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Von in Private Krankenversicherung (PKV)Lesedauer: 5 Minuten
Arzt im Gespräch mit PKV-Versicherten
Die Leistungsausgaben der Behandler werden wohl weiter sehr stark steigen. Für die Versicherten sind das keine gute Nachrichten. | Foto: Imago images / Westend61
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Den privat Krankenversicherten drohen spätestens 2025 deutlich höhere Beitragszahlungen. Das prognostiziert die Rating-Agentur Assekurata in ihrem aktuell veröffentlichten „Marktausblick zur privaten Krankenversicherung“. Voraussetzung für dieses Szenario sei, dass das hohe Niveau der Leistungsausgaben anhalte.

Schon im Geschäftsjahr 2023 belasteten stark gestiegene Leistungsausgaben um 9 Prozent die Private Krankenversicherung (PKV). Allerdings konnten die dadurch verursachten Rückgänge im Versicherungsgeschäft laut Assekurata größtenteils durch stärkere Kapitalanlageergebnisse ausgeglichen werden. So mussten die Versicherten nur moderate Beitragsanpassungen hinnehmen.

Beiträge dürften weiter steigen

Doch damit scheint es vorbei zu sein. Für die Anpassungsrunde 2024 verzeichneten die Assekurata-Analysten durchschnittliche Erhöhungen von rund 4,9 Prozent in der Vollversicherung ohne Beihilfe und etwa 4,5 Prozent in der Beihilfe. „Das hohe Leistungsniveau könnte sich nachhaltig festsetzen und zukünftig zu weiteren höheren Beitragsanpassungen in beiden Bereichen führen“, sagt Assekurata-Bereichsleiter Abdulkadir Çebi.

Wachstum und Kapitalanlage stimmen optimistisch 

Was die konkreten Zahlen angeht, sank die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote 2023 von 12,9 auf 8,9 Prozent. Dank der besseren Kapitalanlageergebnisse konnte die Branche die Rohergebnisquote dennoch konstant bei 9,9 Prozent halten, so Assekurata.

„Die Versicherer schaffen es, das hohe Zinsniveau langsam für sich zu nutzen. Das wirkt sich auch positiv auf die laufende Durchschnittsverzinsung aus, die 2022 wohl ihren Tiefpunkt erreicht hat und sich jetzt perspektivisch wieder nach oben entwickelt“, sagt Çebi. Nach dem Tief im Jahr 2022 bei 2,6 Prozent, lag der Wert 2023 branchenweit bei 2,75 Prozent. Gleichzeitig stieg die Nettoverzinsung von 2,3 auf 2,7 Prozent. Die Rückstellung für Beitragsanpassungen (RfB) ist zudem durch geringere Zuführungen bei gleichzeitig höheren Entnahmen 2023 geschrumpft. Die RfB-Quote sank von 36,6 auf 33,5 Prozent.

Noch keine echte Trendwende in der Vollversicherung

In der lange kriselnden Vollversicherung konnte die Branche bereits im sechsten Jahr in Folge mehr Zugänge aus der Gesetzlichen Krankenversicherung als Abgänge verzeichnen. Und erstmals seit elf Jahren verbuchte die Branche statt eines Nettobestandverlustes ein leichtes Wachstum. Dennoch kämpfen die Unternehmen laut Assekurata weiterhin mit alternden Beständen und damit einhergehenden natürlichen Abgängen.

„Die PKV scheint trotzdem wieder attraktiver geworden zu sein. Die Versicherer haben Problemfelder im Bereich der Vollversicherung erkannt und versuchen hier, teilweise auch durch neue leistungsstarke Tarife die Zielgruppen der freiwillig Versicherten und Familien, weiter von sich zu überzeugen. Auch die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze wird hier eine Rolle gespielt haben“, sagt Alexander Kraus, Fachkoordinator Krankenversicherung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur und Autor der Untersuchung. „Es ist jedoch noch zu früh, um von einer Trendumkehr zu sprechen. Dafür müsste sich das positive Wachstum erst einmal in den kommenden Jahren festsetzen.“

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Betriebliche Krankenversicherung wächst zweistellig

In der Zusatzversicherung zeigt sich weiterhin ein stabiles Wachstum. Im Jahr 2023 wuchs der Markt erneut um 2,5 Prozent. Ende 2023 verzeichneten die Unternehmen nach vorläufigen Schätzungen erstmals eine Gesamtzahl von 30 Millionen Policen. Neben den Zahnzusatzversicherungen bleibt laut der Studienautoren die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ein wichtiger Wachstumsmotor und konnte mit einem Zuwachs von 11,6 Prozent bei den versicherten Personen punkten. Die Rating-Agentur verschweigt hier allerdings das niedrige absolute Vertragsniveau, auf dem sich die bKV weiterhin bewegt.

Produktseitig scheint der Markt derweil ausgeschöpft: „Wie erwartet, kam es im vergangenen Jahr zu weiteren Produkteinführungen bei den Budgettarifen. Bei mittlerweile 21 Anbietern ist nicht mehr mit vielen Neueinführungen zu rechnen, da nicht alle Versicherer im Bereich der betrieblichen Absicherung tätig sind“, so Kraus.

Umfrage zur zukünftigen Markteinschätzung

In einer Umfrage zur Markteinschätzung hat Assekurata zudem 13 Krankenversicherer befragt. Insgesamt schätzt die Branche den Markt für die Krankenversicherung und dabei speziell für die Vollversicherung aktuell und zukünftig durchweg als erfreulich ein. Besonders positiv bewerteten die teilnehmenden Unternehmen die bKV, wie im Vorjahr, sowohl in Bezug auf die aktuelle Geschäftslage als auch auf die zukünftige Wachstumseinschätzung. Während sich die ambulanten und stationären Zusatzversicherungen ebenso wie das Krankentagegeld und der Pflege-Bahr etwa auf Vorjahresniveau befinden, bewerten die Unternehmen die Perspektiven für das Krankenhaustagegeld und vor allem die Pflegezusatzversicherung wieder etwas positiver.

Quelle: Assekurata

bKV und der Pflegezusatzversicherung gehen noch nicht zusammen

Besonders überraschend sei die positive Einschätzung zur Pflegezusatzversicherung, da deren Wachstum weiterhin stagniert. „Eigentlich bietet die Kombination aus der stark wachsenden und nachgefragten bKV und der Pflegezusatzversicherung eine interessante Möglichkeit, die Absicherungsquote in der Pflege deutlich zu erhöhen, indem große Kollektive abgesichert werden können“, so Kraus. 

Das Modell „Care Flex Chemie“, das 2021 von Barmenia und R+V für die Chemiebranche eingeführt wurde, habe jedoch bislang keine Nachahmer gefunden und die Versicherer sehen nach Ansicht von Kraus den Bereich der bkV noch nicht als Wachstumstreiber für die Pflegeabsicherung.

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