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Von Lesedauer: 7 Minuten
Andreas Fritz (r.) und Nicolas Glasek von Hansen & Heinrich
Andreas Fritz (r.) und Nicolas Glasek von Hansen & Heinrich: „Bei unseren Portfoliotiteln legen wir Wert auf kontinuierlich steigende Cashflows, die sich nicht unbedingt in einer Dividende niederschlagen müssen, sowie auf Preissetzungsmacht.“ | Foto: Hansen & Heinrich Vermögensverwaltung

DAS INVESTMENT: Herr Fritz und Herr Glasek, Sie als Fondsberater bei Hansen & Heinrich schaffen Werte. Das globale Marktregime unterliegt einem dynamischen Wandel, sodass Vermögen in den 2020er-Jahren anders als in den 2010er-Jahren verwaltet werden müssen. Wie reagiert Hansen & Heinrich auf Inflation, höhere Zinsen und geopolitische Spannungen?

Andreas Fritz: Wir sind derzeit zwar bei Allzeithochs, aber die Lage sah vor ein paar Monaten noch anders aus. Anders als nach der Finanzkrise 2008/09, als die Geldpolitik die Zinsen drastisch heruntersetzte und von den Anlegern alles gekauft wurde, hat Geld heute wieder einen Preis. In den 2020er-Jahren wird Qualität einen deutlich höheren Stellenwert haben. Die Unternehmen können nicht mehr den Notenbanken-Joker ziehen. Daher setzen wir auf hochwertige Unternehmensanleihen und Qualitätsaktien sowie Liquidität, um am Markt jederzeit flexibel agieren zu können.

Wie sehen die konkreten Implikationen für Rentenstrategien aus?

Nicolas Glasek: Nach vielen Jahren der Niedrigzinspolitik sind Renten wieder eine attraktive, risikoarme Anlage. Sie stabilisieren und diversifizieren ein Portfolio. Wir haben einen klaren Fokus auf Qualität, investieren in Unternehmensanleihen mit regelmäßigen und daher planbaren Cashflows. Partiell setzen wir kurzlaufende Hochzinsanleihen ein.  

Könnten Sie am Beispiel des Aktienmarkts erläutern, welche Konsequenzen der dynamische Wandel des globalen Marktregimes für Ihren Anlagestil hat?

Fritz: Wir setzen bei den Unternehmen, die für uns in Frage kommen, auf bewährte Qualitätsparameter. Wichtig sind dabei für uns kontinuierlich steigende Cashflows, die nicht unbedingt in einer Dividende münden müssen, sowie Preissetzungsmacht. Das ist beispielsweise bei der Google-Dachgesellschaft Alphabet gegeben, aber auch bei der deutschen Rückversicherungsgesellschaft Münchener Rück, die seit vielen Jahren Wert schafft. Beide Unternehmen sind der Inbegriff von Qualität.

Auf welche Sektoren legen Sie einen verstärkten Fokus am Aktienmarkt?

Fritz: Wir schauen uns die großen Trends an. Der Industriesektor wird digitaler und immer stärker automatisiert. Die Demografie führt ebenfalls zu großen Veränderungen im Wirtschaftsleben: Immer mehr Menschen weltweit sind in der Lage, in die eigene Gesundheit zu investieren, daher ist auch der Gesundheitssektor für uns sehr spannend. Wir haben vor diesem Hintergrund den Arzneimittelhersteller AstraZeneca im Portfolio, die Pharmakonzerne Novartis und Roche, aber auch den Pharmazie- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson.

Glasek: Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe eine neue Hype-Aktie, wie Super Micro Computer, zu finden. Ein großer Faktor für den Erfolg ist es, Fehler zu vermeiden.

 

Inwieweit unterscheidet sich Hansen & Heinrich von Mitbewerbern?

Fritz: Wir konzentrieren uns auf das, was wir wirklich beeinflussen können: Bei der Titelauswahl rücken wir nicht von unserem Qualitätsfokus ab. Wir bewegen uns wachsam und aufgrund unserer langjährigen Expertise auch mit Demut am Markt. Und wir setzen auf gute Leute. So haben wir einen ehemaligen Analysten einer deutschen Großbank in unseren Reihen. Wir haben Kollegen, die das Wertpapiergeschäft von der Pike auf gelernt haben. Und wir setzen auf Nachwuchsförderung: Als Hochschuldozent komme ich mit vielen interessierten Studierenden ins Gespräch, die als Werkstudenten bei Hansen & Heinrich in die spannende, abwechslungsreiche Arbeit hineinwachsen. Derzeit unterstützen uns zwei Werkstudenten, durch die wir oft einen ganz anderen Blick auf die Dinge bekommen. Wir ermutigen sie, uns ihre Erkenntnisse zu vermitteln und sich nicht von uns „alten Hasen“ ausbremsen zu lassen.

