Donald Trumps Strafzölle, Protektionismus und geopolitische Drohgebärden verunsichern die Märkte erheblich. Für Anleger stellt sich die Frage: Wie lassen sich Portfolios in Zeiten globaler Spannungen stabil aufstellen?
Eine vollständige Immunität gegen geopolitische Konflikte gibt es an den Kapitalmärkten nicht. Doch es gibt Unternehmen und Sektoren, die selbst in wirtschaftlich schwierigen Phasen robust bleiben. Der Schlüssel liegt in Geschäftsmodellen, die auch in Krisen stabilen Umsatz und Ertrag liefern.
Defensive Aktien: Stabilität in stürmischen Zeiten
Defensive Aktien sind Beteiligungen an Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen als unverzichtbar gelten. Sie unterliegen geringeren Nachfrageschwankungen, weil Konsumenten und Staaten sie auch in Rezessionen benötigen. Genau diese Eigenschaft macht sie zu einem Anker in unsicheren Zeiten.
Zu den klassischen defensiven Sektoren zählen:
- Versorgungsunternehmen (Utilities): Strom, Gas, Wasser – Grundbedürfnisse, die unabhängig von Konjunkturzyklen nachgefragt werden. Beispiele: E.on, Iberdrola.
- Gesundheitswesen: Pharma, Medizintechnik und Krankenhäuser sind weitgehend konjunkturunabhängig. Beispiele: Roche, Novartis, Pfizer, Sanofi.
- Basiskonsumgüter: Nahrungsmittel, Haushalts- und Pflegeprodukte sind für Verbraucher unverzichtbar. Beispiele: Nestlé, Unilever, Procter & Gamble.
- Telekommunikation: Telefon- und Internetdienste sind heute essenziell. Beispiele: Deutsche Telekom, Verizon.
- Edelmetalle: Rohstoff- und Goldunternehmen gelten traditionell als „sicherer Hafen“.
Der Vorteil dieser Sektoren: Die Nachfrage bleibt vergleichsweise konstant, wodurch Umsätze und Gewinne stabiler ausfallen. Anleger profitieren so von geringerer Volatilität in stürmischen Marktphasen.
Infrastruktur als strategischer Anker im Fondsmanagement
Während defensive Aktien kurzfristig Stabilität geben, setzt der Oberbanscheidt Global Flexibel UI Fonds strategisch auf Infrastruktur und Bau. Diese Sektoren sind nicht nur konjunkturell relevant, sondern profitieren auch von langfristigen Megatrends und politischer Unterstützung.
„Wir sehen eine starke politische Unterstützung für Infrastrukturprogramme, insbesondere in Europa, und unser Ansatz ist ein behutsamer Ausbau mit ruhiger Hand“, sagt Marco Jansen, Fondsberater bei Oberbanscheidt & Cie.
Gründe für die Attraktivität:
- Langfristige Wachstumschancen: Straßen, Brücken, Schienen, Wohnungsbau – Infrastruktur ist das Fundament jeder Volkswirtschaft.
- Staatliche Förderung: Regierungen investieren in Krisenzeiten gezielt in Bauprojekte, um Wachstum zu stimulieren.
- Inflationsschutz: Bauunternehmen können steigende Materialkosten oft weiterreichen.
- Diversifikation: Von Hoch- und Tiefbau über Tunnel- und Brückenbau bis zu Maschinenbau deckt der Sektor viele Subbranchen ab.
Der Fonds hat erste Positionen in Heidelberg Materials, Holcim, Bilfinger und Wacker Neuson aufgebaut. Derzeit beträgt die Gewichtung rund 4 Prozent des Fondsvolumens, mit einem Zielkorridor von 6 bis 8 Prozent.
Wiederaufbau als langfristiger Investmentimpuls
Ein besonderes Augenmerk gilt dem Wiederaufbau in der Ukraine. Die Zerstörung von Gebäuden, Brücken, Schienen und Energieversorgung wird nach Kriegsende gewaltige Investitionen erfordern. Für Anbieter von Baustoffen, Maschinen und Ingenieursdienstleistungen eröffnen sich Chancen.
Mit einem Friedensschluss gehen regelmäßig ökonomische Impulse einher, die bestimmte Branchen beflügeln:
- Infrastruktur und Bau: Wiederaufbau zerstörter Regionen schafft Aufträge für Baukonzerne wie Vinci oder Caterpillar.
- Energie und Rohstoffe: Der Bedarf an Baumaterialien, Stahl, Zement oder Energie steigt. Profiteure: Shell, ExxonMobil, erneuerbare Energien.
- Transport und Logistik: Handelswege öffnen sich wieder, Chancen für Deutsche Post DHL oder FedEx.
- Zyklischer Konsum: Konsumfreude kehrt zurück – Volkswagen, Nike, Apple profitieren.
- Finanzsektor: Banken und Versicherer erleben steigende Kredit- und Absicherungsnachfrage. Beispiele: JP Morgan, Allianz.
- Tourismus: Sobald Sicherheit einkehrt, wächst die Reiselust. Potenzielle Gewinner: Lufthansa, Hilton, Booking.com.
Zusätzliche Überlegungen
Bei allen Chancen eines Kriegsendes ist es wichtig, auch die Risiken und Rahmenbedingungen realistisch einzuschätzen. Politische Stabilität ist nicht automatisch mit einem Friedensabkommen gegeben, da solche Vereinbarungen häufig fragil bleiben und jederzeit wieder in Frage gestellt werden können. Zudem hängt die wirtschaftliche Entwicklung stark von staatlichen Programmen ab, denn Regierungen unterstützen den Wiederaufbau in der Regel mit groß angelegten Investitionen, die einzelnen Branchen gezielt zugutekommen können. Schließlich darf die makroökonomische Dimension nicht außer Acht gelassen werden: Engpässe bei Baumaterialien, Energie oder Arbeitskräften können die Inflation deutlich anheizen. In einem solchen Umfeld besteht die Gefahr, dass steigende Preise die Konsumnachfrage belasten und Finanzierungskosten in die Höhe treiben.
Fazit: Balance aus Stabilität und Chancen
Defensive Aktien sind kein Allheilmittel, aber sie bieten Stabilität in volatilen Zeiten – ob unter Trump’schem Protektionismus oder in geopolitischen Krisen. Infrastrukturinvestments sowie gezielte Engagements in Bau, Rohstoffe und Logistik können die Wachstumschancen eines etwaigen Friedens nutzen.
Portfolios sollten daher weder nur auf Sicherheit noch nur auf Chancen setzen. Eine kluge Mischung aus defensiven Werten und wachstumsorientierten Titeln ist der Schlüssel, um Unsicherheit in planbares Investmentpotenzial zu verwandeln.
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