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Private Altersvorsorge
Staatlich geförderte Altersvorsorgedepots: Mit diesen 5 Tipps kann es klappen
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Von , in Politik & GesellschaftLesedauer: 10 Minuten
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Dementsprechend durchlaufen die Anbieter von Altersvorsorgedepots im Ausland in der Regel keine zusätzlichen Zertifizierungen. Es gelten die üblichen Transparenz- und Wohlverhaltensregeln. Dementsprechend muss ein Finanzprodukt hinsichtlich des Ertrags-Risiko-Profils für die Person geeignet sein. In den USA und Kanada legt der Gesetzgeber lediglich fest, welche Produkte nicht zugelassen sind, wie Kunstwerke oder Lebensversicherungen. Auch der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten wird man hier gerecht, solange dies nicht zu Lasten der Rendite und des künftigen Alterseinkommen geht. Beide Seiten müssen vereinbar sein.

Beim Thema Kosten zeigt sich vor allem Australien sehr transparent: Die Kostenarten, die die Anbieter von Standardprodukten in Rechnung stellen dürfen, werden abschließend aufgeführt. Das Finanzministerium bietet eine Datenbank an, mit der die Anbieter hinsichtlich Performance und Kosten verglichen werden können. Lediglich in Irland gibt es einen Kostendeckel für Standardprodukte in Höhe von fünf Prozent beim Ausgabeaufschlag und einem Prozent bei den laufenden Kosten.

Erfolgsfaktor 3: Standardprodukte vs. Individualität

Ein vielfältiges Angebot kann Laien schnell überfordern und abschrecken. Leicht verständliche Standardprodukte mit einem hohem Aktienanteil können hier der Prämisse von maximaler Einfachheit gerecht werden. Im Ausland haben sich verschiedene Optionen etabliert, teilweise mit einem gesetzlichen Rahmen, teilweise aus der Kundennachfrage entstanden.

In Australien gibt es beispielsweise die Standardprodukte „MySuper“, die vom Gesetzgeber entweder auf eine einfache Anlagestrategie verpflichtet werden. Als Marktstandard hat sich bei diesen Produkten ein Aktienanteil von bis zu 85 Prozent über den gesamten Anlagezeitraum etabliert, der um festverzinsliche Wertpapiere sowie liquide Mittel ergänzt wird. Alternativ können die Anbieter ein Lebenszyklusmodell anwenden. Dabei schrumpft die Aktienquote mit zunehmendem Alter. Dieses Modell findet sich in Frankreich und wird automatisch angeboten, wenn die Sparerin oder der Sparer keine anderen Wünsche angibt.

Das Lebenszyklusmodell der drei Standardprodukte in Frankreich

Grafik Lebenszyklusmodell in Frankreich
© DWP Bank / DAI

In Finanzdingen versierteren Personenkreisen sollte es aber möglich sein, das eigene Depot individuell zusammenzustellen.

Sowohl für Standardprodukte als auch für kundige Anlegerinnen und Anleger sind Wertpapiersparpläne ein gutes Mittel: Von knapp 50 Millionen Wertpapiertransaktionen, die die DWP Bank 2023 für deutsche Finanzinstitute abgewickelt hat, entfiel gut ein Viertel auf Sparpläne. Ein Wertpapiersparplan ist einfach zu handhaben und bietet unter anderem durch den Cost-Average-Effekt risikobegrenzende wie flexible Aspekte. Zudem lohnt es sich bereits bei kleinen Beträgen ab 25 Euro. 

 

Wertpapiersparen macht aktuell ein geschätztes Volumen von über 30 Milliarden Euro pro Jahr aus. Zum Vergleich: Dieses Volumen übersteigt deutlich die für 2024 geplanten Zuführungen zum Generationenkapital von 12 Milliarden Euro pro Jahr in der gesetzlichen Rente. Dennoch liegen immer noch 40 Prozent der Ersparnisse der Bürgerinnen und Bürger auf dem Tages- und Festgeldkonto – mehr als 3 Billionen Euro. Wenn nur ein Teil davon in Aktien umgeschichtet wird, zeigt sich das Potenzial, das das Wertpapiersparen in Deutschland hat.

Erfolgsfaktor 4: Wirksame Förderung

Eine Studie von HDI zeigt, dass Akzeptanz und Nutzung bei den Verbrauchern mit entsprechenden steuerlichen Anreizen steht und fällt. Hier zeigt unserer internationale Vergleichsstudie über Altersvorsorgedepots, dass andere Länder sehr viel großzügiger sind: Im Rahmen einer nachgelagerten Besteuerung können die Beträge in der Ansparphase bis zu einem Höchstbetrag von dem zu versteuernden Einkommen abgezogen werden (in den USA bis zu 6.500 US-Dollar, in Frankreich 10 Prozent des Einkommens bis maximal 37.094 Euro) und in der Auszahlungsphase wird die Rente versteuert.

Um international aufzuschließen, bedarf es einer Verdreifachung von derzeit 2.100 Euro auf mindestens 6.000 Euro. Nur dann entsteht auch ein nennenswerter Effekt. Da Geringverdiener in der Regel weniger von den Steuervorteilen profitieren, sondern wie bei Riester vielmehr von der Grund- und Kinderzulage, sollten in Deutschland ergänzend Zulagen weiterhin berücksichtigt werden.

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