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Lebensmittelnachfrage steigt massiv Wie eine gesunde, nachhaltige Ernährung der Welt gelingt

Von in MegatrendsLesedauer: 9 Minuten
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Klar ist aber auch, dass insbesondere die wachsende Mittelschicht in Schwellenländern ihre Ernährungsgewohnheiten an die westliche, protein- und fleischlastige Ernährungsweise anpassen möchte, was zu einem zusätzlichen Nachfrageschub führt. Letztlich stellt man aber auch auf Unternehmensseite fest, dass sich immer mehr junge, innovative Firmen entlang der gesamten Ernährungswertschöpfungskette mit besseren, gesünderen und nachhaltigeren Alternativen im Bereich der angewandten Technologien, Produkte und Dienstleistungen beschäftigen. Gerade aus diesem Bereich sind zukünftig wichtige Impulse für den Wandel zu erwarten, was auch für die Investoren sowohl von börsennotierten als auch Private-Equity-Anlagen interessante Anlagemöglichkeiten ergibt.

Der Wandel unserer Ernährungssysteme bringt Chancen mit sich

Ein vielversprechendes Zukunftssegment sind beispielsweise Agrartechnik-Technologien, die es ermöglichen, die Ernteerträge mit weniger Ressourcenaufwand zu verbessern. Angesichts der aktuellen Versorgungsprobleme bei zahlreichen Agrarrohstoffen aufgrund des Ukraine-Krieges dürfte sich das Augenmerk verstärkt auf die Präzisionslandwirtschaft und die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und besonders des Düngemittelverbrauchs richten, was durch den Einsatz von vertikaler Landwirtschaft und von Präzisionslandwirtschafts-Technologien erreicht werden kann.

Insbesondere infolge der aktuellen Getreideknappheit kann die Nutztierhaltung effizienter gestaltet werden, indem bessere diagnostische und präventive Maßnahmen für die Tiergesundheit ergriffen werden: Dazu gehören Vitamine, Eubiotika (fördern die Darmgesundheit), Enzyme und Impfstoffe, die die Futteraufnahme und den Ertrag verbessern und gleichzeitig den Einsatz von human-medizinisch relevanten Antibiotika reduzieren.

Ein weiteres interessantes Segment, das wesentlich zur Erhöhung der Effizienz und zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks beitragen kann, ist der Bereich Lösungen für Lebensmittelabfälle beziehungsweise die Kreislaufwirtschaft. Hier geht es zum einen um die Reduktion von Lebensmittelabfällen, die sich weltweit aktuell auf unglaubliche rund 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr belaufen. Um den Abfallberg abzubauen, bedarf es besserer Logistik, besserer Verteilnetze und besserer Lebensmittelsicherheit. All das kann durch Technologie verbessert werden. Zu den vielversprechenden Innovationen gehören aseptische Verpackungen, bei denen Lebensmittel vor dem Verpacken bei hohen Temperaturen sterilisiert werden, wodurch die Haltbarkeit ohne chemische Mittel oder Kühlung verlängert wird. Ein weiterer Ansatz, der als natürlicher Bioschutz bezeichnet wird, basiert auf traditionellen Fermentationsprinzipien: Hierbei werden speziell entwickelte Lebensmittelkulturen verwendet, um Joghurt und Käse länger haltbar zu machen. Aber auch der Aspekt der Kreislaufwirtschaft spielt eine wesentliche Rolle: Lebensmittel, die eigentlich auf der Deponie landen sollten, werden zunehmend für andere Zwecke wiederverwendet, sei es durch die Umwandlung von überschüssigem Öl und tierischem Fett in Tierfutter oder Biokraftstoffe oder (in geringerem Umfang) durch die Verwendung von Molke aus der Käseherstellung für die Herstellung von Verpackungen für andere Lebensmittel.

