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in AltersvorsorgeLesedauer: 10 Minuten

Nachhaltigkeit und Altersvorsorge „Politik muss Finanzdienstleister fördern statt blockieren“

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Nachhaltige Gesellschaft

Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist alternativlos. Diese Erkenntnis ist nunmehr endgültig in der Politik angekommen. Die Umsetzung betrifft alle Lebensbereiche – weltweit.

Ideen- und Technologieoffenheit statt Verbote und starre Vorgaben

Das Ziel ist klar: Die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen, gerechten und zukunftsorientierten Gesellschaft. Dieser Weg kann nur über Ideen- und Technologieoffenheit führen. Starre Verbote bringen uns nicht weiter.

Es braucht Kreativität, Mut, Erfindergeist – und die passenden politischen Rahmenbedingungen. Während der Corona-Pandemie haben uns Biontech und Co. in beeindruckender Art und Weise demonstriert, wie fundamentale Herausforderungen bewältigt werden können: Mit technologischen Lösungen anstatt mit bürokratischem Kleinklein.

Sustainable Finance ermöglichen

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren steht zukünftig auch im Bereich der Kapitalanlage im Vordergrund. Auch der Weg hin zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft ist unumkehrbar.

Es ist zu begrüßen, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der europäischen Maßnahmen einnehmen möchte. Dies darf jedoch nicht dazu führen, dass durch nationale Alleingänge des Gesetzgebers oder der Finanzaufsicht die Handlungsalternativen der deutschen Anbieter eingeschränkt werden.

Dem Kampf gegen den Klimawandel ist nicht gedient, wenn deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaften strengeren Regularien unterworfen werden als die Unternehmen in den europäischen Nachbarländern. Dies würde lediglich zu einer Kapitalflucht ins Ausland führen und die Anlagen deutscher Sparer würden der deutschen Finanzaufsicht entzogen. Damit ist weder dem Klima- noch dem Verbraucherschutz gedient.

Gelungene Nachhaltigkeit statt bürokratischer Abschreckung

Entscheidend ist, die Anleger bei ihrer Investitionsentscheidung mit auf den Weg zu nehmen und dazu anzuregen, Nachhaltigkeitsziele zu berücksichtigen. Eine Überforderung muss dabei auf jeden Fall vermieden werden. Wenn die Befragung der Verbraucher bei der Anlageberatung überkompliziert wird und die Anleger granular nach über 20 unterschiedlichen Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden, führt dies eher zu Abwehrreaktionen als zu einer Zuwendung zu Nachhaltigkeitszielen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer klaren, einfachen und verständlichen Beratung.

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Wichtig ist, dass wir uns auf den Weg machen zu einer nachhaltigen Geldanlage und dies nicht mit einer Überbürokratisierung und -perfektionierung blockieren. Der Weg hin zu nachhaltigen Geldanlagen führt über Erleichterungen und Anreize für nachhaltiges Investieren und nicht über ein überkomplexes Regelungswerk.

Sustainable Finance muss sich an den weltweiten Finanzmärkten durchsetzen. Eine Lösung mit vermeintlich perfekten Laborbedingungen in Deutschland hilft niemanden.

Finanzdienstleistungsbranche als Schlüsselindustrie

Über 200.000 Versicherungs- und Anlagevermittler beraten die Bürger zu Fragen rund um die Themen Daseinsvorsorge, Altersabsicherung und Vermögensaufbau. Um die fundamentalen Themen Nachhaltigkeit und Altersvorsorge in der Breite der Bevölkerung zu beraten und verankern, existiert damit bereits eine Schlüsselindustrie.

Die Politik muss erkennen, dass die Lösung der großen Herausforderungen der Nachhaltigkeit und Altersvorsorge nur über diese Schlüsselindustrie führt. Ohne die Finanzdienstleistungsbranche und ihre Berater wird uns die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft nicht gelingen und Altersarmut nicht verhindert werden können.

Die Politik muss das Potenzial dieser Schlüsselindustrie noch viel stärker als bisher nutzen und fördern, anstatt sie mit Überbürokratisierung zu blockieren. Die Finanzdienstleistungsbranche macht der Politik das Angebot zur Aufnahme eines konstruktiven Dialogs, um gemeinsam optimale Lösungen für die fundamental wichtigen Fragen zu finden.


Über den Autor: 

Martin Klein, Votum

Martin Klein ist Geschäftsführer des Verbandes Unabhängiger Finanzdienstleistungs-Unternehmen in Europa Votum. Der Verband ist die Interessenvertretung der europaweit tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen. Klein ist Rechtsanwalt und Lehrbeauftragter für Vertriebsrecht. Die Schwerpunkte seiner juristischen Tätigkeit liegen im Vertriebs-, Finanzdienstleistungs- und Haftungsrecht.

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