr von Plastikmüll geht.“

Vorreiter bei der Verringerung von Plastikabfall

Zahlreiche Unternehmen haben bei der Verringerung an Plastikverpackungen bereits Fortschritte erzielt. Als Beispiel nennt Donets die Kaufhauskette Marks & Spencer (M&S), die dieses Ziel in ihre Nachhaltigkeitsagenda aufgenommen hat. Nach Angaben des Unternehmens würden derzeit mehr als drei Viertel der Plastikverpackungen wiederverwertet – bis 2022 sollen es 100 Prozent sein.

Ein weiterer Weg zur Verringerung der Verschmutzung durch Plastikabfälle sind die effektive Sammlung und Wiederverwendung. „Veolia und Hera gehören in ihrer jeweiligen Region zu den Branchenführern. Sie bieten Dienstleistungen entlang der gesamten Abfallwirtschaftskette an. Veolia will die Recyclingmenge bis 2023 von 350.000 Tonnen im Jahr 2019 auf 610.000 Tonnen erhöhen“, informiert Donets.

Zur Vermeidung von Plastikmüll könne außerdem beitragen, die Lebensdauer entsprechender Produkte zu erhöhen. „Dabei nehmen Unternehmen wie der Unterhaltungselektronikkonzern SEB eine Führungsposition ein“, erläutert die Portfoliomanagerin. Der Konzern erhöhe die Haltbarkeit seiner Elektrogeräte und verringere damit gleichzeitig die Menge an schwer zu recycelndem Plastik. „Bis 2030 will SEB Plastikverpackungen und Styropor gänzlich vermeiden.“

„Zwar ist Plastikmüll nur eine der Herausforderungen, die zu lösen ist, um den Erhalt und die Wiederherstellung der Umwelt zu gewährleisten, allerdings sollte dieser Aspekt nicht ignoriert werden“, betont Donets.

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