Positionspapier von Insurance Europe 6 Punkte für eine gelungene Regulierung
Making EU insurance regulation that works and benefits consumers“ - auf Deutsch: „EU-Versicherungsregulierung verabschieden, die funktioniert und Konsumenten nutzt“ – unter diesem Titel hat Insurance Europe ein Positionspapier veröffentlicht. Darin nennt der europäische Versicherer-Verband sechs Punkte, die die EU-Kommission und das EU-Parlament beachten müssen, damit ihre Gesetze und Verordnungen ihren Zweck erfüllen und nicht zu einer überflüssigen bürokratischen Hürde werden.
Punkt 1: Vermeiden Sie kontinuierliche regulatorische Änderungen, fordert der Versicherer-Verband. Als Beispiel führt er die Packaged Retail and Insurance-based Investment Products (PRIIPs)-Regulierung und die damit verbundene Key Information Document (KID)-Bestimmungen an, die mehrmals überarbeitet wurden und damit sowohl zur Verwirrung bei den Kunden als auch zu hohen Compliance-Kosten in der Versicherungsindustrie beitrugen. Anstatt mit der Trial-and-Error-Methode immer neue Bestimmungen zu erlassen sollten die Maßnahmen von Anfang an gut durchdacht und dann stringent durchgezogen werden.
- Vermeiden Sie Rechtsunsicherheit. Die Begriffe, die der Gesetzgeber im Rahmen seiner Regulierungsverordnungen verwendet sollten eindeutig und klar definiert sein und keinen Spielraum für Missverständnisse lassen.
- Vermeiden Sie Inkonsistenzen, Überlappungen und Dopplungen. Die einzelnen Gesetzesvorhaben sollten sich nicht widersprechen und ihre Wirkungsbereiche sollten klar voneinander abgegrenzt werden.
- Vermeiden Sie unpassende Vorschriften und Bestimmungen, die die Kunden in die Irre führen. Damit warnt der Versicherer-Verband die Behörden, Vorschriften aus anderen Sektoren blind auf die Versicherungsbranche zu übertragen, ohne deren Besonderheiten zu berücksichtigen
- Vermeiden Sie überholte Regeln, die nicht mit der Innovation Schritt halten. Als Beispiel nennen die Versicherer die Anforderung, in Zeiten der Digitalisierung Informationen auf Papier zur Verfügung stellen zu müssen.
- Vermeiden Sie zu kurze Umsetzungsfristen. So sollten Versicherer nach der Veröffentlichung der Level-2-Vorschriften Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD mindestens ein Jahr Zeit bekommen, um sich auf diese einzustellen.
>> Das gesamte Positionspapier (auf Englisch) finden Sie hier