 

Dann ist da noch die Produktion von gesunden Lebensmitteln selbst. Ein akutes Problem für Lebensmittelhersteller ist, wie sie Lebensmittel nährstoffreicher, bezahlbarer und idealerweise auch nachhaltiger machen können. Lebensmittelunternehmen entwickeln im Labor gezüchtetes Fleisch, forschen nach pflanzlichen Alternativen zu Milch (zum Beispiel auf Basis von Hafer oder Kartoffeln) und zu Fleisch (pflanzliche Burger) und sind bestrebt, die Bezahlbarkeit für Konsumenten zu verbessern. Zudem gibt es eine starke Nachfrage nach natürlichen Zutaten, die im Gegensatz zu synthetischen Zutaten weniger stark auf fossilen Rohstoffen basieren.

Eine weitere Lösung ist die verstärkte lokale Produktion von Lebensmitteln, die zu kürzeren Lieferketten führt und viele Vorteile bietet, etwa eine zuverlässigere Lebensmittelversorgung, weniger Verschwendung von Lebensmitteln, geringere CO2-Belastung und eine bessere Rückverfolgbarkeit. Durch lokal produzierte Lebensmittel werden außerdem die immer knapper werdenden Ressourcen, wie Frischwasser und Ackerland, entlastet. Vertikale Indoor-Farmen entwickeln sich ebenfalls rasant weiter und haben das Potenzial, hochwertige lokale Nahrung dort bereitzustellen, wo wenig Platz zur Verfügung steht oder schwierige Klimabedingungen herrschen. Vertical Farming Unternehmen sind aktuell bereits stark am Investieren: Das norwegische Unternehmen Kalera zum Beispiel baut in Singapur eine neue „Megafarm“, in der jährlich rund 500.000 Kilogramm Blattgemüse angebaut werden sollen. Der kleine asiatische Inselstaat hat es sich um Ziel gesetzt, bis 2030 30 Prozent seines Nahrungsbedarfs selbst zu decken; bislang sind es rund 10 Prozent.

Traditionelle Produzenten machen sich ebenfalls die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte zunutze, die ihnen die Möglichkeit geben, Wasser und Düngemittel genau dort einzusetzen, wo sie benötigt werden. Das führt zu einer Reduktion des Frischwasser- und Düngemittelverbrauchs um bis zu 80 Prozent. Mit solchen Techniken lassen sich auch die Erträge verbessern, knappe Ressourcen schonen und die Stickoxidemissionen reduzieren. 

Auch im Bereich der Lebensmittellogistik werden traditionelle Verfahren neu konzipiert. Konsumenten fragen verstärkt Lebensmittel nach, die direkt an die Konsumenten verkauft werden, wozu etwa Lebensmittelboxen direkt vom Erzeuger gehören. Jedes moderne Modell für Nahrungsmittelproduktion und -logistik, mit dem sich die komplexen globalen Lieferketten verkürzen und die Risiken von Logistikproblemen, Verderb und Kontamination reduzieren lassen, ist willkommen.

Innovativen Technologien gehört die Zukunft

Zum ersten Mal überhaupt sehen wir ein Szenario, in dem Regierungen wie Verbraucher ihren Fokus auf die Entwicklung hochwertigerer, nachhaltigerer Lebensmittel und landwirtschaftlicher Methoden richten. In einer solchen Zukunft nutzen Unternehmen, entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette, die ihnen bereits zur Verfügung stehenden Technologien, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Wir blicken daher zuversichtlich in die Zukunft und vertrauen darauf, dass innovative Unternehmen mit neuen, besseren, effizienteren Technologien, Produkten und Dienstleistungen die benötigte Wende in unseren Ernährungssystemen voranbringen und damit die eingangs genannten ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Herausforderungen zum Wohl unseres Planeten und der Menschheit meistern werden.

Für Investoren dürften sich daraus langfristig attraktive Anlagemöglichkeiten – sowohl an den globalen Aktienmärkten, aber auch im Bereich Private Equity – bieten. Die Investitionschancen sollten sich gleich doppelt auszahlen: In finanzieller und in nachhaltiger Hinsicht.

Erfahren Sie, wie Sie unabhängig von Ihrem Asset-Allocation-Ansatz Thematische Aktien in Ihr Portfolio integrieren können.

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