Unternehmensnachfolge „Bei Maklern steht eine Nachfolgewelle unmittelbar bevor“
Der Schwerpunkt unseres diesjährigen Maklerbarometers liegt auf dem Thema Nachfolge. Für über die Hälfte der Versicherungsmakler, die an der Umfrage teilgenommen haben, ist der eigene Bestand ein wesentlicher Teil der eigenen Altersvorsorge. Ebenfalls zentral für 75 Prozent der Umfrageteilnehmer ist, dass im Rahmen der eigenen Nachfolge die Hinterbliebenen abgesichert sind.
Rentenmodell ist das präferierte Modell
Vor diesem Hintergrund gaben 75 Prozent der Makler an, sich bereits mit dem Thema Nachfolge beschäftigt zu haben. 41 Prozent hatten bereits Kontakt mit potenziellen Nachfolgern. Erst 18 Prozent der befragten Gruppe haben sich hingegen bereits für eine Nachfolgelösung entschieden.
Unter den Nachfolgelösungen erfreuen sich Verrentungsmodelle größter Popularität. So nennen rund 42 Prozent der Makler die Rente als präferierte Lösung, gefolgt von Unternehmensverkauf (25 Prozent) und Bestandskauf (21 Prozent). Das Auslaufen des Bestandes ist noch für 7 Prozent der Makler der beste Weg in den Ruhestand.
Ein Drittel der Makler will zeitnah aufhören
Bei der Frage nach den eigenen Nachfolgeplänen lassen sich die Teilnehmer grob in drei Gruppen aufteilen. Ein Drittel der befragten Versicherungsmakler tendiert dazu, in den nächsten ein bis zwei Jahren in den Ruhestand zu gehen. Das zweite Drittel plant den Renteneintritt in mehr als drei Jahren. Das letzte Drittel – überwiegend die jüngeren Makler – hat aktuell noch keinen genauen Zeitpunkt im Blick.
Hallo, Herr Kaiser!
Für 35 Prozent der Teilnehmer sind die Maklerkollegen die wichtigsten Ratgeber bei der Nachfolgeentscheidung. Weniger relevant sind hingegen laut Umfrage Rechtsanwälte, Steuerberater, Versicherungsgesellschaften und Maklerpools.
Teilnehmer mehrheitlich Einzelunternehmer
Insgesamt haben 413 Versicherungsmakler teilgenommen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer liegt bei 56 Jahren. Eine detaillierte Darstellung der Studienergebnisse findet sich in der Ausgabe 07/08 (2022) der Mitgliederzeitschrift des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), der bei der Durchführung der Umfrage kooperiert.
Über den Autor:
Philipp Kanschik ist promovierter Philosoph und war bis 2018 als Berater für McKinsey tätig. Heute ist er Geschäftsführer bei Policen Direkt und verantwortet das digitale Maklergeschäft und Nachfolgelösungen für Versicherungsmakler.
Das Frankfurter Unternehmen erwirbt bereits seit 2016 einzelne Policen-Bestände und ganze Versicherungsmaklerbetriebe. Die Maklergruppe hat aktuell Standorte in Frankfurt, Stuttgart, Limburg, Düsseldorf, Augsburg, Pirna, Kaufbeuren, Aschaffenburg und Bad Oeynhausen, wo isgesamt 130 Mitarbeiter beschäftigt.