Post vom Finanzamt: Cinerenta-Anlegern drohen Steuernachzahlungen in Millionenhöhe
Das Gesamtvolumen der Fonds lag bei 455 Millionen Euro. Rund 8.500 Anleger müssen wohl bis zu 80 Prozent ihrer Einlage an das Finanzamt zahlen. Das entspricht 364 Millionen Euro.
"Anfang dieser Woche hat die Finanzverwaltung aus nicht nachvollziehbaren Gründen uns überraschender Weise mitgeteilt, dass sie nun von einem Fehlen der Gewinnerzielungsabsichten bei allen Cinerenta Fondsgesellschaften ausgeht“, heißt es in einen Schreiben der Cine Pictures Management GmbH an die Kommanditisten der insgesamt fünf Fonds.
"Sofern die Finanzverwaltung auf ihrer Position beharrt, muss alsbald mit neuen Steuerbescheiden für die Investitionsjahre der Cinerenta-Fonds gerechnet werden“, so die Gesellschaft weiter.
„Die Cinerenta-Fonds sind ein Muster-Beispiel dafür, wie handwerklich schlecht gemachte Anlageprodukte einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe bei den Anlegern anrichten“, sagt Kerstin Kondert. „Es fehlt im grauen Kapitalmarkt an verbindlichen Regel“, so die Fondsexpertin aus dem Vorstand des Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz (AAA).
Tibet Neusel, Fachanwalt für Steuerrecht rät Anlegern nun, beim Finanzamt die Einzelbekanntgabe der Bescheide zu beantragen und das Einspruchverfahren mit eigenen Beratern durchzufechten. Neusel: „Immerhin hat Eberhard Kayser, der ehemalige Geschäftführer der Fonds, öffentlich zugegeben, dass die Ergebnisprognosen geschönt waren, um die steuerlichen Vorgaben erfüllen zu können“.
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.