LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 03.01.2023 - 18:17 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 10 Minuten

Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge Versicherungsvermittler müssen raus aus dem Graubereich

Umweltschützer am Brandenburger Tor in Berlin: Vor dem Verlust der sogenannten Biodiversität warnt jetzt sogar die Aufsichtsbehörde Bafin in einem Schreiben zu Nachhaltigkeitsrisiken.
Umweltschützer am Brandenburger Tor in Berlin: Vor dem Verlust der sogenannten Biodiversität warnt jetzt sogar die Aufsichtsbehörde Bafin in einem Schreiben zu Nachhaltigkeitsrisiken. | Foto: imago images/IPON
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Externe Inhalte anpassen

An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.

Externen Inhalt einmal anzeigen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Razzia in den Zwillingstürmen: Die Medienberichte über Durchsuchungen bei der Deutschen Bank haben auch bei Mitbewerbern so manchen Risikomanager „extrem aufgescheucht“, erinnert sich ein Verantwortlicher vertraulich. Denn der Verdacht, dem die Staatsanwaltschaft Frankfurt vor knapp einem halben Jahr nachgegangen war, könnte leicht auch auf viele andere Anbieter von Fonds und Fondspolicen fallen: Greenwashing.

Das heißt ins Deutsche übersetzt Grünfärberei und beschreibt Tim Ahrens zufolge erstens Werbemaßnahmen für Produkte, die unwahr als nachhaltig angepriesen werden. Oder zweitens Falschangaben in den Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen, so der Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young in Deutschland.

So weit, so klar. Aber: „Wie sich Rechtsprechung und Gesetzgebung diesbezüglich entwickeln werden, bleibt abzuwarten“, merkt Ahrens an. Kein Wunder, denn noch ist völlig ungewiss, was konkret dauerhaft als nachhaltig gelten soll. In diesem Frühjahr bewirkte beispielsweise der russische Angriff auf die Ukraine, dass viele Menschen in Deutschland ihre bisherige Position zu Investitionen in die Rüstungsbranche hinterfragt haben. Während ältere Menschen zwar tendenziell eher an ihrem bisherigen Werturteil festhalten, änderten vor allem Jüngere ihre Meinung radikal (siehe Grafik unten).

>>Vergrößern!

Lassen die Brüsseler Gesetzgeber zukünftig also auch Wertpapiere von Waffenproduzenten als Grünanlage durchgehen? Das fordert zumindest der Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie mit Verweis auf ihre Nachschubdienste zur „Verteidigung der Werte liberaler Demokratien und zur Schaffung einer Abschreckung, die den Frieden und die globale Stabilität bewahrt“.

Hallo, Herr Kaiser!

Das ist schon ein paar Tage her. Mit unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Versicherungen“ bleiben Sie auf dem neuesten Stand! Zweimal die Woche versorgen wir Sie mit News, Personalien und Trends aus der Assekuranz. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Falls er sich damit durchsetzt, genießen auch die erst noch festzulegenden Sozialstandards bereits vor ihrer Bekanntgabe einen zweifelhaften Ruf. Denn die sogenannte EU-Verordnung über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen schließt ja seit Jahresbeginn sogar Investitionen in Erdgas und Atomkraft ein.

Deren Aufnahme in die EU-Taxonomie hat die Branche mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, wie Daniel Knörr bestätigt. „Mich persönlich hat das stark irritiert“, sagt der Leiter des Produktmanagements für Publikumsfonds und das Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen bei der Talanx-Tochter Ampega Investment.

Für die Reputation des politischen Rahmenwerks ist diese Entscheidung nach Knörrs Meinung kontraproduktiv. Anlageentscheidungen seines Arbeitgebers tangiere sie jedoch ohnehin kaum: „Firmen aus den Branchen Erdgas und Atomkraft finden aufgrund der hohen Umweltrisiken kaum den Weg in unsere Portfolios. Und kontroverse Waffenhersteller schließen wir gänzlich aus.“ 

Tipps der Redaktion