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Börsenstürme meistern: So machst du dein Depot urlaubsfit

Wenn die Flut zurückgeht, sieht man, wer keine Badehose trägt.
Dieser tiefsinnige Ausspruch wird dem Starinvestor Warren Buffett zugerechnet, auch bekannt als Orakel von Omaha. Was er damit meint, ist ganz klar. Erst wenn es mal rappelt, sieht man, welche Unternehmen zu Recht hoch bewertet sind und welche komplett auf Sand gebaut haben. Die einen können sich dank robuster Umsätze und Erträge einigermaßen halten oder zumindest rasch wieder erholen, die anderen eben nicht.
Fonds analysieren lohnt sich
Wir wünschen uns natürlich keinen Rückgang, aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert, und erst recht kein Ponyhof. Und weil die meisten Indizes in den vergangenen Monaten von einem Rekordhoch zum nächsten geeilt sind, hört man nun immer mehr Stimmen, die vor einem Crash warnen. Aus verschiedenen Gründen, die wir in den vergangenen Wochen dargelegt haben, sehen wir hier keine akute Gefahr, weder von der Zinsseite noch von der Konjunktur- oder Unternehmensseite, aber sicher ist sicher. Also zur Badehose noch Schwimmflügel.
Gleichzeitig können sich die Vorzeichen aber auch rasch ändern, oft reicht ein kleiner Anstoß – das mit dem Schmetterling und dem Wirbelsturm ist vielleicht bekannt. Wir brauchen also auch hier eine klare Vorstellung, was in unseren Strategien und deren Fonds passiert, welche Unternehmen da drin stecken und wie es denen so geht. Das erfahren wir durch superspannende Exceltabellen, mitreißende Videokonferenzen und schlaflose Nächte voller Chartvergleiche. Kurzum: Augen auf! Badehose, Schwimmflügel und Taucherbrille.
Ruhe bewahren, nachkaufen und Rebalancing nicht vergessen
Jetzt geht es aber oft auch nur ein bisschen runter und überhaupt haben politische Börsen kurze Beine. Sie stehen also schneller bis zum Hals im Wasser. Jedes Mal panisch zu werden hat es in der Vergangenheit auch nicht gebracht, ganz im Gegenteil bringt es mehr, die Ruhe zu bewahren. Damit das im Wasser leichter fällt: Badehose, Schwimmflügel, Taucherbrille und Schnorchel.
Außerdem soll man ja Aktien erst recht kaufen, wenn es knallt, also dann Gas geben, wenn alle bremsen. Im Wasser erreichen wir das am einfachsten mit Flossen.
Fehlt noch ein Sonnenschirm, damit wir uns nicht verbrennen. Übersetzt für das Portfolio: Wir rebalancieren nach starken Anstiegen und nehmen somit automatisch Gewinne mit und erhöhen die Cash-Position.
So ist das Portfolio urlaubsfest und es bleibt mehr Zeit für Erholung. Vielleicht für etwas Charttechnik am Sandstrand.

Über den Autor
Sebastian Zimmermann ist Leiter Investment und Research der Vermögensberatung SJB Fondsskyline 1989 e.K. in Korschenbroich.