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Praxisbeispiel vom Finanzplaner Der Fahrplan in einen sorgenfreien Ruhestand

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Die Praxisimmobilie hingegen soll im Besitz des Kunden bleiben, er möchte Vermieter seines Nachfolgers werden. Dies führt jedoch dazu, dass die Praxisimmobilie bei Abgabe an den Nachfolger vom Sonderbetriebsvermögen ins Privatvermögen überführt wird und dadurch stille Reserven aufgedeckt werden, welche aufzulösen und zu versteuern sind. An dieser Stelle sollte ein Steuerberater hinzugezogen werden.

So kommt das Ehepaar auf 4.500 Euro Monatsrente

Wesentliche Ausgaben, mit denen das Ehepaar rechnen muss, sind Krankenversicherung, der alltägliche Konsum und Steuern. Laufende Einnahmen erhält mein Kundenehepaar im Ruhestand vor allem aus dem zahnärztlichen Versorgungswerk und der Beamtenversorgung. Dazu kommen die Mieteinnahmen zweier fremdgenutzter Wohnhäuser sowie der dann vermieteten Praxisimmobilie, Versicherungsleistungen der privaten Altersvorsorge und mögliche Anteilsverkäufe aus der Geldanlage.

Die Rentenanwartschaft beim zahnärztlichen Versorgungswerk würde für meinen Kunden monatlich 3.000 Euro betragen, ­träte er mit dem 65. Lebensjahr in die Rente ein. Durch einen um fünf Jahre vorgezogenen Rentenbeginn reduziert sich das Altersruhegeld auf 1.915 Euro. Zum Fundament der Altersversorgung trägt die Ehefrau Ruhegeldbezüge in Höhe von 1.600 Euro monatlich bei.

Dazu kommen Nettomieteinnahmen aus dem Immobilienvermögen in Höhe von ca. 1.900 Euro sowie die Kapitalauszahlungen aus den bestehenden Fondspolicen und klassischen Lebensversicherungen. Maßgeblich ist dabei, dass die Kapital-Lebensversicherungen mit relativ hohem Garantiezins bis zu deren Ablauf im 65. Lebensjahr gehalten werden sollten.

Der Fahrplan für den Ruhestand

Die bestehenden Fondspolicen werden über die folgenden Jahre nach einem mehr oder weniger festen „Fahrplan“ alle fünf Jahre steuerfrei nacheinander aufgelöst. Die Kapitalzahlungen fließen in ein Depot, aus dem die monatlichen Auszahlungen vorgenommen werden. So stellen die Auszahlungen aus den Policen die gewünschten Lebenshaltungskosten der Familie bis zum 95. Lebensjahr sicher.

Über die Zeit des Ruhestands steigen diese von 1.000 Euro auf 2.500 Euro pro Monat, um die angenommene Inflation von 2,5 Prozent pro Jahr auszugleichen. Die Aktienquote für die jeweils nächstfällige Fondspolice wird im Sinne eines aktiven Ablaufmanagements sukzessive reduziert.

Die Kundenfamilie sieht in der Finanzplanung einen besonderen Mehrwert. Als Weißbuch zeigt sie den Angehörigen wie der gegebenenfalls hinterbliebenen Ehefrau Strukturen und Vernetzung der Vermögensteile anhand verschiedener Szenarien auf. Ihre Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf den Vermögenserhalt und die Versorgung der Familie werden so nachvollziehbar.

Autor Steffen Kiele ist Finanzplaner und MLP-Berater.

Wir präsentieren kontinuierlich Beispiele aus der Beratungspraxis. Wir schauen dabei erfolgreichen CFP-Zertifikatsträgern bei MLP über die Schulter – unter anderem bei Beratungen zu Praxisgründungen, Ruhestandsplanungen, Depotanalysen und Immobilienfinanzierungen. Tipps und Tricks inklusive.

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