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Verheerende Konsequenzen Ohne Kreislaufwirtschaft droht der Müll-Kollaps

Vermülltes Meer
Vermülltes Meer: Wenn sich nichts ändert, werden sich die in die Ozeane gelangenden Plastikabfälle bis 2040 voraussichtlich verdreifachen. Abhilfe schaffen kann das Konzept der Kreislaufwirtschaft. | Foto: Imago Images / VWPics
Rachel Crossley, BNP Paribas AM

Wie gigantisch das weltweite Plastikmüllproblem ist, zeigen folgende Zahlen: Seit 1950 fielen rund 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoffabfälle an. Davon wurden nur 9 Prozent recycelt und 12 Prozent verbrannt. 79 Prozent hingegen landeten auf Mülldeponien oder in der Umwelt – das sind mehr als 6,5 Milliarden Tonnen.

Es gibt gute Gründe, die Herausforderung anzunehmen. Die Plastikverschmutzung hat verheerende Auswirkungen auf sämtliche Lebewesen auf der Erde – ob an Land oder im Wasser. Es ist bekannt, dass das Versickern von Mikroplastik in die Umwelt weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Sogar in der Muttermilch wurde bereits Mikroplastik gefunden.

Ohne wirksame Kontrollen wird sich die Plastikproduktion innerhalb von 20 Jahren verdoppeln – und die in die Meere gelangenden Abfälle werden sich bis 2040 voraussichtlich verdreifachen. Noch lässt sich die Herausforderung aber bewältigen.

Kreislaufwirtschaft packt das Problem an der Ursache

Das Problem ist: Die meisten Kunststoffe sind nicht nach den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft konzipiert. Dabei zeigen Analysen, dass entsprechende Lösungen, in großem Maßstab eingesetzt, die jährliche Kunststoffverschmutzung bis 2040 um mindestens 80 Prozent im Vergleich zum „Weiter so“ reduzieren können. Bis 2060 lässt sie sich möglicherweise sogar komplett vermeiden.

 

Die Finanzbranche unterstützt den Kampf gegen Plastikmüll und den Wandel hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem. 85 Unternehmen und Finanzinstitute – darunter BNP Paribas Asset Management – haben sich in der Business Coalition for a Global Plastics Treaty zusammengeschlossen. Diese im September 2022 gegründete Initiative setzt sich für die Entwicklung eines ehrgeizigen, wirksamen und rechtsverbindlichen UN-Vertrags zur Beendigung der Plastikverschmutzung und die Schaffung eines Kreislaufwirtschaftsmodells ein.

Vereinte Nationen fordern Systemwechsel

Die Politik hat das Thema ebenfalls auf der Agenda: Um die Müllflut zu bekämpfen, hat die UN-Umweltversammlung im März 2022 eine Resolution verabschiedet. Darin fordert sie ein rechtsverbindliches internationales Abkommen gegen die weltweite Plastikverschmutzung. Nun wird es konkret: Vom 28. November bis 2. Dezember 2022 fand die erste Sitzung eines mit den Verhandlungen betrauten zwischenstaatlichen Ausschusses statt. Bis Ende 2024 sollen die Beratungen abgeschlossen sein.

Vor diesem Hintergrund sollte das globale Abkommen zur Beendigung der Plastikverschmutzung unserer Meinung nach einen grundlegenden Systemwandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft untermauern. 

Europäische Union kämpft gegen Verpackungsflut

Während die Gespräche über das Abkommen Fahrt aufnehmen, schlägt die Europäische Kommission zur Lösung der Abfallproblematik neue EU-weite Vorschriften für Verpackungen vor. Denn diese sind einer der Hauptverursacher: 40 Prozent der in der EU verwendeten Kunststoffe werden dafür verwendet.

Die Vorschriften zielen darauf ab, unnötige sowie unverhältnismäßig große Verpackungen abzuschaffen und mit klaren Kennzeichnungen korrektes Recycling zu unterstützen. Gleichzeitig wird ein Rahmen für die Nutzung biobasierter, kompostierbarer und biologisch abbaubarer Kunststoffe gesteckt.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.