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Private Equity: Alles soll raus

JJ, der Grauwal bekommt Futter. Das Tier ist vor der Küste von Marina Del Rey knapp dem Tod entkommen und lebt nun im Seaworld-Park zu San Diego. Der Private-Equity-Investor Blackstone hat Seaworld Entertainment erst kürzlich an der Börse verkauft (Foto: Seaworld Entertainment)
JJ, der Grauwal bekommt Futter. Das Tier ist vor der Küste von Marina Del Rey knapp dem Tod entkommen und lebt nun im Seaworld-Park zu San Diego. Der Private-Equity-Investor Blackstone hat Seaworld Entertainment erst kürzlich an der Börse verkauft (Foto: Seaworld Entertainment)
Manager von namhaften Private-Equity-Gesellschaften wie Fortress Investment Group LLC und Blackstone Group LP stimmen überein: Jetzt, wo die Aktienkurse haussieren und die Zinswende bevorsteht, ist der richtige Zeitpunkt, sich von Beteiligungen zu trennen.

Fortress, der erste börsennotierte Manager von Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften in den USA, bereitet den Börsengang mehrerer Beteiligungen vor, tut sich aber gleichzeitig schwer, attraktive neue Investments zu finden. Das erläuterte Wesley Edens, bei Fortress in New York für das Private-Equity-Geschäft zuständig, am vergangenen Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Ähnliche Bedingungen gelten auch für die Bereiche Credit und notleidende Investments, sagte Pete Briger, der das Credit-Geschäft bei dem Manager alternativer Anlagen verantwortet.

„Es ist eine bessere Zeit, um sich von bestehenden Engagements zu trennen als neue Investments einzugehen“, sagte Briger auf derselben Telefonkonferenz. „An den Märkten schleicht sich verstärkt Unsicherheit ein.“

Ähnlich haben sich in jüngerer Zeit Leon Black, der CEO von Apollo Global Management LLC, und Tony James, der Präsident von Blackstone, geäußert. Letzterer sagte im Juli, das Umfeld eigne sich für Verkäufe, denn noch seien die Kreditmärkte heiß und die Aktienmärkte stark. Die US-Notenbank hat mit ihren Anleihe-Aufkaufprogrammen dazu beigetragen, dass der Aktienindex Standard & Poor’s 500 gegenüber seinem Bärenmarkt-Tief im Jahre 2009 um 152 Prozent zugelegt hat.

Spekulationen über das monatliche Bond-Kaufprogramm der Federal Reserve haben seit Mai die Börsen verunsichert. Damals deutete der Fed-Vorsitzende Ben S. Bernanke erstmals an, dass die Notenbank in diesem Jahr damit beginnen könne, ihr Stimulierungsprogramm zurückzunehmen, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter entspanne.

„Es ist fast biblisch: Es gibt eine Zeit zum Ernten und eine Zeit zum Säen“, sagte Black von Apollo im April auf einer Konferenz. „Wir finden, es ist ein fabelhaftes Umfeld zum Verkaufen. Wir verkaufen aus unserem Portfolio alles, was nicht niet- und nagelfest ist.“

Blacks New Yorker Gesellschaft, die 114 Milliarden Dollar verwaltet, erlöste mit dem Verkauf von Beteiligungen zwischen dem ersten Quartal 2012 und dem ersten Quartal dieses Jahres 14 Milliarden Dollar.

Die Konzentration der Branche auf den Ausstieg hat zu einem Rückgang bei Leveraged Buyouts (LBOs), den fremdfinanzierten Firmenübernahmen, in diesem Jahr beigetragen. Seit Jahresbeginn ist die Anzahl entsprechender Private-Equity-Transaktionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum weltweit um 20 Prozent zurückgegangen auf 3.047, wie Bloomberg Daten zeigen.

„Es ist ein schwieriges Umfeld, um wirklich attraktive Gelegenheiten zu finden, wenn die Märkte so robust sind wie jetzt“, sagte Edens von Fortress vergangene Woche. Die Aktienmärkte weltweit haben seit Jahresbeginn elf Prozent zugelegt, angeführt vom S&P 500, der am Donnerstag erstmals die Marke von 1700 Zählern durchbrach.

Der Anstieg der Aktienkurse trug dazu bei, die Durchschnittspreise für LBOs auf das Neunfache des Gewinns hoch zu treiben, sagte Black im April. Ein vernünftiger Buyout-Preis liegt nach Angaben der Beratungsgesellschaft Bain & Co. unter dem Achtfachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation.

Blackstone, ebenfalls aus New York, nutzte die Rally an den Börsen, um Aktien an drei Beteiligungen zu verkaufen – General Growth Properties Inc., Nielsen Holdings NV und PBF Energy Inc.

Darüber hinaus wurden allein im vergangenen Quartal drei Investments an die Börse gebracht, darunter SeaWorld Entertainment Inc. Unter CEO Steve Schwarzman und James legte Blackstone im Juli für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 703 Millionen Dollar vor, mehr als dreimal so hoch wie der Gewinn im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Blackstone bereitet sich auch darauf vor, in den kommenden zwei Jahren eine Reihe von Immobilieninvestments zu veräußern. Dazu gehören die globale Hotelkette Hilton Worldwide Inc. sowie Büroliegenschaften, die Blackstone mit dem Kauf des Equity Office Properties Trust für 39 Milliarden Dollar im Jahre 2007 erwarb.

„Es wird im Lauf der kommenden 12 bis 18 Monate eine zunehmende Zahl von Immobilienverkäufen geben“, sagte Blackstone-Präsident James am 18. Juli auf einer Telefonkonferenz.

„In den fünf Jahren von 2008 bis heute haben wir den Übergang erlebt von einem der besten Zeiträume für Käufer zu einem der besten Zeiträume für Verkäufer“, stellt David Fann fest, der CEO von TorreyCove Capital Partners LLP, einer Beratungsgesellschaft für Investoren und Buyout-Manager.

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