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Gerd Kommer und Daniel Ganowski Ray Dalios Hedgefonds – der Lack ist ab

Ray Dalio spricht als Vortragsredner auf einer Veranstaltung
Ray Dalio spricht als Vortragsredner auf einer Veranstaltung: Dalios Hedgefonds betreibt pompöses Marketing, liefert aber maue Ergebnisse, sagen Gerd Kommer und Daniel Ganowski. | Foto: IMAGO/Xinhua

Ray Dalio ist der weltweit bekannteste Hedgefonds-Manager. Zu seiner Investmentfirma Bridgewater Associates gehört der größte Hedgefonds der Welt, der Bridgewater Pure Alpha II (zumeist nur Pure Alpha genannt), mit einem in diesem Fonds verwalteten Vermögen von rund 50 Milliarden US-Dollar und weiteren ca. 50 Milliarden in zwei anderen Bridgewater-Fonds.

Nach Aussage von Dalio hat weltweit kein anderes Hedgefonds-Haus in den letzten 40 Jahren mehr Geld für seine Anleger verdient als Bridgewater. Auf diese dubiose Marketing-Aussage kommen wir weiter unten noch zu sprechen.

Ray Dalio ist jedoch nicht nur ein Celebrity Hedgefonds-Manager und siebzehnfacher Milliardär, er hat auch mehrere dicke Bücher über Lebensführung, Wirtschaftspolitik und Staatsverschuldung publiziert. Von ihm stammt das „Allwetter-Portfolio“, das sich an amerikanische Do-it-yourself-Anleger richtet.

Wie die meisten Hedgefonds-Firmen veröffentlicht Bridgewater die Performance seiner drei Fonds nicht. Dennoch gelingt es Journalisten immer wieder, die Renditen einzelner Jahre oder Teilzeiträume herauszufinden. Mit diesen einzelnen Datenbruchstücken lassen sich die Jahresrenditen des Pure-Alpha-Fonds seit seiner Auflage Anfang 1991 vor 30 Jahren zu einer durchgängigen Datenreihe verknüpfen. Das haben wir in der Tabelle weiter unten getan.

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Wir vergleichen in der Tabelle die Performance des Bridgewater Pure Alpha mit der eines einfachen, passiven 60/40-Portfolios aus dem bekannten S&P 500-Aktienindex und mittelfristigen US-Staatsanleihen. Dieses 60/40-Portfolio hätte ein Privatanleger zu geringen Kosten mit nur zwei ETFs umsetzen können. Daneben stellen wir in der Tabelle noch Rendite und Risiko des ganzen Hedgefonds-Sektors anhand eines globalen Hedgefonds-Index dar.

Vergleich Rendite und Risiko des Bridgewater-Pure-Alpha-Fonds von Ray Dalio, eines 60/40 ETF-Portfolios aus Aktien/Anleihen und des allgemeinen Hedgefonds-Sektors über den Zeitraum 1991 bis 2020 (30 Jahre)

► Alle Renditen in USD, nominal, vor Steuern. Die laufenden Kosten sind bei allen drei Anlagen bereits enthalten. Beim ETF-Portfolio wurden von den zugrundeliegenden Indexrenditen ETF-typische Kosten abgezogen. ► [A] Der Anleihen-Teil des ETF-Portfolios wird durch fünfjährige US-Staatsanleihen abgebildet. ► [B] Vor 1998 HFRI-Index, danach HFRX-Index, da vor 1999 keine HFRX-Daten vorliegen. ► [C] Standardabweichung der Kalenderjahresrenditen für den Gesamtzeitraum von 30 Jahren.

► [D] Maximaler kumulativer Verlust für den Gesamtzeitraum von 30 Jahren. Da die Kalkulation auf Jahresrenditen (statt auf Monatsrenditen) basiert, sind die ausgewiesenen Werte tendenziell zu niedrig. ► Datenquellen: Für Bridgewater mehrere Medienartikel, die sich z. T.  auf Angaben von Bridgewater selbst oder auf den Finanzdatendienst Bloomberg stützen. Bei der Verknüpfung dieser aus unterschiedlichen Quellen stammenden Daten besteht die Möglichkeit von Fehlern unsererseits. Wir glauben allerdings, dass Wahrscheinlichkeit und Größenordnung dieser Fehler vernachlässigbar sind. Datenquelle für den HFRX-Index: Hedge Fund Research (hfr.com). Datenquelle für die Indizes, die dem ETF-Portfolio zugrunde liegen: Dimensional Fund Advisors.

 Quelle: Gerd Kommer Invest

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