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Quantitative Analysen Laut Theorie aus dem 16. Jahrhundert ist der US-Dollar überbewertet

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Dollar nah am 14-Jahres-Hoch

Der Greenback bewegt sich dieser Tage in der Nähe eines 14-Jahres-Hochs. Das hatte auch die Aufmerksamkeit des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf sich gezogen. Er warf Ländern wie Deutschland und Japan vor, ihre Währungen schwach zu halten, um sich so einen Handelsvorteil zu sichern.

Der Dollar ist rund 15 Prozent teurer als der von der UBS ermittelte faire Wert von 1,24 Dollar je Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Analysen von Goldman Sachs.

Der Konsens an der Wall Street ist indes, dass sich der Dollar in diesem Jahr gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung auf 1,05 Dollar festigen wird, wie der Median-Wert in einer Bloomberg-Umfrage zeigt. Am Mittwochmorgen waren es 1,0569 Dollar je Euro.

2 Ansätze

Die UBS hat zwei Ansätze bei ihren Betrachtungen. Bei einem nutzen die Analysten beispielsweise drei Dekaden an Erzeugerpreis-Daten, um die Abweichung des US-Dollar vom Gleichgewicht zu ermitteln.

Bei Goldman Sachs bevorzugt der quantitative Stratege Stephan Kessler, den Dollar über ein Prisma der Produktivität zu messen. Sein Modell berücksichtigt den Preis der Exporte eines Landes über dessen Importe. Es geht davon aus, dass höhere so genannte „Terms of Trade“ auf eine höhere Wettbewerbsfähigkeit einer Nation hinweisen, was wiederum einen höheren fairen Wert der Währung eines Landes bedeuten sollte.

Am Markt wird derzeit darüber debattiert, wann die Europäische Zentralbank aus ihrer quantitativen Lockerung aussteigt. Diese hat zuletzt einen möglichen Anstieg des Euro gebremst. Die Federal Reserve hatte schon 2013 einen Rückbau der Anleihen-Aufkäufe angekündigt und damit einen künstlichen Deckel entfernt, was den Dollar letztlich über seinen fairen Wert trieb.

"Der faire Wert zählt mehr"

„Der faire Wert zählt mehr, da wir uns stärker in Richtung der Extreme befinden“, sagt Robert Davis, Portfolio-Manager bei Putnam Investments LLC. „Mit jeder Veränderung beim Divergenz-Thema stehen wir vor einer Rückkehr in Richtung des fairen Werts.“

Kessler zufolge sollten die meisten Währungen aus Bewertungs-Perspektive das Potenzial haben, gegenüber dem US-Dollar aufzuwerten. „Das könnte besonders für Länder mit großen Handelsüberschüssen gegenüber den USA und einer tiefen Integration in der US-Lieferkette wahr sein“, sagt er.

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