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Aktualisiert am 27.08.2018 - 13:14 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 10 Minuten

Provisionsverbot kontraproduktiv Das sagen Fondsvertriebs-Chefs über Mifid II

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Klaus Riester, Geschäftsführer bei Union Investment und Leiter des Vertriebs 

Welche Regelungen im Rahmen von Mifid ll finden Sie gut und sinnvoll, wo sehen Sie Nachbesserungsbedarf? 

Mehr Verbraucherschutz unterstützen wir generell. Allerdings fragen wir uns, ob die vielen unterschiedlichen Regulierungsvorhaben mit zum Teil ähnlichen, aber nicht deckungsgleichen Anforderungen nicht zu mehr Verwirrung als zu mehr Aufklärung führen. Wir würden uns hier mehr Abstimmung in Brüssel wünschen. Auch wäre es wünschenswert, wenn neue Regulierungsmaßnahmen erst einmal ihre Wirkung entfalten könnten, anstatt immer neue Anforderungen zu stellen und die Marktteilnehmer dadurch zu verunsichern. 

Wie werden Sie sich auf die neuen Anforderungen einstellen?  

Wir sehen uns hier generell auf einem guten Weg. Durch den engen Austausch in der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird sichergestellt, dass die neuen Anforderungen bestmöglich und vertriebsunterstützend implementiert werden können. 

Teil des Mifid-ll-Regulierungskomplexes ist die sogenannte Product Governance: Fondsanbieter müssen prüfen und veröffentlichen, ob und welche Produkte für welche Zielgruppen geeignet sind. Eine Definition der Zielgruppen steht noch aus. Was würden Sie dem Gesetzgeber raten: Was wäre eine sinnvolle Zielgruppen-Definition?

Die Zielgruppen sollten nicht zu granular definiert werden, da dies die Anlageberatung nur verkompliziert. Darüber hinaus sollte zwischen Produkten unterschieden werden, die einfach zu verstehen und somit für jedermann geeignet sind, und auf der anderen Seite denen, die kompliziert und damit nicht für jeden geeignet erscheinen.

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