Politische Krisen und Geldanlagen 2017 13 Vermögensverwalter: „Der Euro in seiner jetzigen Form ist nicht zu halten“
Uwe Eilers, Vorstand von Geneon Vermögensmanagement in Königstein
„2017 wird ebenfalls herausfordernd. Möglicherweise gibt es aber auch Lösungen für einige Konfliktherde. Vielleicht wird der IS sich aufgrund der Niederlagen allerorts auflösen und Frieden in den Irak, Syrien und Libyen bringen. Ebenso ist nicht auszuschließen, dass auch eine Lösung im Ukraine-Konflikt erreicht werden kann. Ersteres könnte auch beim Thema Flüchtlinge für Entspannung sorgen, was gerade in Anbetracht der im September bevorstehenden Bundestagswahl durchaus hilfreich wäre. Die Bundestagswahl ist sicherlich für Deutschland die bedeutsamste politische Entscheidung, auf die einige Anleger schauen werden. Da aber derzeit kein Schwenk in Richtung links zu befürchten ist, könnte die Wahl zunächst überschaubares Risiko eingestuft werden. Gleiches gilt für die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im Frühjahr. Da Hollande von den Sozialisten das Land noch weiter in die Misere geführt hat, ohne wirkliche und überfällige Reformen anzustoßen, werden Fillon die größten Chancen eingeräumt. Seine Wahl würde die französische Börse eher beflügeln. Gefährlich wäre nur ein weiterer Rechtsruck in Richtung der FN unter Le Pen, die sich öffentlich von der EU distanziert.
In Italien gab es in den letzten 50 Jahren durchschnittlich jedes Jahr eine neue Regierung. Somit sollte man auch das gescheiterte Referendum nicht allzu negativ aufnehmen. Ein Austritt aus dem Euro würde Italien die Staatspleite bringen. Das ist der Grund, warum keine Regierung einen Austritt wagen würde, selbst die 5-Sterne „Clown-Bewegung“ nicht. Griechenland erhält auch in 2017 weitere Mittel aus dem Hilfspaket. Die von der EU vorgegebenen Reformen werden dabei umgesetzt, egal welche Regierung in der Verantwortung ist.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Fazit: Politische Auswirkungen sollten sich in 2017 in Grenzen halten. Wenn überhaupt, ist mit positiven Entwicklungen zu rechnen.
Anleger können sich gegen alle Kursrisiken absichern. Die beste Absicherung ist und bleibt eine breite Diversifikation der Anlagen. Dann übersteht man die meisten Krisen ohne große Blessuren. Wenn man alle Risiken absichern möchte, wird man keine Rendite mehr erzielen können.“
Wie wirken sich die jüngsten und die anstehenden politische Entwicklungen auf die Finanzmärkte 2017 aus? Inwieweit werden Aktien-, Anleihen-, Gold- und Fonds-Anleger davon betroffen sein? Und was können Investoren tun, um sich gegen solche Risiken abzusichern? 13 Vermögensverwalter geben Antworten auf diese Fragen.