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Polens Wohlstand Konsumausgaben und wachsender Kapitalmarkt wecken Anlegerinteresse

Die Skyline von Warschau. (Foto: Franklin Templeton)

Die Skyline von Warschau. (Foto: Franklin Templeton)

Mark Mobius // 13.08.2014 //  PDF

Die Zeit unter sowjet-kommunistischer Regierung hat die Wirtschaft Polens weit zurückgeworfen. Erst der EU-Eintritt 2004 krempelte die polnische Wirtschaft um. In dem Land mit den derzeit höchsten Wachstumsraten Europas hat sich Mark Mobius, Chef der Templeton Emerging Markets Group, auf die Suche nach Anlagemöglichkeiten gemacht.  

Als ich vor über 20 Jahren zum ersten Mal nach Warschau kam, wirkte es grau und unfreundlich – mit tristen Schaufenstern, ein Relikt aus kommunistischer Zeit. Heute ist es eine geschäftige, blühende Stadt mit schönen Restaurants, neuen Büro- und Hoteltürmen und aufwendig restaurierten Altbauten und Denkmälern. In Warschau und ganz Polen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten ein wirklich erstaunlicher Wandel vollzogen.

Polen liegt strategisch günstig im Herzen Europas, zwischen Russland und Westeuropa. Mit 38 Millionen Einwohnern verfügt das Land über einen großen Markt und ein hohes Arbeitskräftepotenzial. Als einziges Land der Europäischen Union (EU) konnte Polen in den Jahren der globalen Finanzkrise 2008/2009 eine Rezession vermeiden. Seine Grenze zu Deutschland sehen wir als Vorteil, denn Deutschland ist ein maßgebliches Importland und Polens wichtigster Handelspartner, auf den über ein Viertel des polnischen Im- und Exports entfällt.

Eine der höchsten Wachstumsraten in Europa

Mit qualifizierten Arbeitskräften konkurriert Polen inzwischen erfolgreich mit Ländern wie Indien um die Auslagerung von Dienstleistungen. Außerdem hat das Land alle Voraussetzungen, um von der Abwanderung der Produktion aus West- nach Osteuropa zu profitieren.

Polens Wirtschaft entwickelt sich in letzter Zeit erfreulich. Für 2014 setzen Prognosen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei über 3 Prozent an. Das wäre eine der höchsten Wachstumsraten Europas. Generell schwächte sich das Wachstum der Wirtschaft im Zuge ihres Reifungsprozesses in den letzten zehn Jahren jedoch tendenziell ab. 2006 lag es bei  über 6 Prozent, 2007 bei knapp 7 Prozent.

Seither lässt es allerdings nach. Dabei ist Polens Wirtschaftswachstum breit aufgestellt und beruht auf Nachfrage aus dem In- und Ausland. Daher sollte sich die anhaltende Ukraine-Russland-Krise auf Polen trotz seiner Grenze zur Ukraine nur gering auswirken.

Befreiung vom kommunistischen Regime

Als Polen noch mit eiserner sowjet-kommunistischer Hand regiert wurde, bauten seine Bürger zwar die vom Krieg zerstörte Industrie wieder auf, doch der Lebensstandard blieb niedrig. 1980 kam es zu Streiks und Unruhen. Auf der Lenin-Werft in Danzig schlossen sich Arbeiter zu einer starken, gewaltfreien „Solidaritäts“-Bewegung zusammen und trotzten dem repressiven kommunistischen Regime. Polen begann früher als andere osteuropäische Länder, die Wirtschaft von kommunistischen Fesseln zu befreien. Es stieß weitreichende Reformen an, die als „Schocktherapie“ bezeichnet wurden.

Dazu gehörten die Abschaffung von Preiskontrollen, die Öffnung der Grenzen und die Privatisierung von Staatsbetrieben. Der Fall der Berliner Mauer 1989 läutete in Europa einen Stimmungsumschwung ein. 1990 wurde Solidarnosc-Führer Lech Walesa in freier, demokratischer Wahl zum Präsidenten gewählt. Die Sowjetunion bestand offiziell noch bis 1991. 1997 verabschiedete die polnische Nationalversammlung eine neue Verfassung.

