Politische Krisen und Geldanlagen 2017 13 Vermögensverwalter: „Der Euro in seiner jetzigen Form ist nicht zu halten“
Kathrin Eichler, Geschäftsführerin bei Eichler & Mehlert in Düsseldorf
„Das Jahr 2016 war geprägt von politischen Unsicherheiten: Droht der Brexit? Wie geht es nach der Entscheidung in Großbritannien weiter? Wer wird Präsident in den USA? Entscheiden sich die Italiener gegen die Verfassungsreform? Selten hat die Politik so großen Einfluss auf die Börse gehabt wie zurzeit. Man sagt: „Politische Börsen haben kurze Beine“. Wenn das stimmt, haben wir derzeit eine Giraffenbörse. Denn wir tragen solche Unsicherheiten immer weiter vor uns her: Die Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland bergen große Unsicherheiten.
Insbesondere die Wahl in Frankreich ist heikel: Wenn die Europagegner dort an die Macht kommen, droht der Europäischen Union eine tiefe Krise. Auch Italien bleibt ein Risiko: Für die kommenden 18 Monate wird die Übergangsregierung keine neuen Weichen stellen. Doch dann steht das Thema Neuwahlen wieder vor der Tür. Insofern bleibt die Entwicklung in Europa und damit auch der Aktienkurse schwer prognostizierbar.
Ein besseres Risikomanagement kann unter anderem darin bestehen, auf Anlageprodukte zu setzen, die Marktrisiken zum Teil abfedern können. Dazu zählen beispielsweise Aktienanleihen oder Discountzertifikate. Diese Produkte entwickeln sich nur in Hausse-Zeiten schlechter als Aktien. Gleichzeitig bieten sie attraktive Renditen auch in seitwärts laufenden Märkten oder wenn die Kurse sogar leicht fallen.“