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Quirin Bank zu teuer? Vermögensverwalter rechnet vor, Quirin-Banker gibt Contra

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Gewinnbeteiligung schafft Interessenkonflikt zwischen Bank und Kunde

Daneben stellt Peterreins die Frage, ob eine Gewinnbeteiligung, wie sie die Quirin Bank anbiete, wirklich fair ist. Seine Meinung:

„Viele Privatanleger halten eine Gewinnbeteiligung für fair, weil sie meinen, dass der Vermögensverwalter dann motiviert ist, möglichst gut zu arbeiten. Tatsächlich aber wird durch eine Gewinnbeteiligung, wie sie die Quirin Bank anbietet, ein Interessenkonflikt zwischen Bank und Kunde geschaffen.

Die Bank hat nämlich ein Interesse daran, das Geld möglichst riskant anzulegen. Wenn es gut geht, profitiert die Bank überproportional. Falls es schief geht, macht der Kunde alleine die Verluste. Denn eine Verlustbeteiligung nach unten geht die Bank nicht ein.

Bezogen auf die Vergütung der Bank-Manager hat die Öffentlichkeit bereits erkannt, dass gewinnabhängige Bonus-Zahlungen zu sehr riskanten Verhalten der Banker führt."


Quirin-Banker Stefan Heine: „Die Quirin Bank argumentiert nicht damit, besonders 'billig' zu sein"

Quirin-Banker Stefan Heine (Foto) arbeitet die Vorwürfe Peterreins' in seiner ausführlichen Antwort Punkt für Punkt ab (lesen Sie selbst ). Unter anderem stellt er klar, dass das hier betrachtete Preismodell 1 erst ab einem Anlagebetrag von 180.000 Euro günstiger als die zweite Variante sei.

Ein Kunde mit 100.00 Euro würde sich somit für Preismodell 2 entscheiden und dadurch Kosten sparen. Die Kosten inklusive aller Nebenkosten würden im Beispielfall 1,65 Prozent pro Jahr beziehungsweise 1.650 Euro betragen.

Dieser Betrag, so Heine, ließe sich durch die Rückflüsse an Kick-Backs und Provisionen, die die Quirin Bank vierteljährlich ausschütte, sogar noch reduzieren.

Große Kunden können bei der Quirin Bank mit Rabatten auf die offiziellen Preise rechnen  

Aus der Sicht von Heine hinkt auch der Kostenvergleich mit einem „herkömmlichen" Investmentfonds. Schließlich werden mit den Gebühren der Quirin Bank auch die Betreuung durch einen persönlichen Ansprechpartner sowie die Konto- und Depotführung gedeckt.

Folgendes Statement Heines dürfte vor allem für größere (potenzielle) Kunden der Quirin Bank interessant sein. „Last but not least möchte ich darauf hinweisen, dass Kunden, die der Quirin Bank hohe sechs- oder siebenstellige Beträge anvertrauen, auch mit prozentual niedrigeren Kosten rechnen dürfen", so Heine.

Am Ende stellt Heine noch einmal klar, dass sich seine Bank nicht darüber definiere, besonders billig zu sein. In erster Linie gehe es der Quirin Bank um Kostentransparenz, Beratungsqualität und der Vermeidung von Interessenkonflikten. 

Peterreins hat indessen angekündigt, bald auch das zweite Preismodell der Quirin Bank genauer unter die Lupe nehmen zu wollen. Wir sind gespannt.

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