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in KrankenzusatzversicherungLesedauer: 3 Minuten

Private Krankenversicherung (PKV) Neues PKV-Duo setzt auf Top-Trendthemen

Zahnmedizin: Der Leistungskatalog privater Krankenversicherer ist in vielen Bereichen umfangreicher als der gesetzlicher Krankenkassen.
Zahnmedizin: Der Leistungskatalog privater Krankenversicherer ist in vielen Bereichen umfangreicher als der gesetzlicher Krankenkassen. | Foto: imago images/Addictive Stock

Die zwei neuen privaten Krankenversicherungen Medicompact Premium und Medicompact Plus umfassen als Kompakttarife jeweils ambulante, stationäre und zahnärztliche Leistungen. Die Musterbedingungen für die private Krankheitskostenvollversicherung sind die gleichen wie für die bestehenden Tarife. Damit reihen sich die beiden Neuen in das Portfolio der Gothaer ein. In dem veränderten Marktumfeld fordern aber viele Kunden heute einerseits mehr Flexibilität. Andererseits erwarten sie Leistungen für Familienangehörige und digitalen Service.

Beim genauen Blick in die Tarifbedingungen ist ein sich fortsetzender Trend bei den ambulanten Leistungen zu erkennen. Zunächst einmal ist sie genauso voll erstattungsfähig wie die Telemedizin. Im Premium-Tarif erstattet die Gothaer diese Leistungen auch über die Höchstsätze der Gebührenordnung für Ärzte hinaus. In der Plus-Variante ist hingegen der Besuch eines bestimmten sogenannten Primärarztes vorgegeben, um die eigenen Kosten voll erstattet zu bekommen. Ausgenommen sind von dieser Vorgabe jedoch Vorsorgeuntersuchungen. Und in der Premium-Variante sind auch Impfungen für Auslandsreisen enthalten.

Zuschüsse für Heilmittel

Auch im Bereich der Heilmittel setzt sich bei den Kölnern ein Trend fort, den ich heute immer häufiger am Markt sehe: Die Kosten für Heilmittel sind begrenzt auf das Leistungsverzeichnis für Heilmittel der Bundesbeihilfe und die dort genannten Höchstsätze. Wer also beispielsweise eine Massage, Fango, Krankengymnastik oder Logopädie benötigt, sollte unbedingt vorher mit dem Versicherer und dem Therapeuten sprechen. Um nicht später auf hohen Eigenanteilen sitzen zu bleiben, sollte man vorher die Preise abklären. Die Heilmittel werden im Premium-Tarif von Beginn an zu 90 Prozent erstattet und im Plus-Tarif zunächst zu 80 Prozent.

Die Gothaer verpflichtet sich aber lediglich dazu, das Hilfsmittel unverzüglich und in „medizinisch notwendiger Ausführung“ bereitzustellen. Diese Formulierung gefällt mir persönlich nicht, weil über die medizinisch notwendige Ausführung hervorragend diskutiert werden kann. Nehmen wir ein amputiertes Bein: Ist die medizinisch notwendige Ausführung das Holzbein oder die leistungsfähige Prothese, mit der man einen Marathon laufen könnte? Außerdem sind mir persönlich die in beiden Tarifstufen möglichen 1.500 Euro als Zuschuss für Hörgeräte heutzutage einfach zu niedrig.

Kosten für Therapeuten

Viel hilfreicher als die Kostenübernahme für hippe Gesundheits-Apps auf dem Smartphone ist aus meiner Sicht die Psychotherapie. Sie wird angesichts der zunehmenden Leistungsfälle in der Berufsunfähigkeit immer wichtiger. Die Gothaer übernimmt für Kunden im Premium-Tarif beispielsweise 100 Prozent für die ersten 30 Sitzungen. Die Kosten für einen Heilpraktiker werden in der Premium-Variante zu 90 Prozent und im Plus-Tarif zu 80 Prozent getragen. Die Rechnungen für Hebammen und Entbindungspfleger sind hingegen im Rahmen ihrer jeweiligen Gebührenordnung voll erstattungsfähig. 

Eine Kinderwunschbehandlung wird im Premium-Tarif mit 90 Prozent bezuschusst. In voller Höhe enthalten sind bei den Gothaer-Versicherungen jedoch die Kosten für eine Kryokonservierung. Dieses Einfrieren von Eizellen kann zum Beispiel aufgrund einer Chemo- oder Strahlentherapie notwendig werden. In beiden Tarifen ist die Kostenübernahme für eine ambulante oder stationäre Palliativversorgung gekoppelt an die entsprechenden Sätze in der gesetzlichen Krankenversicherung. In der Premium-Police ist die Unterkunft im Einbettzimmer eine Wahlleistung, ebenso die
medizinische Behandlung beim Chefarzt.

Fazit

Schauen wir uns die Tarife im Ganzen an. Die Gothaer hat zwei neue Tarife auf den Markt gebracht, die mit ihren Namen viel Leistung versprechen. In den Vertragsklauseln finde ich auf den ersten Blick nichts, das mich vom Hocker haut. Denn die versprochenen Leistungen sind durchschnittlich. Ob die Tarife den Vergleich mit Mitbewerbern bestehen, zeigt sich allerdings nicht zuletzt an der Prämie. Hier erkenne ich gegenüber dem Tarif NK Select der Halleschen einen deutlichen Preisvorteil der
Gothaer, insbesondere bei Kindern. Doch das Konkurrenzprodukt bietet in vielen Bereichen auch erhöhte Leistungen. 

Über den Autor:

Sven Hennig ist Versicherungsmakler in Bergen auf Rügen und Betreiber eines Online-Blogs zu privaten Krankenversicherungen.

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