Die Integration in Westeuropa gewann an Fahrt. Polens Eintritt in die EU im Jahr 2004 hatte großen Einfluss auf das Wirtschaftsleben der Menschen in Polen. Vor allem aber prägte er das Rechtssystem und die Politik, denn Polen musste die rechtlichen und gesellschaftlichen Ansprüche der EU erfüllen. In Polen gibt es viele Unternehmen, die Produkte nach Deutschland und in andere europäische Länder exportieren. Durch die EU-Mitgliedschaft wurde der Zugang zu allen europäischen Märkten frei – und natürlich auch umgekehrt.

Wachsender Kapitalmarkt weckt Anlegerinteresse

Ein sprunghafter Anstieg der Konsumausgaben trug unseres Erachtens in den letzten Jahren wesentlich zur Ankurbelung der polnischen Wirtschaft bei, denn dort entfällt ein weit größerer Anteil am nationalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf den Konsum als beispielsweise in Ungarn oder Tschechien. Eine Reihe post-kommunistischer Reformen, allen voran die Privatisierung staatseigener Unternehmen, führte zur Entwicklung eines pulsierenden Kapitalmarkts. Das war für an einem aktiven Aktienmarkt interessierte Investoren wie uns besonders bedeutsam.

Wir betrachten die Privatisierung der polnischen Staatsbetriebe als revolutionärste Maßnahme nach dem Niedergang des Kommunismus in Russland und Osteuropa. 1989 kontrollierte die polnische Regierung das Gros der nicht landwirtschaftlichen Vermögenswerte im Land. Es gab nur wenig privatwirtschaftliche Unternehmen. Der natürliche nächste Schritt war die Entwicklung eines Marktes für die Aktien der privatisierten Unternehmen.

Im April 1991 wurde die Warschauer Börse eröffnet. Im Anschluss kündigte die Regierung Mitte 1991 ein Schock-Programm zur Privatisierung an. Das Gesetz über die Privatisierung von Staatsbetrieben verlangte, das der Staat innerhalb von drei Jahren 50 Prozent seiner Vermögenswerte privatisieren musste. Der gesetzliche Rahmen für ein solches Programm wurde erst im April 1993 geschaffen. Dann startete das „Massenprivatisierungs“-Programm auf der Grundlage einer freien Ausgabe von Aktien, die jeder Pole über 18 mit Abschlag erwerben konnte. Leider war den meisten Bürgern der Wert dieser Aktien nicht bewusst. Wer ihn wahrnahm, kaufte so viele Anteile wie möglich. Dadurch wurden viele ziemlich reich.

Polnische Rentenreform in der Kritik

Infolge hoher Arbeitslosigkeit und geringerer Einkommen nach dem Niedergang des Kommunismus sank in Polen die Geburtenrate. Aus diesem Grund gab es immer weniger Arbeitnehmer, die für die Renten einer wachsenden Gruppe von Ruheständlern aufkommen konnten. Deshalb führte die Regierung ein verpflichtendes privates Rentensystem ein. Kritische Stimmen bezeichneten die privaten Pensionsfonds als teuer und ineffizient.

Nach Angaben der Pensionsfonds sorgte zu strenge staatliche Regulierung für Beeinträchtigungen beim Eingehen von Risiken und beim Erwirtschaften solider Erträge, da sie über die Hälfte ihrer Portfolios in heimische, vornehmlich staatliche Anleihen investieren müssten. Die Pensionsfonds gaben viel Geld aus für Massenmedien und eine Armee von Vertriebskräften, um Kunden zu gewinnen.

