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DIW-Forscher Private Altersvorsorge braucht Neustart

Rentner am Strand
Rentner am Strand: Die Riester-Rente wurde im Jahr 2002 eingeführt. | Foto: Imago Images / Sven Simon

Laut Angaben des sozio-oekonomischen Panels (SOEP) besitzen im Jahr 2020 rund 12,9 Millionen Personen einen Riester-Rentenvertrag (siehe Tabelle). Dies entspricht einem Anteil von 25,3 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (17 bis einschließlich 65 Jahre). Im Vergleich zu den Informationen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), die 16,4 Millionen Verträgen angeben, wird in den SOEP-Daten eine etwas geringere Zahl von Verträgen berichtet.

Dies kann einerseits darauf zurückgeführt werden, dass in den Angaben des BMAS die Zahl der Verträge gezählt wird, eine Person aber mehrere solcher Verträge halten kann. Zum anderen dürften Befragte, die einen Riester-Vertrag nicht mehr aktiv besparen, eher vergessen, diesen bei einer entsprechenden Frage anzugeben. Zudem könnte es sein, dass Personen, die die Kriterien für eine staatliche Förderung zum Zeitpunkt der Befragung nicht erfüllen, ihren Vertrag nicht angeben.

Frauen haben mit 28 Prozent häufiger einen Riester-Vertrag abgeschlossen als Männer (rund 23 Prozent). Dies ist mit der Förderstruktur des Instruments zu erklären, da die Kinderzulagen den Abschluss eines Vertrages attraktiver machen und häufiger von Frauen genutzt werden. Entsprechend steigt auch der Anteil der Riester-SparerInnen mit der Zahl der Kinder. Junge Erwachsene bis 25 Jahren weisen eine geringe Quote auf, da sie sich häufig noch in Ausbildung befinden.

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Die höchste Quote mit rund einem Drittel wird für die Altersgruppen der 36 bis 55-Jährigen erreicht. In der ältesten Altersgruppe (56 bis 65 Jahre) sinkt der Anteil der Riester-SparerInnen wieder auf gut 21 Prozent ab. Da ledige Personen häufig eher jünger sind, ist ihre Quote mit rund 19 Prozent ebenfalls unterdurchschnittlich. Aber auch Geschiedene und Verwitwete weisen eine unterdurchschnittliche Abschlussquote auf. Nach Region gibt es kaum Unterschiede. Anders verhält es sich mit dem Migrationshintergrund: Personen mit direktem Migrationshintergrund nutzen mit rund 15 Prozent deutlich seltener Riester-Verträge als die autochthone Bevölkerung (28 Prozent).

Menschen mit geringen Einkommen schließen seltener Riester-Verträge ab

Im Hinblick auf das Bildungsniveau zeigt sich, dass vor allem Personen mit einem Fachhochschulabschluss Riester-Renten abschließen – etwa 36 Prozent. Je höher die berufliche Position, desto häufiger wird ein Riester-Vertrag gehalten. So haben beispielsweise 42 Prozent der Angestellten mit umfassenden Führungsaufgaben einen Riester-Vertrag – aber nur 11 Prozent der ungelernten ArbeiterInnen. Unter Arbeitslosen liegt die Verbreitung bei nur 10 Prozent. Zudem sinkt unter ihnen die Quote der Riester-SparerInnen mit der Länge der Arbeitslosigkeit.

Das deutet darauf hin, dass die Höhe des Einkommens die Verbreitung wesentlich erklärt. Dies spiegelt sich auch mit Blick auf die Höhe des laufenden Bruttoerwerbseinkommens aus einer Haupttätigkeit wider. Unterteilt nach Dezileninfo ist erkennbar, dass GeringverdienerInnen unterdurchschnittlich häufig Riester-SparerInnen sind. Ab dem fünften Dezil liegt die Quote der Riester-SparerInnen bei etwa einem Drittel. Zudem finden sich auch Unterschiede nach der Wohnsituation: EigentümerInnen einer selbstgenutzten Immobilie besitzen mit knapp 31 Prozent deutlich häufiger einen Riester-Vertrag als MieterInnen (20 Prozent).

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