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Raus aus dem Zins-Dilemma Indexpolicen: Wie sie funktionieren und wie viel Rendite sie bringen

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Rendite auf Jahresbasis

Eine weitere Methode im Markt stellt das MultiSelekt Konzept (HDI) dar. Bei diesem Ansatz erfolgt die Beschränkung der Rendite bereits bei der Berechnung des Gesamtindex, indem die (positiven und negativen) Wertentwicklungen der unterschiedlichen Indizes nur anteilig berücksichtigt werden. Die Indexrendite entspricht somit der Jahresperformance. Ist sie negativ, wird sie auf null gesetzt.

Neuere Ansätze verwenden statt monatlicher Beschränkungen jährliche Partizipationsquoten. Die maßgebliche Rendite je Indexjahr errechnet sich dementsprechend aus der Jahresperformance des Index multipliziert mit eben dieser Partizipationsquote. Ist die so ermittelte Rendite negativ, erfolgt eine Nullsetzung, Verluste werden ausgeschlossen. Dieses Verfahren verwenden unter anderen Stuttgarter und Zürich.

Für den Basisindex wird inzwischen auch wesentlich mehr Auswahl geboten: Neben Dax oder Euro Stoxx 50 finden sich neuerdings auch auf Multi-Asset-Lösungen basierende Varianten. Darunter das MultiSelekt Konzept der HDI oder der TrendPortfolio Index der SparkassenVersicherung, der neben Aktien auch Anleihen und Rohstoffe als Anlageinstrumente nutzt und die Risikokontrolle über die Zielvolatilität steuert.

Einen Multi-Asset-Ansatz verfolgen auch Stuttgarter (M-A-X Multi-Asset Index) und AXA (Global Multi Asset Index). Diese Ansätze basieren auf einem breit diversifizierten Anlageuniversum. Die Zusammensetzung des Index wird dabei regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Was fließt in den Index?


Wichtig ist: Reinrassige Indexpolicen sind nicht zu verwechseln mit klassischen Rentenversicherungen, die sich an Indexfonds beteiligen. Beispiele hierfür sind die chancenorientierte Privatrente der Debeka oder die Garantindex der Inter. Hier handelt es sich um verkappte Indexprodukte, denn nur die Überschüsse sind an der Wertentwicklung des Indexfonds beteiligt, nicht der gesamte Policenwert.

Festzuhalten ist: Immer dann, wenn der Index mit einem Jahresverlust abschließt, wäre eine „Nullrunde“ für konventionelle Indexpolicen die Folge. Beispiel: Der Dax verzeichnete im vergangenen Jahr ein Plus von 9,6 Prozent, 2014 stieg er lediglich um 2,7 Prozent. Die ganze Schwankungsbreite zeigt sich, wenn man auf die Jahre 2007 und 2008 blickt: Einem satten Minus von 40,4 Prozent folgte seinerzeit ein deutliches Plus von 23,8 Prozent.

Solchen großen Schwankungen wollen die Anbieter nicht mehr nur mit der Kombination mehrerer Indizes und Assetklassen begegnen. Immer mehr schalten darum ein aktives Risikomanagement mit ein, das bei starken Schwankungen an den Kapitalmärkten in den Geldmarkt umschichtet. Involviert werden lohnt sich

Aber so oder so, für IVFP-Geschäftsführer Nobis ist eins klar: „Kunden sollten grundsätzlich während der gesamten Vertragsdauer auf die Indexpartizipation setzen und eher nicht zur sicheren Verzinsung wechseln. Denn verpasst man eins der sehr guten Börsenjahre, steht man am Ende vielleicht ohne nennenswerte Rendite da.“

Auf der Suche nach weniger Renditehemmnissen lassen sich die Versicherer einiges einfallen: Einige versuchen, sich schrittweise aus der Beitragsgarantie zurückzuziehen. Die Index-Garant-Rente der SV etwa staffelt seit 2015 Garantien für Neuabschlüsse: Für 100, 95 oder 90 Prozent des Kapitals gilt die Beitragsrückgewähr.

Einen ganz neuen Weg beschreitet wiederum AXA: Versicherte können hier auch während der Rentenphase am Index beteiligt bleiben – und sind so weiter am Kapitalmarkt investiert. Damit besteht die Möglichkeit, die Rente zu erhöhen. „Das Produkt wird Nachahmer finden, allein, um dem Verbraucher weiterhin das hohe Rentenniveau bieten zu können“, erwartet IVFP-Experte Nobis.

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