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Portfolio-Konzepte Sind Multi-Asset-Ansätze auch für Sachwertfonds sinnvoll?

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Blindpool vs. bekanntes Objekt

In der Praxis sind viele Portfolio-Fonds als Blindpool konzipiert. Dabei sind zwar die Asset-Klassen in der Investitionsstrategie festlegt, die einzelnen Objekte allerdings noch nicht identifiziert und angekauft. Für den Anbieter sind Blindpools vorteilhaft, weil er a) nicht oder weniger in Vorleistung gehen muss, um Objekte anzubinden, b) das Platzierungsrisiko entsprechend geringer ist und c) der Zeitrahmen für Anbindung und Erwerb der Objekte weiter gefasst ist. Die Anleger hingegen müssen bei ihrer Investitionsentscheidung dem Asset Manager vertrauen und wissen dabei nicht, in welche Objekte sie letztlich tatsächlich investieren. Für viele Investoren ist aber gerade die Tatsache, dass das Objekt bekannt und „greifbar“ ist, ein wichtiges Argument für die Investition in einen AIF.

Direkt investierende Fonds vs. Dachfonds

Viele Portfolio-Fonds investieren allerdings ohnehin gar nicht direkt in die Objekte unterschiedlicher Asset-Klassen, sondern sind als Dachfonds konzipiert, die sich an anderen AIF und Vermögensanlagen beteiligen. Der Vorteil hier ist ähnlich wie bei liquiden Fonds, die geringere Losgröße der einzelnen Investitionen. Es werden in der Regel keine vollständigen Objekte, sondern nur Anteile daran erworben. Nachteilig kann die doppelte Kostenstruktur sein. Verwaltungs- und andere Nebenkosten fallen sowohl auf Zielfonds- als auch auf Dachfondsebene an. Hier ist im Sinne der Rentabilität unbedingt darauf zu achten, dass die Gebührenstruktur auf Dachfondsebene sehr schlank ausgelegt ist. Für die KVG bedeutet das im Umkehrschluss, dass ein für Investoren sinnvoller Portfolio-Fonds als Dachfonds unter Umständen nur bedingt wirtschaftlich ist.

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Investoren sollten darüber hinaus bedenken, dass der Einfluss eines Dachfonds auf das Management und damit die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Objekte weit geringer ist als bei einem direkt investierenden Fonds.

Portfolio-Fonds als Herausforderung für KVGen

Ohnehin kommen Portfolio-Fonds nur für KVGen in Frage, die hinsichtlich des Portfoliomanagements entsprechend breit aufgestellt sind. Insbesondere bei direkt investierenden Portfolio-Fonds ist das Platzierungsrisiko aufgrund des notwendigen Kapitalbedarfs für mehrere Objekte in unterschiedlichen Asset-Klassen höher. Skaleneffekte können dabei gegenüber Fonds in einer Asset-Klasse nur eingeschränkt erzielt werden. Das Risikomanagement eines Portfolio-Fonds muss ungleich mehr Risiken umfassen und steuern. Der Aufwand für die KVG ist daher in jedem Fall höher, lässt sich aber nur bedingt auf die Gebührenstruktur des AIF umlegen.