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KSW-Portfoliomanager Manfred Rath „Im Handelskrieg gibt es keine Sieger“

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Durch Zölle geschützte Unternehmen werden träge

Anders sieht es in der längerfristigen Betrachtung aus. Deutschland hatte über Jahrzehnte mit der starken D-Mark im Export zu kämpfen. Doch die Firmen stellten sich darauf ein. Mit der Folge, dass sie international immer stark vertreten waren. Letztlich werden Unternehmen, die durch Zölle geschützt sind, in ihren Anstrengungen nachlassen, die Produktivität zu steigern. Sie lassen dringend notwendige Reformen vermissen und werden träge. Andererseits werden Unternehmen, die gegen Zölle ankämpfen müssen, sich anders positionieren, um ihre Nachteile wettzumachen.

Bei den Verbrauchern führen die durch Zölle verteuerten Waren zu einer Verringerung der Kaufkraft. Gerade in einem Land wie den USA, die stark konsumgetrieben sind, ist das keine zu vernachlässigende Größe.

Nächster Aktienkurseinbruch

Eine überwiegende Mehrheit der Ökonomen sieht negative Auswirkung der Zölle auf die US-Wirtschaft. Studien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) kommen zu dem Schluss, dass es in einem Handelskrieg keine Gewinner gibt. Das Heikle an der Sache ist obendrein, dass China der größte Gläubiger der USA ist und somit auf Augenhöhe reagieren kann.

An den Märkten bewegt der Handelskrieg mit China das Kursgeschehen. Zunächst scheinen die Märkte die Zölle eingepreist zu haben. Es bleibt aber die Befürchtung, dass eine Reihe von Wie-du-mir-so-ich-Dir-Maßnahmen zwischen den beiden Ländern den Konflikt weiter eskalieren lassen. Ein breiter Handelskrieg könnte die Aktienkurse erneut um zehn Prozent einbrechen lassen, wobei diesmal US-Anleger den Großteil davon erleiden dürften.

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