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Aktualisiert am 29.01.2013 - 13:48 UhrLesedauer: 4 Minuten

Qualitäts-Check für Fondspolicen: Perlen gesucht

Foto: Photocase
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Wer im Alter eine auskömmliche Rente haben möchte, muss chancenreicher investieren.Denn Anlagen wie Sparbuch, Tagesgeld, Staatsanleihen oder klassische Lebensversicherungen, die meist zu etwa drei Vierteln in festverzinslichen Papieren investiert sind, bringen zu wenig Rendite, um die Rentenlücke zu füllen. Bei reinen Aktien- oder Fondsinvestments haben Sparer aber das Problem, dass auf ihre Gewinne Abgeltungssteuer anfällt. Bei einer fondsgebundenen Versicherung ist das anders. Durch den Versicherungsmantel müssen Anleger Zins- und Dividendenerträge nicht jährlich versteuern, und bei Fondswechseln sind auch keine Kursgewinne steuerpflichtig. Der Fiskus greift erst bei Ablauf der Police zu. Durch diesen Steuerspareffekt kann sich der Zinseszinseffekt über die traditionellerweise oft jahrzehntelange Laufzeit besonders gut entfalten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei, welche Fonds in der Police zu haben sind. Das Fondsportfolio eines Versicherers sollte breit aufgestellt sein, damit jeder Kunde gemäß seiner Risikoneigung die entsprechenden Produkte auswählen kann, findet Thomas Bahr, Vorstandsvorsitzender des auf Fondspolicen spezialisierten Versicherers Heidelberger Leben: „Ein konservativer Anleger wird dann verstärkt aus Geldmarkt- oder Rentenfonds wählen, während ein Kunde mit höheren Renditeerwartungen sein Portfolio stärker auf Misch- und Aktienfonds ausrichten wird.“ Geht es ans einzelne Produkt, sollten nur die besten Fonds parat stehen. Da allerdings sieht Bahr ein Problem. „Eine Studie der Rating-Agentur Feri hat jüngst gezeigt, dass viele Fonds in fondsgebundenen Versicherungen nicht gerade zur ersten Fondsliga gehören.“ Feri untersuchte das Fondsangebot von 60 Versicherungen. Das Ergebnis: Von den 2.994 angebotenen Fonds hatte nur jeder vierte ein Top-Rating A oder B, was für eine mittelfristig stabile und überdurchschnittliche Performance bei relativ niedrigem Risiko steht. Fonds werden ständig überprüft Die Heidelberger Leben hat das zum Anlass genommen, ihre Fondsauswahl genauer unter die Lupe zu nehmen. Alle drei Monate durchlaufen die rund 50 Fremd- und die drei Höchststandsgarantiefonds HLE Euro-Garant 70, 80 und 90 Flex, die in den fondsgebundenen ProProdukten der Heidelberger zu haben sind, eine Prüfung anhand der Kriterien Reputation, Rating, Rendite, Risiko und Review. Bei den ersten vier Kriterien stehen die renommierten Agenturen Morning - star, Standard & Poor’s, Feri und Fonds- Consult beratend zur Seite. Geht es um die Reputation, untersucht die Heidelberger Leben den Ruf eines Fonds und seines Investmentteams. Beim Rating wird geprüft, ob eine Vier- oder Fünf-Sterne-Bewertung durch Morning - star vorliegt, während innerhalb des Kriteriums Rendite kontrolliert wird, wie gut sich der Fonds im Verhältnis zu seiner Vergleichsgruppe und zur vorgegebenen Benchmark durch Morningstar geschlagen hat. Nur auf die erreichte Rendite zu schauen, reicht allerdings nicht. Es stellt sich auch die Frage, mit welchem Risiko sich der Fondsmanager diese „eingekauft“ hat. Um dieses Verhältnis geht es bei der Risikoprüfung. Als Letztes schließlich beurteilt die Heidelberger die Fonds im Review hinsichtlich kurzfristiger Veränderungen. „Hier können auch Argumente wie eine überzeugende Investmentphilosophie oder das Potenzial eines noch jungen, aber interessanten Fonds für eine Aufnahme und damit für die sinnvolle Ergänzung des Portfolios sprechen“, erklärt Vorstandschef Bahr. Jeder Fonds erhält nach der Prüfung ein Ampelkennzeichen grün, gelb oder rot. Grün steht dabei für eine exzellente Reputation, vier bis fünf Sterne im Rating und eine sehr gute Rendite, verbunden mit einem möglichst geringen Risiko. Erfüllt ein Fonds die Kriterien nicht, nimmt die Heidelberger das Produkt aus der Fondsliste heraus oder setzt es auf Beobachtungsstatus. Auch Klassiker müssen zum Test Auch vor gestandenen Fonds macht der Versicherer dabei nicht halt, wenn die Leistung des Klassikers nicht mehr überzeugt. Das ist derzeit etwa beim Aktienfonds Templeton Growth der Fall. „Der Fonds hat sich in der jüngeren Vergangenheit nur durchschnittlich entwickelt“, sagt Heidelberger-Leben-Chef Thomas Bahr. „Darüber hinaus könnte der aktuelle Fondsmanagerwechsel ebenfalls belastend wirken.“ Der Templeton Growth ist laut Feri-Studie der am zweithäufigsten in Fondspolicen vertretene Fonds (siehe Grafik). >> vergrößern Um sicherzugehen, dass der Qualitätscheck in die richtige Richtung geht, hat der Heidelberger Versicherer die Rating- Agentur Assekurata um ihre Meinung zum 5R-Qualitätssicherungsprozess gebeten. „Nach unseren Analysen verfügt die Heidelberger Leben über ein zweckmäßiges und gut strukturiertes Fondsauswahlverfahren“, sagt Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will. „Unsere eigene Analyse der angebotenen Fonds in unserem ‚Fondskompass‘ bestätigt die überdurchschnittliche Positionierung von gut 80 Prozent der Fonds im Vergleich zum Wettbewerb.“

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