Pleite-Vertrieb: MEG stellt Insolvenzantrag
Vorstand und Aufsichtsrat der MEG AG stellten am Mittwoch einen Insolvenzantrag. Bei dem Unternehmen sind bundesweit 358 Vertreter im Vertrieb, 84 Auszubildende und etwa 150 Beschäftigte im Betrieb. Von den Problemen der MEG erfuhren die Mitarbeiter zunächst per Mail.
„Die Verhandlungen zur Sicherstellung der notwendigen Liquidität für die Fortführung des Unternehmens sind am Mittwoch gescheitert", teilte der MEG-Vorstandsvorsitzende Ralph Konrad mit.
Ende September hatte der Wiesbadener Finanzvermittler Aragon einen Kaufvertrag über 100 Prozent der Anteile an der MEG AG unterzeichnet. Bis dahin war Unternehmensgründer Mehmet Göker alleiniger Eigentümer. MEG zählt zu den Spezialvertrieben für private Krankenversicherungen. Bei der Übernahme beschäftigte sie deutschlandweit rund 600 Berater. Seit Oktober arbeiten die Mitarbeiter im Vertrieb wieder als selbstständige Handelsvertreter.
Es habe „unternehmerische Fehlentscheidungen des alten Managements“ gegeben, durch die der Vertrieb in existentielle Schwierigkeiten geraten war, teilte Aragon mit.
„Wir hatten gehofft, die MEG zu sanieren und mit dieser Akquisition profitabel zu wachsen“, sagte Aragon-Vorstand Dr. Sebastian Grabmaier gegenüber DAS INVESTMENT.com. Angesichts der Altlasten sei es aber nicht gelungen, die Stundungsgläubiger von dem Sanierungskonzept zu überzeugen. „Wir hatten keine Wahl, da daraufhin die Fortführungsprognose nicht mehr zu halten war“, so Grabmaier weiter.