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Plutos-Vorstand Michael Scholtis Warum Brennstoffzellen mehr als ein Hype sind

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Im Schwerlastverkehr, bei Bussen, Nutzfahrzeugen sowie Schiffen könnten Wasserstoffkonzepte eher zum Tragen kommen. Laut Schätzung von Barclays könnte die Wasserstoffnachfrage für Mobilität bis 2050 auf 180 Millionen Tonnen steigen. Mit etwa 550 Millionen Tonnen liegt das weitaus größere Wachstumspotenzial der Brennstoffzelle allerdings in der Industrie. So könnte die Technologie zum Beispiel schon bald in der Stahlproduktion als Substitut für Koks zum Einsatz kommen.

Regierungen treiben Entwicklung an

Das Potenzial der Wasserstoff-Technologie haben auch Regierungen erkannt. Die Grundlage, dass Brennstoffzellen so richtig durchstarten, schaffen weder Nachfrage am Markt noch Umweltbewusstsein. Vielmehr ist es die öffentliche Hand, die die Entwicklung vorantreibt.

Die Bundesregierung investiert 9 Milliarden Euro in den Sektor und will damit Herstellung, Forschung und Aufbau der Infrastruktur fördern. Sie bezeichnet Wasserstoff als Schlüsselelement der Energiewende und verabschiedete gerade die „nationale Wasserstoffstrategie“. Damit legt sie den regulatorischen Rahmen für den Wasserstoffsektor in Deutschland und stärkt gezielt das Wachstum des Marktes.

Auch in Italien erfährt das Thema politische Unterstützung. Wenn EU-weit alle Länder an einem Strang ziehen, können sich Erfolge schnell einstellen. Wie, das zeigen bereits deutsche Beispiele: In Zusammenarbeit von ThyssenKrupp und RWE sollen in Deutschland Elektrolyseanlagen für die klimafreundliche Stahlproduktion entstehen und Daimler plant ein Joint Venture für Brennstoffzellen mit Volvo. In anderen Teilen der Welt ist man an der Umsetzung noch einen Schritt weiter: Asiatische Autohersteller setzen schon lange auf Wasserstoff als Antriebsenergie. Toyota, Hyundai und Honda haben bereits Modelle zur Marktreife gebracht und planen weitere große Investitionen.

Investieren in den Brennstoffzellen-Trend

Auch Anleger sind auf den Geschmack der Brennstoffzelle gekommen. Laut einer Umfrage von Investing.com glauben 78 Prozent der befragten Investoren in Deutschland, dass Lösungen, die auf Wasserstoff basieren, mehr Potenzial haben, als der Elektroantrieb. Sie halten die Technologie hinsichtlich Effizienz und Umwelt für besser. Und das Potenzial ist in der Tat riesig. Der Markt für Wasserstoff wird heute auf einen Wert von 100 Milliarden Euro geschätzt und soll bis 2050 auf bis zu 2,3 Billionen Euro wachsen. So richtig boomen dürfte der Markt allerdings erst gegen Ende dieses Jahrzehnts, ein Investment für Anleger mit Weitblick.

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