Übernahme von Anleihen privaten Pensionsfonds

Das jüngste Ereignis mit größter Tragweite in Polens Kapitalmarktgeschichte war wohl die Übernahme der Anleihebestände privater Pensionsfonds durch die polnische Regierung. Anfang 2014 beschlagnahmte die Regierung polnische Staatsanleihen im Wert von 153 Milliarden Zloty (50,4 Milliarden US-Dollar) von 13 privaten Pensionsfonds. Diese Anleihen stellten rund die Hälfte der Anlageportfolios der Fonds dar. Natürlich besserte diese Maßnahme die öffentlichen Finanzen kurzfristig kräftig auf, drohte aber, die wesentlichen Ziele der Rentenreform zu torpedieren, nämlich die Steigerung der Inlandsersparnisse und die Verringerung der langfristigen Belastung des Staatshaushalts durch Ruhegehaltsaufwendungen.

Neue staatliche Regelungen wie die Aufforderung an alle 16 Millionen Beitragszahler polnischer Pensionsfonds, sich bis Ende Juli 2014 für den Verbleib in den privaten Fonds oder die Überführung ins staatliche Sozialversicherungssystem zu entscheiden, kamen erschwerend hinzu. Sie bedrohten die Existenz der privaten Pensionsfonds. Da die Regierung den privaten Fonds für die Entscheidungsfrist ein Werbeverbot erteilte, halten wir es durchaus für möglich, dass viele ins staatliche Sozialversicherungssystem überwechseln.

Vertrauen in das Rentensystem belastet

Das stellt eine entscheidende Veränderung dar, denn nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wurden in Zentral- und Osteuropa private Pensionsfonds eingerichtet, weil sie sich die steigenden Ruhestandskosten mit dem staatlichen Sozialversicherungssystem teilen sollten. Einlagen in private Pensionsfonds wurden in Aktien und Anleihen investiert, um privatwirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Sie bildeten das Fundament für die Aktien- und Rentenmärkten solcher Länder.- Polen eingeschlossen.

Kritiker sehen in diesem staatlichen Eingriff im Grunde eine Enteignung. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gab zu bedenken, dass die staatliche Maßnahme „sehr wohl das gesellschaftliche Vertrauen in das Rentensystem belasten und ganz allgemein die Glaubwürdigkeit künftiger Strukturreformen beschädigen könnte.“ Die OECD meinte ferner, die rasch alternde Bevölkerung erfordere ein umlagefinanziertes System.

Wunsch nach Schuldensenkung

Hauptgrund für die Intervention der Regierung ist offenbar, die wachsende Staatsverschuldung einzudämmen. Die eingezogenen Anleihen wurden von der Regierung gekündigt, wodurch sich das Haushaltsdefizit in einen Überschuss verwandelte und die öffentliche Verschuldung sank. Dafür muss der Staatshaushalt in Zukunft langfristige Verpflichtungen zu Rentenzahlungen schultern.

Uns erscheint das politisch motiviert, denn die zentristische Bürgerliche Plattform wird bei der 2015 anstehenden Parlamentswahl von der Partei für Recht und Gerechtigkeit herausgefordert. Auf diese Weise wollte die Regierung Sparmaßnahmen vermeiden und sich die Freiheit verschaffen, Geld auszugeben, um Stimmen zu fangen. Unseres Erachtens ist der polnische Weg symptomatisch für das Vorgehen anderer Regierungen in Zentral- und Osteuropa, die sich im Interesse kurzfristiger politischer Ziele tiefer greifenden Wirtschaftsreformen verweigern.

Bedenklich stimmt, dass eine alternde Bevölkerung durch den Rückschnitt des privaten Rentensystems immer mehr staatliche Unterstützung brauchen und verlangen wird. Durch Dämpfung des Wachstums der Kapitalmärkte, die Investitionen und Wirtschaftswachstum zugrunde liegen, könnte die Wirtschaft leiden, was bei globalen Wirtschaftskrisen wiederum Rezessionen nach sich ziehen kann. Polen ist meiner Ansicht nach als eines der größten zentral- beziehungsweise osteuropäischen Länder diesbezüglich kein gutes Vorbild.

