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Prognose zur US-Geldpolitik „Die Fed wird die Zügel weiter anziehen“

Blick von der Brooklyn Bridge über den East River auf den New Yorker Stadtteil Manhattan: Die Konjunkturampel für die Vereinigten Staaten steht auch 2018 auf Grün.
Blick von der Brooklyn Bridge über den East River auf den New Yorker Stadtteil Manhattan: Die Konjunkturampel für die Vereinigten Staaten steht auch 2018 auf Grün. | Foto: Pixabay
Fraser Hedgley, Nomura AM

„Der Markt glaubt immer noch an weniger Zinsanhebungen im Jahresverlauf 2018 als die berühmten ‚Dot Plots‘ der Fed implizieren“, erklärt Fraser Hedgley, der in der Londoner Niederlassung der Nomura Asset Management das Portfoliomanagement für Kunden leitet. „Die ‚Dot Plots‘ sind ein Diagramm, das zeigt, wo jeder einzelne Notenbankgouverneur den US-Leitzins zum Ende eines bestimmten Kalenderjahres sieht.“

Daran gemessen dürfte der kurzfristige Zinssatz der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bis Ende 2018 auf 2,25 Prozent steigen, heißt es in der aktuellen Nomura-Prognose für den Anleihemarkt 2018. Dabei geht die Fondsgesellschaft mit Hauptsitz in Tokio von einer Bandbreite zwischen 1,25 und 2,75 Prozent aus.

„Markteinschätzung zu niedrig“

„Wir halten die Markteinschätzung für zu niedrig und liegen dichter bei der der Fed“, erklärt Hedgley. „Denn die Fed erkennt unserer Einschätzung nach richtigerweise an, dass die Wirtschaft in den USA trotz der hartnäckig niedrigen Inflation weiterhin relativ stark ist.“

Hedgley weiter: „Die US-Notenbank könnte sogar zu der Einsicht gelangt sein, dass dauerhaft extrem niedrige Zinsen möglicherweise zur Verunsicherung unter Arbeitnehmern beitragen, weil diese sich außer Stande fühlen, mit ihren Arbeitgebern über höhere Löhne zu verhandeln.“

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Phillips-Kurve wieder gültig

Wahrscheinlich sei in erster Linie jedoch, dass sich die Beschäftigung in den Augen der Zentralbank gesund zeigt und weiter verbessert, so Hedgley. Deshalb gehe die US-Notenbank davon aus, dass die so genannte Phillips-Kurve letztlich wieder ihre Gültigkeit zurückerlangen werde.

Die nach dem britischen Ökonomen Alban William Phillips benannte Kurve beschreibt den Zusammenhang zwischen der Zuwachsrate der Nominallöhne und der Arbeitslosenquote. Eine Modifikation zeigt, dass höhere Inflationsraten von geringen Arbeitslosenquoten begleitet sind und umgekehrt.

Folgen der Zinsanhebungen?

„Hinsichtlich der Frage jedoch, welche Auswirkungen die Zinsanhebungen auf die Märkte haben werden, gibt es in unserem Team durchaus Diskussion“, berichtet Hedgley. „Theoretisch müssten Zinserhöhungen, die über den Markterwartungen liegen, auch am langen Ende zu höheren Anleiherenditen führen.“

„Einige Mitglieder unseres Teams geben jedoch zu bedenken, dass mehrere Zinserhöhungen der Wirtschaft schaden, Investitionen zurückdrängen und die USA erneut in eine Rezession stürzen könnten – und das mit erheblichen Folgen für Risikoaktiva einhergehend mit niedrigeren langfristigen Renditen.“

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