LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 29.04.2013 - 15:41 Uhrin VersicherungenLesedauer: 6 Minuten

Private Vorsorge: Die besten Fondspolicen mit Garantien

Seite 3 / 3


Auf die Kalkulation kommt es an

Der Wertsicherungsfonds, der bei den Drei-Topf-Produkten für die Garantieerzeugung genutzt wird, legt anders als der Deckungsstock des Versicherers überwiegend in Aktien an. Der Schluss, dass die Trio-Hybride deshalb tendenziell in guten Kapitalmarktphasen besser laufen, die Duo-Hybride eher bei schlechter Stimmung am Kapitalmarkt rentieren, greift allerdings zu kurz. „Das hängt davon ab, wie der Zwei-Topf-Tarif kalkuliert ist“, sagt Jochen Ruß, Chef des Ulmer Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (IfA).

Da die Zwei-Topf-Variante den Wertsicherungsfonds mit seiner 80-prozentigen Garantie ausspart, muss der Versicherer eine vergleichbare Sicherheitsschwelle in sein abgespecktes Garantiesystem einrechnen. Ruß: „Liegt die auch bei 80 Prozent, dann ist der Fondsanteil ungefähr gleich. Kalkuliert der Versicherer aggressiver, etwa mit 85 Prozent, oder vorsichtiger mit 75 Prozent, wird die Fondsquote entsprechend höher oder niedriger.“

Risiko liegt beim Versicherer

Die Betonung liegt dabei auf „der Versicherer kalkuliert“. Denn beim Drei-Topf-Hybrid sorgt der Garantiefonds dafür, dass sich der Versicherer nicht selbst um die Absicherung kümmern muss. Verzichtet er darauf, bleiben die Risiken bei ihm. Ob das Zwei-Topf-Produkt für den Kunden günstiger ist als der Drei-Topf-Bruder, hängt im Endeffekt davon ab, „ob und wie der Versicherer dieses Risiko absichert, was die Absicherung kostet und ob und gegebenenfalls wie diese Kosten dem Kunden belastet werden“, so Ruß. Bisher hielten sich die Zwei-Topf-Anbieter bei der Offenlegung der Absicherungskosten oft noch recht bedeckt.

Auf jeden Fall stellen die Zwei-Topf-Versicherungen höhere Anforderungen an das Absicherungstalent der Gesellschaften. „Es kommt also darauf an, wie leistungsfähig und ausgeglichen der Deckungsstock ist, wie die Überschussbeteiligung aussieht und wie finanzstark der Anbieter ist“, sagt Lars Heermann, Bereichsleiter Lebensversicherung bei der Kölner Rating-Gesellschaft Assekurata.

Große Versicherungsunternehmen wie beispielsweise die Allianz seien sehr leistungsfähig, der Deckungsstock solide aufgestellt. Damit könnte der Versicherer auch Börsencrashs und längere Niedrigzinsphasen an den Kapitalmärkten gut überstehen. Heermann: „Das muss aber nicht bei allen Versicherern so sein. Die Wahl des Anbieters ist bei diesen neuen Hybriden entscheidender als bei manch anderem Produkt.“

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion