Provision im Vertrieb - bald ein Auslaufmodell?
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Britannia rules – das Vereinigte Königreich gilt als einer der europäischen Finanzdienstleistungsmärkte, der durch frühzeitige Regulierung ein hohes Maß
an Transparenz erreicht hat. Die dortige Regierung war in den 90er Jahren eine
Triebfeder für die Harmonisierung des Finanzmarkts auf EU-Ebene und die Durchsetzung entsprechender Richtlinien wie der Versicherungsvermittler- und der Finanzmarktrichtlinie Mifid (Markets in Financial Instruments Directive). Kürzlich hat die britische Aufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) neue Pläne veröffentlicht. Sie will unabhängigen Finanzvermittlern verbieten, Provisionen von Produktgebern anzunehmen. Die Vergütung soll nur noch über Honorare erfolgen. Betroffen sind Investmentprodukte und kapitalbildende Versicherungen. Die FSA überlegt aber, die Regelung später auch auf den Vertrieb der übrigen Versicherungsprodukte auszuweiten. Grund: Die Berater nähmen trotz weitreichender Transparenz und rigider Vorschriften noch immer zu wenig Rücksicht auf Kundenbedürfnisse und seien noch zu provisionsorientiert. Britische Kunden werden zwar über die Vergütungsformen aufgeklärt und können wählen, ob sie lieber ein Honorar bezahlen wollen oder eine Provision. Sie erhalten, auch schriftlich, die Kosten aufgeschlüsselt und Vergleichsangaben. Dennoch: „Die Mehrzahl der britischen Kunden wählt das Provisionsmodell“ weiß Reiner Will, Geschäftsführer der Rating-Agentur Assekurata. Das mag an der Macht der Gewohnheit liegen.
Honorarberatung unbeliebt Laut FSA liegt der Marktanteil der Honorarberatung im UK bei Investmentprodukten lediglich bei 8 Prozent. Obwohl 70 Prozent der unabhängigen Berater Erfahrungen mit dem Metier haben, entfallen auf Honorare in der Finanzberatung insgesamt nur 12 Prozent. Das ist allerdings ein deutlich höherer Wert als in vielen anderen EU-Staaten. Im deutschen Vermittlerregister sind unter rund 220.000 Vermittlern lediglich 170 als Versicherungsberater eingetragen, die ausschließlich gegen Honorar tätig sind. Das Potenzial honoraraffiner Berater wird auf 1.500 Personen geschätzt.
an Transparenz erreicht hat. Die dortige Regierung war in den 90er Jahren eine
Triebfeder für die Harmonisierung des Finanzmarkts auf EU-Ebene und die Durchsetzung entsprechender Richtlinien wie der Versicherungsvermittler- und der Finanzmarktrichtlinie Mifid (Markets in Financial Instruments Directive). Kürzlich hat die britische Aufsichtsbehörde Financial Services Authority (FSA) neue Pläne veröffentlicht. Sie will unabhängigen Finanzvermittlern verbieten, Provisionen von Produktgebern anzunehmen. Die Vergütung soll nur noch über Honorare erfolgen. Betroffen sind Investmentprodukte und kapitalbildende Versicherungen. Die FSA überlegt aber, die Regelung später auch auf den Vertrieb der übrigen Versicherungsprodukte auszuweiten. Grund: Die Berater nähmen trotz weitreichender Transparenz und rigider Vorschriften noch immer zu wenig Rücksicht auf Kundenbedürfnisse und seien noch zu provisionsorientiert. Britische Kunden werden zwar über die Vergütungsformen aufgeklärt und können wählen, ob sie lieber ein Honorar bezahlen wollen oder eine Provision. Sie erhalten, auch schriftlich, die Kosten aufgeschlüsselt und Vergleichsangaben. Dennoch: „Die Mehrzahl der britischen Kunden wählt das Provisionsmodell“ weiß Reiner Will, Geschäftsführer der Rating-Agentur Assekurata. Das mag an der Macht der Gewohnheit liegen.
Honorarberatung unbeliebt Laut FSA liegt der Marktanteil der Honorarberatung im UK bei Investmentprodukten lediglich bei 8 Prozent. Obwohl 70 Prozent der unabhängigen Berater Erfahrungen mit dem Metier haben, entfallen auf Honorare in der Finanzberatung insgesamt nur 12 Prozent. Das ist allerdings ein deutlich höherer Wert als in vielen anderen EU-Staaten. Im deutschen Vermittlerregister sind unter rund 220.000 Vermittlern lediglich 170 als Versicherungsberater eingetragen, die ausschließlich gegen Honorar tätig sind. Das Potenzial honoraraffiner Berater wird auf 1.500 Personen geschätzt.
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