Ich habe den Plan zur Konfiszierung der Anleihen zwar kritisiert, aber weiter Vertrauen in den polnischen Markt gesetzt – und das gilt nach wie vor. Wenn die Rentenzahlungen zunehmen und den Staatshaushalt immer stärker belasten, wird der Druck steigen, wieder auf private Rentenprogramme zurückzugreifen.

Geringer Nachfragezuwachs im Energiesegment

Meine Reiseroute wäre unvollständig ohne Besuche bei Unternehmen, die im Portfolio enthalten sind oder aufgenommen werden könnten. Bei einem polnischen Stromversorger erfuhren wir vom Management, dass diese Branche in den letzten Jahren Probleme hatte.

Die Stromerzeuger liefern sich einen harten Konkurrenzkampf, doch inzwischen wurde Anfang 2014 ein neues Regierungsprogramm eingeführt, der „Betriebsreservemechanismus“, der zu steigenden Energiepreisen geführt hat. Er beinhaltet Zahlungen an Stromanbieter, damit diese ihre Produktion zu Spitzenzeiten drosseln, dem System aber die Kapazität weiter zur Verfügung stellen. Da lediglich ein Nachfragezuwachs von rund 1 Prozent prognostiziert wird, sind neue Kraftwerke aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll.


Höhere Preise durch steigende Arbeitskosten

Mit meinem Team habe ich außerdem eine Schuheinzelhandelskette aufgesucht, die in ganz Polen Filialen betreibt. Sie bezieht ihre Produkte überwiegend aus China, Indien und Taiwan, sodass ein schwacher polnischer Zloty zum Problem werden könnte. Das Führungsteam des Unternehmens hat bereits höhere Preise für Importe aus Asien festgestellt, da in China und anderswo die Arbeitskosten steigen.

Wettbewerbsfähige Kosten sind wichtig, da der Schuhabsatz im Internet immer mehr Raum einnimmt und Online-Anbieter scharf über die Preise konkurrieren. Das Management des Unternehmens geht davon aus, dass Kunden erst gar nicht im Internet nach Schnäppchen suchen, wenn sie in nahen Einkaufszentren bequem hochwertige Produkte zu günstigen Preisen kaufen können. Dessen ungeachtet vertreibt das Unternehmen selbst auch Schuhe übers Internet.

Auswirkungen des Internets auf den Telekommunikationsbereich

Außerdem wollten wir uns Einblick in die polnische Distributionsbranche verschaffen und besuchten einen maßgeblichen Vertreiber technischer Produkte wie Radios, Fernseher, Haushaltsgeräte, mobile Geräte und Büromaschinen. Das Unternehmen erzielt neben seinem Polengeschäft ein Drittel seiner Umsätze in einer Vielzahl anderer Länder. Die Gewinnmargen bröckeln jedoch, weil die Versandkosten steigen. Auch dieses Unternehmen ist im Online-Geschäft aktiv.

Wir besuchten auch noch einen Anbieter von Bezahlfernseh-Diensten über Satellit, der mit Einführung mobiler Breitbandangebote im Rahmen eines Multi-Play-Service auch auf den Markt für Telekommunikations-Dienstleistungen vorgedrungen ist. Wir halten die Wachstumsaussichten im Pay-TV-Segment jedoch für begrenzt, da der Markt inzwischen gesättigt ist.

Wachstum kann daher nur von Werbekunden ausgehen, die bereit sind, mehr Werbung auf den Fernsehprogrammen des Unternehmens zu schalten. Das jedoch hängt von der Qualität der produzierten Sendungen ab. Durch das Internet sind die Einstiegsbarrieren deutlich gesunken. Mit den richtigen Inhalten kann inzwischen jeder Zuschauer anlocken. Anders formuliert: Das Leben traditioneller Produzenten ist schwerer geworden.

