Jährliches Rating in drei Produktkategorien Das sind die besten Krankenzusatzversicherungen bei Morgen & Morgen
Das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) hat den Markt der Privaten Krankenzusatzversicherung in seinem jährlichen Rating untersucht. Berücksichtigt wurden insgesamt 499 Tarife und Tarifkombinationen von rund vier Dutzend Anbietern aus den Segmenten Zahnzusatz, Krankenhauszusatz und Krankentagegeld.
Was die Marktentwicklung angeht, stellt Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei M&M fest: „Die Zahnzusatzversicherungen entwickeln sich besonders dynamisch, aber auch bei den Krankenhauszusatzversicherungen gibt es neue Tarife.“ Bemerkenswert sei die Zunahme von Budgettarifen außerhalb der betrieblichen Krankenversicherung. Auch wenn es diese bereits vereinzelt gab, sei diese Entwicklung innovativ.
So funktioniert die Methodik
Der Analyse liegen 27 unterschiedlich gewichtete Leistungsfragen zugrunde. Sie geben Auskunft über Sachverhalte und Produkteigenschaften, die nach Angaben der Analysten wesentlich für die Bedingungsqualität sind. Dabei werden nur in den Allgemeinen Versicherungsbedingungen aufgeführte Leistungen bewertet, da nur auf diese ein Rechtsanspruch besteht. Der Fokus liegt laut M&M dabei auf Kundenfreundlichkeit und der Eindeutigkeit der Aussagen. Die Leistungsfragen können „voll erfüllt“ (entspricht 100 Prozent der Punkte), „eingeschränkt erfüllt“ (50 Prozent der Punkte) oder „nicht erfüllt“ (entspricht null Punkten) sein. Grundsätzlich gilt eine Antwort als „eingeschränkt erfüllt“, wenn weder „voll erfüllt“ noch „nicht erfüllt“ erreicht ist.
Maximal sind 79 Punkte zu erreichen, für die Höchstnote „ausgezeichnet“ (fünf Sterne) sind mindestens 60 Zähler erforderlich. Für ein „sehr gut“ (vier Sterne) braucht es 50 Punkte, für ein „durchschnittlich“ (drei Sterne) 40 Punkte und für ein „schwach“ (zwei Sterne) 30 Zähler. Für das Erreichen einiger Notenklassen muss ein Testkandidat bestimmte Mindestvoraussetzungen erfüllen. Preise spielen in der Untersuchung von M&M keine Rolle. Weitere Details zur Methodik können in den einzelnen Rating-Dokumentationen (Zahnzusatz, Krankenhauszusatz, Krankentagegeld) nachgelesen werden.
Rating Zahnzusatzversicherung
Im Produktfeld der Zahnzusatzversicherung gibt es mit über 260 Tarifen von 42 Anbietern ein aus Sicht der Analysten vielfältiges Angebot, das sich vor allem in der prozentualen Leistung und den Bedingungen unterscheidet. Während die meisten Tarife zwischen 70 und 90 Prozent der Behandlungskosten abdecken, bieten viele Versicherer mittlerweile Tarife mit 100 Prozent Kostenübernahme. Auch kosmetische Behandlungen wie Bleaching sind laut M&M zunehmend Teil der Angebote, was die Konkurrenz in diesem Bereich weiter verstärke. Der Unterschied liege dabei zumeist in der Erstattungshöhe.
Die von M&M angesetzten Mindestkriterien, die voll oder eingeschränkt erfüllt sein müssen, um die Bewertung von vier oder fünf Sternen zu erhalten, stellen laut der Autoren unter anderem sicher, dass die top bewerteten Tarife für Zahnersatz, Implantate sowie Inlays leisten, auf ihr ordentliches Kündigungsrecht verzichten und über die 2,3-fachen Regelhöchstsätze der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) hinaus bezahlen.
DFV und Ottonova schneiden bei Zahnzusatztarifen am besten ab
Aktuell wurden fünf Tarife mehr als im vergangenen Jahr im „M&M Rating Zahnzusatz“ hinsichtlich kundenfreundlicher Leistungen bewertet. „Das diesjährige Ergebnis zeigt ein hohes Niveau: 160 Tarife erhalten die Bestbewertung von fünf Sternen“, sagt Bohrmann. Das sind über 61 Prozent aller Offerten. Die neu aufgenommenen Tarife sind dabei in der Vier- und Fünf-Sterne-Riege anzutreffen.
