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Quirin Bank propagiert Honorarberatung: „Frau Merkel hat noch nicht angerufen“

Aktualisiert am in FinanzberatungLesedauer: 7 Minuten
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DAS INVESTMENT.com: Wie sind bislang die Reaktionen seitens der Politik oder aus der Branche auf Ihre Aktion? Wie viele Unterschriften haben Sie seit Start Mitte Oktober bereits eingesammelt?

Schmidt: Frau Merkel hat mich noch nicht persönlich angerufen, das kann ich aber auch nachvollziehen. Ich glaube, die Bundeskanzlerin war in den letzen Wochen Tag und Nacht mit Koalitionsverhandlungen beschäftigt. Davon unabhängig: Wir sammeln jeden Tag etwa 100 Unterschriften ein – und das in einer Zeit, in der nur noch von Gesundheitsreform und Steuerentlastung die Rede ist. Meine Zielsetzung ist es, mit mindestens 1.000 Unterschriften bei unserer neuen Verbraucherschutzministerin das Thema baldmöglichst wieder ins Bewusstsein zu rücken.

DAS INVESTMENT.com: Für eine öffentliche e-Petition im Bundestag brauchen Sie 50.000 Unterschriften. Wenn Sie dies verfehlen, muss das als Rückschlag für die Etablierung der Honorarberatung betrachtet werden?

Schmidt: Nein, das ganz bestimmt nicht. Wir sind an diese Aktion auch viel bescheidener herangegangen. Uns geht es darum, das Thema in der Politik wieder auf die Agenda zu bringen. Es scheint ja fast so, als sei die Finanzkrise schon wieder vergessen. Ein „Weiter so wie bisher“, funktioniert aber nicht. Auch deshalb haben wir zu dieser Aktion aufgerufen. Wir freuen uns, dass wir dabei eine Reihe von renommierten Unterstützern gewonnen haben. Neben dem Verbund Deutscher Honorarberater und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz werden wir von Wissenschaftlern, Rechtsanwälten, Anlegerschützern und unabhängigen Finanzexperten unterstützt. Ich persönlich bin davon überzeugt: Die Honorarberatung wird auch in Deutschland ihren Weg machen. Der Zug ist nicht mehr aufzuhalten.

DAS INVESTMENT.com: Das Verbraucherschutzministerium will unter anderem das Berufsbild eines Honorarberaters gesetzlich verankern. Worauf kommt es Ihrer Ansicht dabei besonders an?

Schmidt: Ganz besonders kommt es darauf an, dass künftige Honorarberater sich verpflichten, jegliche offenen und versteckten Vergütungen durch Dritte abzulehnen Die Gefahr besteht nämlich aktuell darin, dass Mischformen am Markt auftreten. Es steht zwar Honorarberatung auf der Packung drauf, in Wirklichkeit ist aber keine Honorarberatung drin. Der Kunde zahlt im schlimmsten Fall also beides: Ein Honorar und eine Provision, die er nicht sieht. Hier ist der Gesetzgeber gefordert und die Anstrengungen des Verbraucherschutzministeriums gehen absolut in die richtige Richtung. Wichtig ist, dass Mandanten wirklich in deren ausschließlichem Interesse und auf der Basis völliger Transparenz betreut werden.

DAS INVESTMENT.com: Sie sind seit 2006 börsennotiert und haben derzeit rund 100 Berater. Bauen Sie weiter aus oder befinden Sie sich bereits in der Konsolidierung?

Schmidt: Wir sind bei einer Größenordnung angelangt, wo wir bequem und ordentlich weiterwachsen und unsere Ziele erreichen können. Dennoch stellen wir weiterhin Spezialisten für bestimmte Bereiche ein. So haben wir zum Beispiel kürzlich einen sehr erfahrenen Wealth Manager eingestellt, der ganz gezielt das Segment mit hoch vermögenden Kunden für uns aufbauen soll.

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