Polens starke Kultur

Polen hat in seiner Geschichte Teilungen und Kriege durchgestanden. Dass sich das Land ein nationales Bewusstsein bewahren konnte, zeugt von der Stärke seiner Kultur. 1941 griff Hitler die Sowjetunion an und Deutschland annektierte ganz Polen. Es wurden Gräueltaten begangen und in Konzentrationslagern wurden landesweit rund drei Millionen polnische Juden ermordet.

Am 1. August erschallen in ganz Warschau jedes Jahr Sirenen und Glocken. Jeder in der betriebsamen Großstadt hält inne und nimmt Haltung an, um dem Warschauer Aufstand Respekt zu erweisen, in dem sich 1944 der polnische Widerstand gegen die Nazi-Besatzung der Stadt erhob.

Was die Freiheitskämpfer nicht wussten: Ein Jahr zuvor hatten Roosevelt, Churchill und Stalin in Teheran insgeheim schon beschlossen, dass die Russen in Nachkriegspolen die Macht übernehmen sollten. Im heldenhaften Widerstand der gesamten Bevölkerung verloren 180.000 Menschen ihr Leben, bis die Polen aufgeben mussten und Tausende Einwohner Warschaus verhaftet und in Konzentrationslager deportiert wurden.

Der Warschauer Aufstand

Zum Zeitpunkt des Aufstands, 1944, lebten nur rund 900.000 Menschen in Warschau, weil so viele Juden und andere inhaftiert und deportiert worden waren. Nach dem Aufstand ordnete Hitler die vollständige Zerstörung der Stadt an. Sie wurde dem Erdboden gleich gemacht, sodass 1945 keine 1.000 Menschen mehr dort lebten. Diese Zeit wurde in Roman Polanskis Film „Der Pianist“ verewigt. Ich habe das Museum des Warschauer Aufstandes besucht, eine eindrucksvolle und erschütternde interaktive Multimedia-Schau, die den Aufstand mit Artefakten und Unterlagen sowie mit Augenzeugenberichten dokumentiert.

Nach der Niederlage der Deutschen marschierten die russischen Kommunisten in die Stadt ein. Im Zuge der Einrichtung einer kommunistischen Diktatur wurden Teilnehmer des Aufstands verhaftet,verfolgt und als „Banditen“ und „Reaktionäre“ bezeichnet. In dieser Zeit gab es zahllose Heldentaten und Opfer – eine Demonstration der Stärke des polnischen Nationalgeistes.

Polen aus kunst- und musikhistorischer Sicht

Kunst- und musikhistorisch hat das Land Herausragendes zu bieten. Denken Sie nur an Frédéric Chopin oder Jan Paderewski. Unlängst besuchte ich bei einer Warschaureise im Nationalmuseum eine Sonderausstellung über den Ausnahmekünstler Aleksander Gierymski (1850 bis 1901). Für die Ausstellung waren 120 Gemälde und Ölstudien, 110 Holzschnitte und 70 Zeichnungen des Künstlers zusammengetragen worden. Es war die erste Ausstellung dieser Größenordnung über das Werk Gierymskis seit 76 Jahren und angesichts der Zerstörungen, die Polen in zwei Weltkriegen erlitt, eine besondere Leistung.

Im Rahmen der Ausstellung wurde in einem Video demonstriert, wie manche der schwer beschädigten Bilder des Künstlers von polnischen Restauratoren mit modernsten wissenschaftlichen Verfahren hingebungsvoll und hervorragend wiederhergestellt wurden. Darunter waren viele Gemälde über Polens Vergangenheit, aber auch eindringliche Porträts.

Insgesamt habe ich Polen als Land mit großem Potenzial für weiteren wirtschaftlichen Fortschritt und vielfältigen unternehmerischen Interessen erlebt. Mein Team und ich werden die polnische Unternehmenslandschaft weiter auf potenzielle Anlagechancen abklopfen.

In Aktion können Sie uns in dem Kurzvideo sehen:

 
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