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Pro und Contra Sind Green Bonds eine ausgereifte Anlageklasse?

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Basis waren die Indizes Bloomberg Barclays MSCI Euro Green Bond und Bloomberg Barclays MSCI Euro Aggregate. In drei der vier Jahre schnitten die grünen Titel beim Wertzuwachs besser ab, um durchschnittlich 0,7 Prozentpunkte pro Jahr. Allerdings war auch ihre Volatilität höher. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei grünen Unternehmensanleihen, die in drei von vier Jahren ein größeres Plus erzielten, aber auch in allen Jahren stärker schwankten.

Allerdings hat sich die Volatilität von Jahr zu Jahr angenähert. Das bedeutet, dass die Hürden, in einem Portfolio traditionelle Unternehmensanleihen durch ihre grünen Pendants zu ersetzen, niedriger geworden sind. Die Argumente sprechen also für grüne Unternehmensanleihen – nicht nur, um eine Wirkung (Impact) zu erzielen, sondern auch aus Risiko-Rendite-Perspektive.

Contra: Klumpenrisiken lassen sich nicht vermeiden

Trotz der rasanten Wachstumsraten steckt der Euro-Green-Bond-Markt mit einem Anteil von 3 Prozent am Euro-Anleihenmarkt noch in den Kinderschuhen. Durch die zunehmende Bedeutung des grünen Teilmarkts kommen zwar immer mehr aktiv gemanagte und passive Green-Bond-Fonds auf den Markt.

Marcio da Costa, Portfoliomanager für staatliche Anleihen und Green Bonds bei Bantleon
Foto: FOTO-OPTIK-GRAU

Dabei stellt sich aber die Frage, ob nachhaltige Anleihen schon hinreichende Möglichkeiten bieten, um ausgewogen investieren zu können. Tatsächlich birgt der Markt noch Klumpenrisiken, nicht zuletzt durch die mangelnde Laufzeit-Diversifikation.

ETFs wie auch aktive Fonds, die sich zumeist an einem Green-Bond-Index orientieren und damit exakt die Proportionen der Länder-, Laufzeit-, Einzeltitel- und Sektorgewichte des Markts abbilden, replizieren diese Risiken zwangsläufig. Ein Beispiel ist die geringe Anzahl an grünen Euro-Staatsanleihen, die zudem fast nur mit Laufzeiten von mehr als zehn Jahren verfügbar sind und nicht selten auch noch negativ rentieren.

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