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Pro & Contra Gegensätzliche Ansichten zum Dax-Performance-Index

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Wolfgang Köbler, Vorstand der KSW Vermögensverwaltung in Nürnberg
Schafft den Index wegen Irreführung ab!


10.000 Punkte im Performance-Dax - die Rekordmeldung im Juni hat mehr Anleger verschreckt als erfreut. Ohnehin ist das Misstrauen gegenüber Aktien seit Jahren ungerechtfertigt hoch. Nicht einmal  6 Prozent des deutschen Geldvermögens sind in Aktien investiert - aber mehr als ein Drittel liegt auf nahezu unverzinsten Bankkonten.

Dabei führt der Hype um den Indexrekord in die Irre. Denn die vermeintlich große Hausse im Performance-Dax nährt sich ganz wesentlich aus den thesaurierten Dividenden.

Der in den Medien kaum beachtete Kurs-Dax, der die reine Kursentwicklung der enthaltenen Aktien abbildet, erreichte sein Rekordhoch im März 2000 bei etwa 6.200 Punkten. Danach ging es bis auf ca. 2.000 Punkte talwärts. Aktuell steht der Kurs-Dax wieder bei über 5.100 Punkten. Diese Entwicklung spiegelt die Realität der deutschen Konzerne wesentlich besser wider. Nur erfahren das die meisten Deutschen in den Medien nicht.

Keiner der bedeutenden anderen Aktienindizes weltweit - ob Dow Jones, Nikkei 225 oder Eurostoxx 50 - berücksichtigt jedoch die ausgeschütteten Gewinne der Unternehmen. Trotzdem fokussieren die Medien hierzulande in ihrer Berichterstattung ausschließlich auf den Performance-Dax.

So werden aber Äpfel mit Birnen verglichen. Es entsteht der falsche Eindruck, die Kurse der deutschen Top-30-Unternehmen seien schon zu weit gelaufen. Die Furcht vor dem Platzen einer Börsenblase schreckt die privaten Anleger weiter ab.

Doch so verliert ihr Vermögen weiter an Kaufkraft, denn die Minizinsen auf Tages- und Festgeld gleichen die Inflation nicht aus. Und dieser Effekt wirkt volkswirtschaftlich, gerade mit Blick auf die Altersvorsorge, erheblich schwerer als der individuelle steuerliche Vorteil einiger weniger Anleger, die 2008 oder noch früher in Zertifikate auf den Performance-Dax investiert haben.

Deshalb: Schafft den Performance-Dax ab - wegen Irreführung der Verbraucher!

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