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Plutos-Fondsmanager über Edelmetall „Solange war Platin noch nie unterbewertet“

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Es ergibt sich ein interessanter Einstiegszeitpunkt, denn die Preisanomalität dürfte sich langfristig wieder auflösen. Die Lagerbestände sinken, denn steigende Löhne nach den Streiks in Afrika 2014 machen die Förderung beim aktuellen Preisniveau unattraktiv. Ist der Bestand aufgebraucht, ist es wahrscheinlich, dass sich der Preisunterschied zwischen Gold und Platin wieder auflöst. Eine Erholung dürfte aber in jedem Fall von der Entwicklung in der Automobilindustrie abhängen.

Wichtig für Anleger ist auch die Rolle von Platin bei der Portfoliodiversifizierung. Die Unterschiede in der Kursentwicklung machen das Edelmetall als Instrument zur Risikostreuung interessant. Eine Beimischung unterstützt die Portfoliostabilität und gibt Spielraum um Kursunterschiede zu anderen Edelmetallen beim Handel auszunutzen.

So können Sie in Platin anlegen

Die Geldanlage in Platin ähnelt der von Gold und Silber. Das Angebot ist jedoch nicht so vielfältig und nicht jede Bank bietet Platin zum Kauf an. Es ist in physischer Form vor allem als Barren in verschiedenen Stückelungen erhältlich. Je größer der Wert des Barrens, desto geringer die Preisspanne zwischen An- und Verkaufskurs. So ist es ist günstiger einen großen statt mehrerer kleiner Barren zu kaufen.

Das Angebot von Münzen ist überschaubar, sie werden seltener geprägt als Gold- und Silbermünzen und sind eher für Sammler interessant. Da Investoren das Edelmetall ohnehin nahe am Materialpreis erwerben wollen, eignet sich die in der Herstellung kostengünstigere Barrenform besser. Platinschmuck ist für die Geldanlage die schlechteste Wahl, da auf den Materialpreis die künstlerische Gestaltung aufgeschlagen wird. Der Erlös beim Verkauf entspricht hingegen lediglich dem Materialwert.

Einige Banken bieten auch die Lagerung von Platin und Edelmetallen im Anlegerdepot an, welche der Sammelverwahrung von Wertpapieren ähnelt. Der Bestand wird von der Bank treuhänderisch verwahrt und die jeweiligen Stücke dem Wertpapierdepot gutgeschrieben. Anleger bleiben Eigentümer ihres Besitzes, da die Edelmetalle nicht dem Vermögen der Verwahrstelle zugeschrieben werden.


Über den Autor:
Michael Scholtis ist Fondsmanager und Vorstand bei der Plutos Vermögensverwaltung.

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