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Raus aus dem Digi-Tal So krempelt die Digitaltechnik die Wirtschaft um

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„Die Köpfe rauchen gewaltig“

Wie jeder Trend wird auch dieser hier Gewinner und Verlierer erzeugen. Bei der Fondsgesellschaft Candriam macht man diesen Gedanken gleich zum System. In dem Long-short-Aktienfonds Dynamix Long Short Digital Equity kauft Fondsmanager Cesar Zeitouni die Aktien von hoffentlichen Gewinnern. Mögliche Digital-Verlierer verkauft er leer und setzt damit auf fallende Kurse.

Die Konkurrenten von Bantleon haben sich für ihre neuen Technology-Fonds gleich ein zehnköpfiges Expertenteam in der europäischen Hochschulszene angeworben. Allein drei sind für Roboter und Automaten zuständig. Jubel-Arien und blinde Euphorie? Fehlanzeige. „Das Gremium ist generell nicht sehr euphorisch, sondern eher sachlich. Die Köpfe rauchen gewaltig“, berichtet Fondsmanager Andreas Dagasan. Schnelllebige Verbrauchertrends à la „heute Studi-VZ, morgen Facebook“ versucht er gar nicht erst abzugreifen. Die Industrie ist ihm definitiv lieber.

Um welche Dimensionen es dort manchmal geht, zeigt eine Begebenheit auf dem Ärztetag Ende Mai. Wie das Ärzteblatt berichtet, heizten die jüngeren Mediziner bei einer Diskussionsrunde den Alten mal so richtig ein. Worum es ging? Das Blatt zählt auf: „Uralt-Technik und 1.000 verschiedene Systeme im Krankenhaus. Keine Schnittstellen, Copy-and-paste oder am besten nachts um drei die eigene Handschrift abtippen. Weil es keine Tablets gibt.“ Und obendrauf Millionen von Krankenakten aus Papier. Wer das auf Vordermann bringen darf, hat wohl über Jahre ausgesorgt. So etwas ist viel interessanter als ständig das Gewinnspiel, wer das nächste Snapchat, Netflix oder Facebook wird.

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