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Privatbanker verteidigt Aktien Wer für mindestens 14 Jahre auf den Dax setzte, verlor kein Geld

in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Andreas Rapp, Leiter Private Banking bei Ellwanger & Geiger
Andreas Rapp, Leiter Private Banking bei Ellwanger & Geiger

Der Kursrutsch nach der Sommer-Hausse hat private Anleger stark verunsichert. Erst wurden die Kurse durch die China-Krise gedrückt, nun machen die amerikanische Zinspolitik und der Abgas-Skandal von VW den Börsianern Sorgen. Tatsache ist, für denjenigen Anleger, den solche Schwankungen nachts um den Schlaf bringen, sind Aktien womöglich die falsche Anlageoption. In diesem Fall sollte man sich überlegen, ob man sich nicht besser mit weniger Rendite und dafür konstanteren Anlagen begnügt. 

Volatilität bleibt

Denn eines ist sicher: Die Kapitalmärkte werden voraussichtlich auch in Zukunft stärkeren Schwankungen unterliegen. Die Ursache dafür liegt zum einen in der Geldpolitik der Notenbanken. So wird etwa die anstehende Zinsanhebung in den USA durch die Fed für stärkere Bewegungen an den Kapitalmärkten sorgen. Zum anderen sind viele geopolitische Krisenherde, zum Beispiel in Syrien, ungelöst. Dazu kommen immer wieder auftretende Spekulationsblasen wie in China, die mitunter massive Folgen für die internationale Börsenentwicklung haben. 

Die gegenwärtige Volatilität ist nicht zwingend Ausdruck einer Krise

Dabei ist die gegenwärtige Volatilität jedoch nicht zwingend Ausdruck einer Krise. Sie führt auch zu einer notwendigen Kurskorrektur zu hoch bewerteter Titel. So reichten in dem Marktumfeld aus Niedrigstzinsen und Anlagenotstand bereits gedämpfte Konjunkturerwartungen der chinesischen Wirtschaft und eine Abwertung des Yuan, um die Anleger in Aufruhr zu versetzen. 

Die kurzzeitige Panik am Aktienmarkt im August wurde zudem durch Hochfrequenzhändler und ETFs begünstigt, da diese Trends verstärken – im Positiven wie im Negativen. Weil die Kurse nahezu flächendeckend nachgaben, nützte es auch wenig, wenn man in ein über Märkte und Länder breit gestreutes Aktienportfolio investiert hat. Auch Stop-Loss-Orders haben sich vielerorts als Bumerang erwiesen, weil die automatischen Verkaufsaufträge zur Verlustbegrenzung eine Abwärtsspirale begünstigten. Da die Kurse kurze Zeit später wieder anstiegen, hatten viele rückblickend mehr Geld verloren, als wenn sie die Krisentage einfach ausgesessen hätten. 

Dabei verdeutlicht ein von kurzzeitigen Ausschlägen ungetrübter Blick auf die Zahlen seit 1970, dass Anleger, die in der Vergangenheit über einen Anlagezeitraum von über zehn Jahren auf die 30 Dax-Unternehmen setzten, nahezu keine Verluste eingefahren haben. Bei einer Einmalanlage für mindestens 14 Jahre trat überhaupt keine negative Rendite auf. Das zeigt einmal mehr, dass ein langfristiger Anlagehorizont bei Aktieninvestments unerlässlich ist. Zudem relativiert sich der Höhenflug des Index über die 12.000-Punkte-Marke, der viele Anleger vor einer Investition zurückschrecken lässt, weil der Dax als Performance-Index die ausgezahlten Dividenden miteinberechnet.

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