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Vermögensverwalter schätzt ein
Wie KI die Produktivität steigert – und für steigende Aktienkurse sorgen dürfte
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Von Lesedauer: 3 Minuten
KI-gesteuerter Roboter
KI-gesteuerter Roboter auf der Hannover Messe: Künstliche Intelligenz wird die Arbeitsproduktivität in vielen Wirtschaftsbereichen erhöhen, ist Vermögensverwalter Jürgen Brückner überzeugt. | Foto: Imago images /

Eine höhere Produktivität bedeutet oft steigenden Wohlstand in einer Volkswirtschaft. Man unterscheidet zwischen der sogenannten Totalen Faktorproduktivität, die alle Produktionsfaktoren berücksichtigt, und der Arbeitsproduktivität, die sich leichter messen lässt. In den USA ist die Arbeitsproduktivität (Output pro Arbeitsstunde) im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent gestiegen. Das ist eine Beschleunigung gegenüber dem Vorquartal – damals betrug der Anstieg im Jahresvergleich 2,74 Prozent.

 

Das Bureau of Labor Statistics weist jedoch darauf hin, dass der Produktivitätszuwachs in diesem Konjunkturzyklus mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent dem Anstieg im vorherigen Konjunkturzyklus entspricht. Ein möglicher Beitrag der generativen KI zur Produktivitätssteigerung lässt sich daher noch nicht eindeutig feststellen, obwohl die Produktivität in den letzten Quartalen deutlich angestiegen ist. Der Durchschnittswert von 1,5 Prozent, den das Bureau of Labor Statistics ausweist, könnte durch die negative Entwicklung im Jahr 2022 verzerrt sein.

Höhere Arbeitsproduktivität durch KI

Trotz dieser Unsicherheiten ist es unbestreitbar, dass generative KI in immer mehr Arbeitsbereichen zu einer Steigerung der Arbeitsproduktivität führt. Der Nutzen von Technologien wie ChatGPT lässt sich nicht immer unmittelbar in Zahlen messen. Dennoch sind die Vorteile in bestimmten Branchen bereits nachweisbar. Beispielsweise bestätigen Softwareentwickler, dass ChatGPT nicht nur zum Schreiben von Texten verwendet werden kann, sondern auch zur Beschleunigung des Programmierprozesses. Generative KI (oder GenAI, wie sie im Englischen genannt wird) reduziert sich wiederholende Kodierungsaufgaben. Das ermöglicht es Ingenieuren, sich auf kreativere Aufgaben zu konzentrieren. Dazu gehören die Standardisierung des Codes, Formatierungen und andere Routinearbeiten – wodurch mehr Zeit für Problemlösungen und die Entwicklung neuer Geschäftslogik bleibt.

Ganz im Gegensatz zur gesteigerten Produktivität in den USA beobachten wir in der EU einen Rückgang. Diesen Rückgang thematisierte auch die EZB in einem Bericht Anfang Mai. Darin wies sie darauf hin, dass von 1999 bis 2019 die Arbeitsproduktivität in den USA mit 1,2 Prozent doppelt so hoch war wie in der EU. Der Rückgang in jüngster Zeit lässt sich durch die andere Struktur des Arbeitsmarktes erklären: Während in den USA die Unternehmen schneller zu Entlassungen neigen, wurde in der EU auf Entlassungen eher verzichtet, so dass in einer schwächeren Konjunkturphase die Arbeitsproduktivität abnahm.

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Verschiedene Unternehmensberatungen haben in Studien auf die Produktivitätsgewinne durch den Einsatz von GenAI hingewiesen. Kürzlich hat auch Mercedes-Benz die Vorteile von GenAI im Bereich der Software-Entwicklung hervorgehoben. Die Kombination aus technologischer Innovation und Produktivitätssteigerung durch GenAI deutet darauf hin: Der positive Effekt der KI auf die Produktivität könnte sich in Zukunft weiter verstärken – gute Nachrichten für ein gesundes Wirtschaftswachstum.

 

Über den Autor:

Jürgen Brückner ist Senior Portfoliomanager beim Vermögensverwalter FV Frankfurter Vermögen aus Bad Homburg.

 

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