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Aktualisiert am 29.01.2020 - 11:11 Uhrin AnalysenLesedauer: 2 Minuten

Produktcheck vom Profi Der PKV-Tarif für Digital Natives

Sportliches Paar
Sportliches Paar: Versicherungsmakler Ferdinand Halm hat den Activeme-Tarif der Axa auf Herz und Nieren geprüft. | Foto: Pixabay

Neue PKV-Tarife dürfen private Krankenversicherer nur noch geschlechtsunabhängig kalkulieren. Logischerweise gilt das auch für den im Juni gestarteten Tarif Activeme der Axa. Daher ist er nur bedingt geeignet für die PKV-Tarifoptimierung. Denn mit dem Wechsel in einen Unisex-Tarif verlieren langjährige Bestandskunden das Recht zum Wechsel in den PKV-Standardtarif. Dennoch berücksichtigen wir den neuen Axa-Tarif als Option. Denn in der Zukunft wird der Verlust des Wechselrechts womöglich durch andere Vorteile aufgewogen.

Der Autor Ferdinand Halm ist Versicherungsmakler und Autor von Blog-Beiträgen des PKV-Tarifwechselberaters HC Consulting.

Im direkten Vergleich mit bisherigen Axa-Tarifen liegt der Activeme preislich zwischen dem Vital und dem EL-Bonus. Aufgepeppt hat ihn der Versicherer durch Zuschüsse zur Gesundheitsvorsorge und erweiterte App-Funktionen. Damit surft die Axa auf dem allgemeinen Trend, dass sich PKV-Anbieter vom reinen Kostenerstatter zum ganzheitlichen Gesundheitsdienstleister wandeln. Diesen richtigen Weg betrat die Axa bereits vor Jahrzehnten mit der Einführung des Primärarztmodells im Elementartarif und dem Berücksichtigen des persönlichen Gesundheitsverhaltens bei der Prämie des Tarifs Vital.

Zielgruppe des Tarifs

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Auch hinsichtlich seiner Innovationsfähigkeit macht der Versicherer mit dem neuen Tarif einen wichtigen Schritt in die digitale Zukunft der Krankenversicherung. Nach Angaben der Axa muss der Activeme-Kunde ein sogenannter Digital Native sein, sich also im Internet mehr als zu Hause fühlen. Ohne Affinität zum Internet lasse sich der Tarif nur eingeschränkt nutzen. Smartphone und E-Mail-Adresse sind daher beim Antragstellen Pflicht. Bei der anschließenden Risikoprüfung vor der Annahme des Vertrags legt die Axa besonders strenge Kriterien an.

Aufhorchen lässt insbesondere ein kleines Detail in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) der Axa. Die von Beitragssteigerungen gebeutelten PKV-Versicherten dürfen demnach hoffen. Denn der Versicherer vergleicht mindestens einmal pro Jahr die zuvor kalkulierten Ausgaben mit den realen Kosten. Bei einer „Abweichung von mehr als 3 Prozent in Bezug auf die Versicherungsleistungen oder von mehr als 5 Prozent in Bezug auf die Sterbewahrscheinlichkeit, werden alle Beiträge ... vom Versicherer überprüft und, soweit erforderlich, ... angepasst.“

Diese neue 3-Prozent-Hürde ist für die Kostensteigerung bei den Ausgaben entscheidend. Denn sie führt zu einer umgehenden Erhöhung der Prämien. Bei anderen Tarifen mussten die Ausgaben um mehr als 5 oder sogar 10 Prozent gestiegen sein, um dann eine umso stärkere Anpassung auszulösen. Die kleineren Beitragserhöhungen werden also besser verteilt und sind so für die PKV-Kunden erträglicher. Sprunghafte Anpassungen von zum Beispiel 30 Prozent sollten im Tarif Activeme somit nicht vorkommen. Es sei denn, die Axa hat die Erstprämien im neuen Tarif Activeme zu günstig berechnet.

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