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Aktualisiert am 16.05.2018 - 17:00 UhrLesedauer: 4 Minuten
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Quantitative Lockerung dürfte weitergehen Euro-Stärke läuft der EZB-Politik zuwider

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Derzeitiges Zinsniveau wird wahrscheinlich anhalten

Selbst wenn die Wirtschaft im Euroraum nicht weit von der Vollbeschäftigung entfernt wäre, was bei Weitem nicht der Fall ist, könnte die EZB unserer Meinung nach eine Zinserhöhung dennoch kaum rechtfertigen. Denn sowohl die aktuelle Inflation in der Eurozone als auch die Inflationserwartungen sind sehr gedämpft. Vor diesem Hintergrund haben Anleger die Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik eventuell zu optimistisch eingeschätzt. Am derzeitigen Zinsniveau wird sich wahrscheinlich nichts ändern.

In den USA wird dagegen allgemein mit einem weiteren Zinsschritt der Fed noch in diesem Jahr gerechnet, der auch dem Dollar zugutekommen dürfte.

Wie lange wird die Rally des Euro wohl noch dauern? In der Vergangenheit gingen ausgeprägte Höhenflüge des Euro oft mit extrem hohen Wachstums- und Inflationsraten einher. Unserer Ansicht nach wird die Aufwertung des Euro das Wachstum in der Eurozone bremsen, sollte die Dynamik für den Rest dieses Jahres bis Anfang des nächsten Jahres anhalten.

Weil die EZB derzeit möglicherweise nur begrenzt in der Lage ist, den Devisenmarkt zu kontrollieren, könnte sie gezwungen sein, sich die Option einer Drosselung der Anleihekäufe zu bewahren. Ironischerweise könnte die Marktreaktion die EZB sogar dazu zwingen, ihre Drohung wahr zu machen und die Anleihekäufe auszuweiten.

Das Resultat ist ein kompliziertes Tauziehen zwischen einem starken Euro und einem schwächeren Dollar. Ein starker Euro könnte einen Rückgang der Exporte bewirken und das Wachstum in der Eurozone bremsen. Ein schwächerer US-Dollar könnte für den Rest der Welt indes sehr gut sein, insbesondere für die USA und die Schwellenländer.

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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