Erste Schritte
Wealth-Portfolios könnte unserer Ansicht nach eine Allokation in Privatmarktanlagen in Höhe von rund 20 Prozent zugutekommen. Die Allokation kann jedoch je nach Risikobereitschaft des Anlegers variieren. Auch wie schnell und leicht das investierte Kapital verfügbar sein muss, ist für jeden Anleger verschieden.
Ausschließlich aus börsennotierten Wertpapieren bestehende Portfolios lassen sich schnell aufbauen und auflösen, denn die Vermögenswerte können jederzeit ge- und verkauft werden. Bei privaten Vermögenswerten dauern Kauf und Verkauf länger – Anleger müssen ihr Kapital einem Portfoliomanager überlassen, der es über einen längeren Zeitraum investiert.
Durch die Privatmärkte navigieren
In den Portfolios institutioneller Kunden spielen Privatmarktanlagen schon seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle. Inzwischen wenden sich aber auch Wealth-Manager sowie vermögende Privatanleger sowie Kunden aus dem gehobenen Massensegment dieser Anlageklasse zu (Quelle: Preqin Global Report 2023, „Private Equity Managers Tap Private Wealth Market to Mitigate Weaker Fundraising Outlook“, 14. Dezember 2022).Ein robustes Privatmarktportfolio aufzubauen ist jedoch kein leichtes Unterfangen. Es erfordert erhebliche Ressourcen und kann zwar mehr Chancen bieten, hat aber auch mehr Tücken als eine Investition in Aktien und Anleihen.
Bei einer Anlage an den Privatmärkten sollten vor allem folgende Faktoren berücksichtigt werden:
Illiquidität: An den Privatmärkten angelegtes Kapital ist nicht so leicht verfügbar, da es in der Regel für die Laufzeit der Investition gebunden ist. Anleger sollten sich daher auf eine lange Anlagedauer einstellen, für die sie jedoch üblicherweise mit einer Prämie entschädigt werden.
Transparenz: Privat-Assets bieten weder dieselbe Transparenz noch Echtzeitkurse, wie sie bei börsengehandelten Wertpapieren üblich sind. Deshalb braucht es einen erfahrenen Manager, der die verschiedenen Anlageoptionen bewerten, beobachten und vergleichen kann.
Renditeunterschiede: An den Privatmärkten kann die Wertentwicklung selbst innerhalb ein und derselben Anlageklasse sehr unterschiedlich ausfallen. Einen Manager zu haben, der die besten Anlagemöglichkeiten aus einer Vielzahl potenzieller Investitionen auswählen kann, ist daher zentral.
Marktzugang: Zu den Hürden für Anlagen an den Privatmärkten können hohe Mindestanlagebeträge, intensiver Wettbewerb um begehrte Fonds sowie aufsichtsrechtliche und länderspezifische Beschränkungen gehören. Ein mit allen rechtlichen Strukturen vertrauter Partner kann den Zugang zu mehr Chancen eröffnen.
Komplexität: Steigt die Zahl der Anlageklassen, in die man investiert, braucht man einen Partner, der die Fondsmanager und Anlagen im Portfolio im Blick behält.
Was spricht für ELTIFs?
In den letzten Jahren wurden die Hürden für den Zugang zu Privatmarktanlagen für viele europäische Anleger deutlich gesenkt. Die 2015 in der Europäischen Union eingeführte ELTIF-Fondsstruktur (= europäischer langfristiger Investmentfonds) ermöglicht es neuen Anlegergruppen, an den Privatmärkten zu investieren. Wie wichtig der EU dieses Instrument ist, hat sie mit der kürzlich verabschiedeten ELTIF 2.0-Verordnung bekräftigt. Diese vereinfacht das Portfoliomanagement, entlastet den Vertrieb und dürfte einen spürbaren Anstieg der über ELTIFs verwalteten Vermögens bewirken. Außerdem sind ELTIFs nun für vermögende Privatanleger in Europa zu geringeren Mindestanlagebeträgen verfügbar. Daher sind wir überzeugt, dass ELTIFs beim Aufbau diversifizierter Portfolios an Bedeutung gewinnen werden.
Bessere Portfolios bauen
Das neue Marktregime erfordert einen breiter aufgestellten und dynamischeren Anlageansatz, bei dem Anleger davon profitieren können, dass ihr gesamtes Portfolio in den Blick genommen wird. Mit einem solchen Ansatz, der über Aktien und Anleihen hinausgeht, können Anleger die Chancen nutzen, die sich an den Privatmärkten bieten.
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