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Qualität, billig, billig Dieser Mischfonds nimmt den Mittelstand ins Visier

Baustelle mit Werbung für Helma Wohnungsbau
Baustelle mit Werbung für Helma Wohnungsbau: Von dem Massivhaus-Anbieter verspricht sich Fondsmanager Wedel viel. | Foto: imago images/Action Pictures

Noch ist das Börsenjahr 2022 nicht gelaufen. „Momentan sieht es jedoch aus
wie ein verlorenes Jahr“, stellt Markus Wedel mit Blick auf die vergangenen sieben
Monate hanseatisch-nüchtern fest. Das gilt für nahezu alle Aktienmärkte, aber
nicht minder für den von ihm betreuten Lloyd WHC Global Discovery (ISIN: DE000A0YJMG1): Zum Stichtag 25. Juli – und auch noch Mitte September – liegt der vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Skandinavien anlegende Mischfonds des Hamburger Vermögensverwalters mehr als 20 Prozent unter Wasser. Damit haben die Verluste inzwischen eine ähnliche Größenordnung erreicht wie im Corona-Crash des ersten Quartals 2020.

Ein Jahr, das der Fonds am Ende mit einem Plus von mehr als 22 Prozent abschloss. Auf eine ähnliche Trendwende hofft Wedel auch in den folgenden Monaten. Denn er fühlt sich mit seinem vergleichsweise konzentrierten Portfolio zu Unrecht in den von Inflationssorgen, Ukraine-Krieg und weltweiten Lieferengpässen befeuerten Abwärtsstrudel hineingezogen. „Unsicherheit ist nie gut für die Kapitalmärkte, und wie immer in derartigen Phasen machen die Anleger beim Abverkauf kaum
Unterschiede“, kommentiert er die derzeit wenig erfreuliche Entwicklung seines
Portfolios. Dabei fühlt sich Wedel mit den meisten der im 474 Millionen Euro schweren Lloyd WHC Global Discovery vertretenen Positionen ausgesprochen wohl. „Die Geschäftsentwicklung der beiden ersten Quartale war gut, und auch das dritte Quartal verspricht gut zu werden.“

Im Fondsportfolio

Als Beispiel nennt er den Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer, dessen Auftragsbestand auf einem Allzeithoch liege. Ähnlich positiv sehe es beim Baumaschinen-Hersteller Wacker Neuson aus, der jüngst eine Kooperation mit John Deere verkündet habe und dessen Aussichten auf spätere Aufträge bei einem Wiederaufbau der Ukraine derzeit von kaum einem Anleger eingepreist würden. Auch vom Massivhaus-Anbieter Helma weiß Wedel aktuell nur Gutes zu berichten: Neben den hohen stillen Reserven des Unternehmens nennt er unter anderem eine Dividendenrendite von 5 Prozent und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7.

Mit einer durchschnittlichen Marktkapitalisierung von knapp 6 Milliarden Euro ist das Aktien-Portfolio des Lloyd WHC Global Discovery nach wie vor stark auf Nebenwerte ausgerichtet – rund die Hälfte der etwas mehr als 30 enthaltenen Unternehmen bringt weniger als 500 Millionen Euro auf die Waage. Mit 68 Prozent nehmen deutsche Titel einen deutlich größeren Raum ein als noch zu Jahresbeginn (50 Prozent). Der Anteil skandinavischer Aktien hat sich in den vergangenen Monaten ebenfalls auf nun 21 Prozent erhöht, dafür ist Frankreich nur noch mit 3 Prozent und Italien gar nicht mehr vertreten.

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Auf der Rentenseite findet Wedel mittlerweile wieder mehr kaufenswerte Titel als noch vor einigen Monaten. Insgesamt hält er 19 verschiedene Anleihen, die knapp 11 Prozent des Fondsvermögens ausmachen und deren durchschnittlicher Kupon an der Fünf-Prozent-Marke kratzt. Dabei handelt es sich nahezu ausschließlich um Unternehmens- und Wandelanleihen von Emittenten, die Wedel wie den finnischen Finanzdienstleister Multitude oder den Schweizer Solarzellen-Produzenten Meyer Burger gut kennt und deren Bonität für ihn außer Frage steht. Dass das Durchschnitts-Rating lediglich BB beträgt und sich so unterhalb des als ausfallsicher geltenden Bereichs bewegt, ist deshalb für ihn eher statistischer Natur.

Rund 15 Prozent des Fondsvermögens hält Wedel als Barreserve. Weitere Kursrücksetzer brächten ihn also nicht aus der Ruhe – er würde einfach bei den von ihm favorisierten Titeln nachkaufen. „Viele haben das Potenzial, sich im Kurs mindestens zu verdoppeln“, sagt er. Falls das bis Ende Dezember nicht klappt: 2023 ist ja auch noch ein Jahr.

Quelle: Morningstar

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