Der Praxisfall Doppelte Absicherung: Für das Unternehmen und privat vorsorgen
Der Fall
Ein 38-jähriger Unternehmer verfolgt zwei Ziele. Er möchte zum einen Rücklagen für sein Unternehmen bilden und zum anderen frühzeitig seine Altersvorsorge aufbauen. Während die Rücklagen für das Unternehmen möglichst flexibel für unvorhersehbare Fälle verfügbar sein, aber dennoch rentabel angelegt werden sollen, ist der Anlagehorizont für die private Altersvorsorge sehr langfristig. Aufgrund seines Alters kann das Vermögen für die Ruhestandsfinanzierung für mindestens 20 Jahre angelegt werden. Konkret stehen für die Bildung der Rücklagen des Unternehmens einmalig 300.000 Euro und monatlich als Zuzahlung 3.000 Euro zur Verfügung. Für seine private Altersvorsorge kann der Jungunternehmer 2.500 Euro monatlich aufbringen.
Der Vorschlag
Aufgrund der vielschichtigen Anforderungen des unternehmerisch tätigen Kunden haben wir ein dreistufiges Modell vorgeschlagen, um die verschiedenen Bestandteile des Vermögens bestmöglich und individuell anzulegen.
Der erste Teil besteht aus der einmaligen Anlagesumme von 300.000 Euro. Dieses Geld soll zu je 100.000 Euro gleichmäßig auf drei Instrumente verteilt werden. Der DWS Euro Flexizins investiert in festverzinsliche Anleihen oder Anleihen mit variablem Zinssatz sowie Geldmarktinstrumente mit guter bis sehr guter Bonität. Aufgrund der aktuellen Marktzinsen können wir durch das Anlegen in Festgeld einen jährlichen Ertrag von 4 Prozent auf die Tranche von 100.000 Euro erzielen.
Als dritten Bestandteil für die Verwaltung der Einmalzahlung empfehlen wir den defensiven Dachfonds Argentum Stabilitäts-Portfolio, der eine marktgerechte Rendite mit Wiederanlage der Erträge anstrebt und seinen Fokus auf verzinsliche Wertpapiere legt, darüber hinaus aber in geringem Umfang auch Aktien beimischt und dabei konsequentes Risikomanagement betreibt.
Für die monatlichen Zahlungen haben wir uns für zwei eher konservative Strategien entschieden. So empfehlen wir in dieser Struktur den Geldmarktfonds DWS Euro Flexizins, den wir auch als Festgeldalternative einsetzen und der durch das Investment in Anleihen, Wandelanleihen, festverzinsliche Anleihen und Anleihen mit variablem Zinssatz einen stabilen Ertrag erwirtschaftet. Dabei ist das Portfolio in Euro abgesichert.
Als weitere Position empfehlen wir dem Kunden Investitionen in den global anlegenden, jedoch defensiv orientierten Mischfonds MFS Meridian Prudent Wealth. Dieser Fonds investiert weltweit in werthaltige Aktien und Anleihen mit guter Bonität.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Letzteres können sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen sein. Es erfolgt eine Orientierung am MSCI World, jedoch mit deutlich geringeren Schwankungen. Für die private Altersvorsorge, für die monatlich 2.500 Euro zur Verfügung stehen, empfehlen wir erneut eine Dreiteilung, diesmal jedoch in Form von Sparplänen in die Dachfonds Argentum Stabilitäts-Portfolio, Argentum Performance Navigator sowie im Doppelpack, den Baillie Gifford Long Term Global Growth und den Fiera Oaks Emerging Markets Select.
Die Aufteilung erfolgt zu 1.000 Euro in das defensive Stabilitäts-Portfolio, 1.000 Euro in den ausgewogenen Performance Navigator und je 250 Euro in die offensiven und sehr langfristig ausgerichteten Fonds von Baillie Gifford und Fiera Oaks. Der Argentum Performance Navigator ist ein schwankungsarmes Basisinvestment, das weniger Risiko als herkömmliche Aktienfonds aufweist und gleichzeitig ertragreicher ist als defensiv orientierte Investments.
Der Fonds von Baillie Gifford überzeugt durch seinen globalen und langfristig orientierten Offensiv-Ansatz, der ständig auf der Suche nach den nächsten Ideen im Stile von Amazon oder Tesla ist. Der Fiera Oaks Emerging Markets Select zeigt, dass es für Anleger ohne den Einsatz eines ETF möglich ist, ein besseres Ergebnis in den Schwellenländern zu erzielen. Durch die Allokation in diese aktiven Dach- und Zielfonds streben wir eine bestmögliche Diversifikation der monatlich verfügbaren Gelder an.
Die Argentum-Dachfonds investieren das Fondsvermögen jeweils in mindestens zehn Investmentfonds, sodass der Kunde insgesamt über 30 Fonds im Rahmen seines Sparplans nutzt, ohne die 2.500 Euro massiv aufzusplitten. Die zusätzliche Optimierung durch den Einsatz weiterer Aktivfondsmanager ermöglicht es zudem, Segmente mit höherer Risikoneigung zusätzlich zu betonen. Durch das aktive Management auch der Dachfonds ist es möglich, übergeordnete Risiken zu erkennen und bestmöglich miteinander in Einklang zu bringen.
Über den Autor:
Thorsten Mohr ist Geschäftsführer von Argentum, einer 2005 gegründeten, bankenunabhängigen Vermögensberatung.