Private Altersvorsorge BdV-Rechner macht Kosten transparent
Kunden von Versicherungen sollten erfahren, auf wie viel Geld sie aufgrund der Kosten ihres Anbieters verzichten müssen, fordert der Bund der Versicherten (BdV). Die bisherigen Kostenausweise bei Produkten zur privaten Altersvorsorge seien für viele Versicherte nämlich unverständlich, intransparent und kaum nachvollziehbar. Daher appellieren die Verbraucherschützer, auf europäischer Ebene die sogenannte Reduction in Wealth (RiW) als Pflichtangabe einzuführen.
Vertreter der Versicherungswirtschaft befürworten dagegen die Kostenangabe in Prozent der durchschnittlichen Renditeminderung, die sogenannt Reduction in Yield (RiY). Doch diese Angabe lege nur die durchschnittliche Renditeminderung pro Jahr offen, kritisiert BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein. Das sei für Altersvorsorgeprodukte ungeeignet und könne beim Vergleich von Verträgen mit unterschiedlicher Laufzeit sogar irreführende Ergebnisse liefern.
„Die Angaben der Versicherer blenden den Zinseszinseffekt aus und suggerieren besonders bei langlaufenden Verträgen günstige Kosten, während die Kunden tatsächlich auf zunehmend mehr Leistung verzichten müssen“, erläutert Versicherungsmathematiker Kleinlein. Inwiefern sich die beiden Kennzahlen RiW und RiY unterscheiden, veranschaulicht der BdV mit einem Rechner (Download als Microsoft Excel-Datei). Die Ergebniskurven zeigen jeweils die RiW und die RiY in Abhängigkeit von der Vertragsdauer an.
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In dem Rechner können Nutzer Werten für die Kostenkategorien „einmalige Kosten“, „laufende Kosten“, „Managementgebühren“ und „Zinssatz“ wählen:
Der Excel-Rechner (Erläuterungen als PDF-Datei) zeigt beispielsweise, dass bei gegebenen Parametern die RiY für einen Vertrag mit 20 Jahren Laufzeit 1,0 Prozent beträgt (rote Linie und rote Skala), während die RiW bei 10,9 Prozent liegt (blaue Linie und blaue Skala). Das heißt, die Kosten nach RiY führen zu einer Verminderung der durchschnittlichen jährlichen Rendite um 1,0 Prozent, während die Kosten nach RiW-Ansatz zu einer Verminderung des durchschnittlichen jährlichen Guthabens um 10,9 Prozent führen.