Glasek: Auch am Kapitalmarkt macht sich unser Qualitätsansatz bemerkbar, so liegt unser Fokus beim Thema KI nicht nur auf den offensichtlichen Gewinnern, wie den Chip-Herstellern. Wir stellen uns auch jeden Tag die Frage, wer die langfristigen Gewinner sein können, nämlich die Unternehmen, die diese Technologie erfolgreich implementieren und monetarisieren können.

In der zweiten oder dritten Reihe der Fortune 500 Global, einer jährlich erscheinenden Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt, gibt es viele Unternehmen, bei denen Margenausweitungen und Produktivitätsgewinne durch KI noch nicht vollends durch den Markt gepreist sind.

Das betrifft zum Beispiel Versicherer aber auch den US-Einzelhandelskonzern Walmart oder den Coca-Cola-Konkurrenten Pepsi. Und natürlich schauen wir uns auch KI-Pure Plays, wie den US-Softwareentwickler Palantir an.

Wir haben neulich das Beispiel McDonalds diskutiert: Anhand der Analyse des Bestellverhaltens über App oder in Filialen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit antizipiert werden, was der Gast gleich bestellen wird. Das schont Ressourcen, optimiert Abläufe und reduziert Abfälle.

Teile der zu erwartenden Bestellung können bereits vorbereitet werden. Per App können Kunden künftig zusätzlich noch in eine bestimmte Richtung gesteuert und damit die durchschnittliche Ticketgröße elegant erhöht werden. Einen beeindruckenden Effekt zeige zuletzt die Einführung der Bestellterminals. Erste Ergebnisse zeigen, dass der durchschnittliche Gast eine größere Bestellung an der Maschine tätigt (Average Ticket Size), als wenn die Bestellung bei einem Mitarbeiter direkt platziert wird.* Kurz gesagt: Beim Investieren muss es nicht immer die erste Reihe mit Nvidia und Super Micro Computer sein, es ist wichtig zu schauen, wie andere Player die neue Technologie implementieren und monetarisieren können.

Fritz: Wir bringen viel Erfahrung am Kapitalmarkt mit. Die Vergangenheit lehrt, dass bei technologischen Neuerungen kurzfristige Entwicklungen stark überschätzt, langfristige Entwicklungen stark unterschätzt werden. Wir erinnern uns: Vor 25 Jahren war Cisco Systems eine „Weltaktie“, die nach ihrem steilen Anstieg dann jedoch massiv verlor. Dieses Szenario sehen wir noch nicht für Nvidia mit ihren riesigen Margen, aber Vorsicht ist stets geboten. Nvidia haben wir nach großen Gewinnen im vergangenen Jahr reduziert. Es gilt das einfache Gesetz des Schweinezyklus: Die Konkurrenz wird den Nvidia-Höhenflug nicht einfach so hinnehmen. Auch die Wirtschaft selbst hat kein Interesse daran, von einem einzigen Unternehmen abhängig zu sein. Also wird sich das Angebot automatisch anpassen.

Wie sehen Sie die kurz- bis mittelfristige Zukunft an den Märkten? Wie sollen sich Anleger positionieren?

Fritz: Angesichts der grünen Transformation entsteht ein enormer Rohstoffbedarf. Exportregionen sind Südamerika und Afrika. Aber auch China hat bei wichtigen Rohstoffen den Daumen drauf. Es ist absehbar, dass Verteilungskonflikte zunehmen werden. Der weltweite Rohstoffhunger wird preistreibend sein; wir setzen daher auf Unternehmen, die mit anhaltend hoher Inflation umgehen können.

Glasek: Auch das Thema Energieversorgung sehen wir als enorm wichtig an. Die US-Unternehmen wirtschaften mit deutlich geringeren Energiekosten als europäische Unternehmen, deren Energieverbrauch der Staat subventionieren muss. Diese Entwicklung verschiebt die Kapitalströme. Anleger sollten jedoch wissen: Auch wenn sie täglich in den Nachrichten über die Misere der deutschen Wirtschaft lesen, sind Dax-Schwergewichte wie Siemens und SAP weltweit gut aufgestellt.

Lesen Sie auch den Artikel „Ein neues Goldilocks-Umfeld? – Was die Marktbewegungen bedeuten“. Dort werden hier angeführten Themen vertieft.

 

* Vgl. Earnings Call Transcript von McDonald’s (2019 Q2): „Also, we are seeing as we convert the EOTF restaurants here, we're getting an incremental sales lift from that, some of which will come through growing and increasing use of the self-order kiosk where we generate higher average checks as we've mentioned before.“ Steve Easterbrook, Mc Donalds Earnings Call 2019 Q2 

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