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Q & A Die wichtigsten Fragen und Antworten zur DIN-Norm 77230

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  • Wie teuer ist eine Zertifizierung?

Bei Defino kostet die Erst-Zertifizierung 380 Euro, die Re-Zertifizierung 80 Euro. Bei Zertpro Finanz werden 299 Euro fällig. Die weitere Nutzung des Siegels kostet 4 Euro pro Monat.

  • Können Makler sich den Zertifizierungslehrgang als Weiterbildung anrechnen lassen?

Ein erster Überblick zeigt, dass die Lehrgänge sich gemäß den IDD-Bestimmungen anrechnen lassen.

  • Ist eine spezielle Software oder sonstige Technik nötig?

Für die Zertifizierung eines Beraters ist die Verfügbarkeit auf Norm-Konformität zertifizierter Analyse-Software notwendig, heißt es von Defino-Chef Klaus Möller. Folgende Software-Häuser arbeiten laut Defino an der Entwicklung einer entsprechenden Analyse-Software oder haben solche Tools bereits zertifizieren lassen: Finanzportal24, Finoso, Insinno, iS2, JCP, sii, Softfair, Vorfina.
Die Auskunft von Zertpro Finanz lautet: Die Anwendung einer zertifizierten Software ist zwar keine Mussbestimmung. Ohne sie ist der Aufwand für Berater allerdings sehr hoch.

  • Ist ein Berater, der nach der Norm arbeitet, rechtlich besser geschützt?

Eine DIN-Norm hat bei gerichtlichen Auseinandersetzungen gesetzesergänzenden Charakter. Wer nachweisen kann, nach einem klar umschriebenen Branchenstandard gearbeitet zu haben, steht im Falle eines Haftungsvorwurfs vor Gericht deutlich besser dar, heißt es hierzu von Defino. Im Umkehrschluss bedeute es eine Schlechterstellung, wenn ein Finanzberater vor Gericht diesen Nachweis nicht erbringen kann.

  • Kann man auch ohne Zertifizierung nach DIN 77230 arbeiten?

Es ist zwar auch möglich, eine Norm umzusetzen, ohne sich zertifizieren zu lassen. Ein Zertifikat ermöglicht es Beratern aber, die Norm-konforme Arbeit glaubwürdig zu vermarkten und sich damit positiv vom Wettbewerb abzuheben, sagt dazu das Defino Institut. Das Zertifikat ist dann Ausweis einer neutralen Instanz, vergleichbar mit einem Gütesiegel oder einer TÜV-Plakette.

  • Was geschieht, wenn ein Berater behauptet, nach der Norm zu arbeiten, es aber nicht korrekt tut? 

Klaus Möller vom Defino Institut rät: „Wer damit wirbt, nach der Norm zu arbeiten, und es nicht vollständig tut, der schadet nicht nur sich, sondern auch der ohnehin gebeutelten Reputation der Finanzbranche.“ Ein solcher Berater mache sich zudem der Täuschung schuldig und verliere im Haftungsfall den Schutz durch die Vermögensschadens-Haftpflichtversicherung. Rechtsanwalt Boris Diem und Zertpro-Finanz-Chef Claus Rieger haben kürzlich in einem Beitrag die konkreten Gefahren erläutert, die Vermittler damit im Zweifel auf sich nehmen.

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