Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
Das Tool für Profis und solche, die es werden wollen – jetzt die DAS INVESTMENT Fonds-Analyse-App installieren.
Headphones
Artikel hören
Honorarberatung
„Provisionsexzesse könnten auch ohne Provisionsverbot Vergangenheit sein“
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.

Honorarberatung „Provisionsexzesse könnten auch ohne Provisionsverbot Vergangenheit sein“

Von in ZielgruppenLesedauer: 4 Minuten
Europäische Kommission in Brüssel:
Europäische Kommission in Brüssel, die ein EU-weites Provisionsverbot vorerst fallen gelassen hat: BdV-Vorstandssprecher Stephen Rehmke fordert von der Politik, „bessere Rahmenbedingungen für eine unabhängige, ergebnisoffene Honorarberatung“ zu schaffen. | Foto: Marco / Pexels
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Externe Inhalte anpassen

An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.

Externen Inhalt einmal anzeigen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Ein Provisionsverbot für alle Finanzberater wird es zwar so schnell nicht geben. Wie berichtet, sind die von der zuständigen EU-Kommissarin Mairead McGuinness vorgeschlagenen Pläne erst einmal in der Schublade verschwunden. Doch die Ende Mai erwartete Kleinanlegerstrategie der EU-Kommission dürfte die Finanzbranche enger regulieren. Darauf hofft unter anderem der Bund der Versicherten (BdV), denn die Verbraucherschützer halten Provisionen nur für „einen Teil des Problems“, sagt BdV-Vorstandssprecher Stephen Rehmke. „Provisionen heizen den Vertrieb von ungeeigneten Produkten wie Lebensversicherungen an und verhindern eine bedarfsgerechte Altersvorsorge.“ 

Stephen Rehmke ist Rechtsanwalt und Sprecher des BdV-Vorstands.
Stephen Rehmke © BdV

Die Kosten bei Lebensversicherungsverträgen belasten Verbraucher demnach unabhängig davon, ob und in welcher Höhe Provisionen in die Abschluss- und Vertriebskosten einkalkuliert sind. Sicherlich würde ein Provisionsverbot in dieser Sparte dazu führen, dass die Verkaufszahlen „dieser für die Altersvorsorge ungeeigneten Produkte“ signifikant sinken, erwartet Rehmke. „Hilfreich wäre aber vor allem, die unabhängige Finanzberatung durch verbindliche Gebührenmodelle zu stärken. Und es ist höchste Zeit, sich die einseitige Förderung von Lebensversicherungen zu sparen“, kritisiert der Nachfolger von BdV-Lautsprecher Axel Kleinlein die bestehenden Steuervorteile. 

„Defizite in Altersvorsorge-Beratung allgegenwärtig“ 

Prof. Dr. Hartmut Walz lehrt an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein.
Hartmut Walz © Ulrich Bosetti, Aachen
Bild

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Versicherungs-Newsletter bleiben Sie auf dem neuesten Stand im Bereich Assekuranz. Jetzt gratis abonnieren!

Go

Doch hier macht sich der Verbraucherschützer nur wenig Hoffnung. Denn die EU-Finanzkommissarin McGuinness habe die Rücknahme ihres Vorstoßes damit begründet, dass ein „vollständiges Verbot von Vergütungsanreizen zum jetzigen Zeitpunkt zu viel Unruhe stiften könnte“. Rehmke: „Der Ausgang der Debatte ist ein Lehrstück über den Einfluss der Finanzlobby. Insbesondere deutsche Branchenverbände und Politiker warnten vor Beratungslücken, die Verbrauchern durch ein Provisionsverbot drohen würden.“ Er halte dieses Argument für nicht stichhaltig: „Die vermeintliche Beratung zielt hierzulande zumeist schlicht auf einen Verkauf von stark provisionierten Lebensversicherungsprodukten ab.“ 

„Die überwiegende Mehrzahl versicherungsgebundener Produkte ist im Ergebnis so renditeschwach, dass Kundinnen und Kunden nicht einmal die eingebrachte Kaufkraft zurückbekommen und ein viel zu geringes Zusatzeinkommen im Alter erhalten“, ergänzt Hartmut Walz. „Die im Provisionsvertrieb bevorzugten Produkte nehmen Versicherten nicht nur zu viel Butter vom Brot – oftmals fehlt sogar ein Teil des Brotes“, so der Verhaltensökonom an der Hochschule Ludwigshafen und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BdV. Er fordert daher mehr Kostentransparenz bei Provisionen und verschärfte Bedingungen, unter denen Vergütungsanreize gesetzt werden dürfen. 

 

Die Aufsichtsbehörden müssten streng kontrollieren, wie gut die Versicherer diese Vorgaben erfüllen. Hoffnung hierauf gäben die jüngsten Pläne der deutschen Finanzaufsicht, den Vertrieb von Lebensversicherungen strenger zu kontrollieren: „Provisionsexzesse könnten auch ohne Provisionsverbot perspektivisch der Vergangenheit angehören.“ Rehmke: „Insbesondere muss die Bafin konkreter werden, wie die ‚intensivierte Aufsicht‘ aussehen soll, welche Sanktionen den Lebensversicherern und Vertrieben bei Verstößen drohen und wie Versicherte konkret vor wirtschaftlichen Schäden geschützt werden sollen.“ 

Sollten Provisionen im Versicherungsvertrieb verboten werden?

Ja
0%
Nein
0%
weiß ich nicht
0%
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden
Tipps der Redaktion