Am häufigsten vertreten in der Top-Kategorie sind die DFV Deutsche Familienversicherung und Ottonova mit jeweils zehn Tarifen. Auffällig ist, dass sich das Ratingergebnis zum Vorjahr ansonsten überhaupt nicht verändert hat. Zu „sehr schwach“ bewerten Produkte zählen je ein Angebot von Münchener Verein und Universa. Die vollständige Ergebnisliste kann hier eingesehen werden.
Hallo, Herr Kaiser!
Rating Krankenhauszusatzversicherungen
Der Markt für Krankenhauszusatzversicherungen umfasst knapp 150 Tarife. Unterschiede bestehen laut M&M vor allem in den Regelhöchstsätzen und den versicherten Zusatzleistungen. Die von angesetzten Mindestkriterien im „M&M Rating Krankenhauszusatz“ stellen unter anderem sicher, dass die top bewerteten Tarife auf ihr ordentliches Kündigungsrecht verzichten, eine Chefarztbehandlung enthalten, eine bessere Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer ermöglichen, ohne Eintritt eines Unfalls oder einer bestimmten Erkrankung sowie über die 2,3-fachen Regelhöchstsätze sowie 3,5-fachen Höchstsätze der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) hinaus leisten.
Zahl der Top-Tarife leicht erhöht
„In diesem Jahr steigt die Anzahl der Tarife mit der Höchstbewertung von fünf Sternen weiter an“, attestiert Bohrmann der Branche ein sehr gutes Ergebnis. Die Verteilung zeigt in diesem Jahr einen leichten Anstieg der Vier- und Fünf-Sterne-Tarife. Die Anzahl steigt von 54 auf 58 Tarife. Auch die Vier-Sterne-Bewertungen haben um drei auf 61 Tarife zugenommen. Am häufigsten in der besten Rating-Klasse vertreten ist die Ergo-Tochter DKV mit acht Produkten. Die vollständige Ergebnisliste kann hier eingesehen werden.
Rating Krankentagegeld
Tarife zur Absicherung des Einkommens bei Krankheit in Form von Krankentagegeld sind laut der Studienautoren weniger stark nachgefragt, blieben jedoch unverändert ein wichtiges Instrument zur Einkommenssicherung. Das „M&M Rating Krankentagegeld“ bewertet die Tarife nach Kriterien wie Verbraucherfreundlichkeit und Leistungsumfang.
Was die Mindestkriterien in diesem Produktsegment angeht, gibt es nur deren drei: Der Versicherer verzichtet auf sein ordentliches Kündigungsrecht, wenn nur eine Teilversicherung besteht, er leistet das versicherte Krankentagegeld auch bei Wiedereingliederungsmaßnahmen beziehungsweise Teilarbeitsunfähigkeit und er verzichtet auf unübliche Einschränkungen beziehungsweise Klauseln, die nicht zu relevanten Sachverhalten für das Rating gehören.
Luft nach oben bei den Ergebnissen
„Die Anzahl der top bewerteten Tarife bleibt konstant, mit einer Vielzahl von Angeboten, die in der Mittelklasse angesiedelt sind“, beschreibt Bohrmann das aktuelle Ratingergebnis. Es zeigt auch in diesem Jahr einen Markt, der sich überhaupt nicht verändert hat, aber durchaus noch Luft nach oben hat. Die Anzahl der Tarife bleibt konstant bei 88. In die Spitze der Bewertung schaffen es nur 14 Fünf-Sterne- und 22 Vier-Sterne-Tarife. 47 Tarife ballen sich im Mittelfeld und fünf Tarife sind schwach bewertet. Nur sechs Gesellschaften sind in der Gruppe der Fünf-Sterne-Tarife vertreten, wobei die Inter mit sechs Offerten klar dominiert. Die vollständige Ergebnisliste kann hier eingesehen werden.