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Rating-Agenturen lösen die Bremse

Allein in den vergangenen vier Wochen stuften die drei großen Agenturen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s (S&P) neunmal die Schulden verschiedener Euroländer herab oder senkten zumindest den Ausblick. Aktueller Stand: Moody’s prüft erneut das Rating von Portugal, ob es noch tiefer gehen sollte. Und Fitch hat die griechischen Papiere ins Visier genommen, um sie vielleicht in die spekulative Zone herabzustufen. Die Konkurrenz ist da schon weiter. Bei Moody’s und S&P gilt Griechenland mit einem Ba1 beziehungsweise BB+ schon jetzt nicht mehr als guter Schuldner. Markt ist um Monate voraus

Doch damit hängen die Agenturen dem Markt hinterher. Denn der hat die problematischen Schuldner der Eurozone schon lange mit deutlich höheren Renditen abgestraft. So rentiert die griechische zehnjährige Staatsanleihe bereits seit Juni nachhaltig im zweistelligen Bereich. Im selben Monat übersprang Irland die 5-Prozent-Marke. Inzwischen sind es über 8 Prozent auf zehn Jahre. Solche Renditen gibt es mitunter nicht einmal mehr am Markt für Hochzinsanleihen. Das lässt nur zwei Schlüsse zu: Entweder übertreibt der Markt, und die Renditeschere zwischen den gefährdeten Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien = PIIGS) und den anscheinend sicheren Schuldnern schließt sich etwas. Dann müssten sich auch die Anleihekurse der schlechten Schuldner besser entwickeln. Oder aber die Rating-Agenturen haben noch eine Menge Arbeit vor sich. Damit wäre selbst die laufende Abstiegsrunde erst der Anfang. Angesichts der öffentlichen Schuldenberge ist das die wahrscheinlichere Variante. Die genauen Bedeutungen der Rating-Noten lesen Sie hier.

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